was desfalls der minder- järigen hal- ber verord- net ist?
Es wird daher öfters ein unterschid gemachet unter denen, welche handelung treiben, und denen, welche keine handels-leute sind und groses gewerb treiben. Disem nach erfodert die Braunschwei- gische wechsel-ordnung, art. V, daß die minderjä- rigen, welche noch unter irer ältern gewalt, oder vormunden gewalt stehen, die handelung mit der ältern, oder vormunden vorbewust treiben, auch das 21 jar ires alters völlig überschritten haben sollen. Die Kur-Pfälzische wechsel-ordnung bestimmet dißfalls art. VIII für die christen das 18te und bei den jüden das 15te jar. Das Preusische wechsel- recht sezet das 20ste jar, die Altenburgische und Weimarische, Hamburgische auch Braunschwei- gische wechsel-ordnung hat das 25 jar. Hingegen die Breslauische, Danziger etc. das 21 jar.
§ 3786
ob bauern und bürger sich nach w. r. verschreiben können?
Disem nach sollen in Kur-Sachsen, den Kur- Brandenburgischen, Altenburgischen landen, bau- ern und geringe bürger, wenn sie keine handelung, oder solche handwerke treiben, wobei sie grosen ver- lag brauchen, oder güter pachten, sich nach wechsel- recht giltiger weise nicht verschreiben können, Sie- gel im wechsel-gläubiger s. 38, und in der einlei- tung zum wechsel-rechte im Iten teile cap. II § III fgg., F. Altenburgische wechsel-ordnung, F. Wei- marische wechsel-ordnung § 3, Menkens disp. de personis cambialiter contrahere prohibitis.
§ 3787
wie es diß- falls in den F. H. Casseli- schen landen gehalten wer- den soll?
Vermöge der fürstlich H. Casselischen verord- nung, wie es mit den kauf-tausch- und schenkungs- brifen etc. gehalten werden soll, 1732, § XI sollen nur der personen von distinction, gelehrte, handelsleute,
jüden
XXXVII haubtſtuͤck
§ 3785
was desfalls der minder- jaͤrigen hal- ber verord- net iſt?
Es wird daher oͤfters ein unterſchid gemachet unter denen, welche handelung treiben, und denen, welche keine handels-leute ſind und groſes gewerb treiben. Diſem nach erfodert die Braunſchwei- giſche wechſel-ordnung, art. V, daß die minderjaͤ- rigen, welche noch unter irer aͤltern gewalt, oder vormunden gewalt ſtehen, die handelung mit der aͤltern, oder vormunden vorbewuſt treiben, auch das 21 jar ires alters voͤllig uͤberſchritten haben ſollen. Die Kur-Pfaͤlziſche wechſel-ordnung beſtimmet dißfalls art. VIII fuͤr die chriſten das 18te und bei den juͤden das 15te jar. Das Preuſiſche wechſel- recht ſezet das 20ſte jar, die Altenburgiſche und Weimariſche, Hamburgiſche auch Braunſchwei- giſche wechſel-ordnung hat das 25 jar. Hingegen die Breslauiſche, Danziger ꝛc. das 21 jar.
§ 3786
ob bauern und buͤrger ſich nach w. r. verſchreiben koͤnnen?
Diſem nach ſollen in Kur-Sachſen, den Kur- Brandenburgiſchen, Altenburgiſchen landen, bau- ern und geringe buͤrger, wenn ſie keine handelung, oder ſolche handwerke treiben, wobei ſie groſen ver- lag brauchen, oder guͤter pachten, ſich nach wechſel- recht giltiger weiſe nicht verſchreiben koͤnnen, Sie- gel im wechſel-glaͤubiger ſ. 38, und in der einlei- tung zum wechſel-rechte im Iten teile cap. II § III fgg., F. Altenburgiſche wechſel-ordnung, F. Wei- mariſche wechſel-ordnung § 3, Menkens diſp. de perſonis cambialiter contrahere prohibitis.
§ 3787
wie es diß- falls in den F. H. Caſſeli- ſchen landen gehalten wer- den ſoll?
Vermoͤge der fuͤrſtlich H. Caſſeliſchen verord- nung, wie es mit den kauf-tauſch- und ſchenkungs- brifen ꝛc. gehalten werden ſoll, 1732, § XI ſollen nur der perſonen von diſtinction, gelehrte, handelsleute,
juͤden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0448"n="400"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXVII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 3785</head><lb/><noteplace="left">was desfalls<lb/>
der minder-<lb/>
jaͤrigen hal-<lb/>
ber verord-<lb/>
net iſt?</note><p>Es wird daher oͤfters ein unterſchid gemachet<lb/>
unter denen, welche handelung treiben, und denen,<lb/>
welche keine handels-leute ſind und groſes gewerb<lb/>
treiben. Diſem nach erfodert die Braunſchwei-<lb/>
giſche wechſel-ordnung, art. <hirendition="#aq">V,</hi> daß die minderjaͤ-<lb/>
rigen, welche noch unter irer aͤltern gewalt, oder<lb/>
vormunden gewalt ſtehen, die handelung mit der<lb/>
aͤltern, oder vormunden vorbewuſt treiben, auch das<lb/>
21 jar ires alters voͤllig uͤberſchritten haben ſollen.<lb/>
Die Kur-Pfaͤlziſche wechſel-ordnung beſtimmet<lb/>
dißfalls art. <hirendition="#aq">VIII</hi> fuͤr die chriſten das 18te und bei<lb/>
den juͤden das 15te jar. Das Preuſiſche wechſel-<lb/>
recht ſezet das 20ſte jar, die Altenburgiſche und<lb/>
Weimariſche, Hamburgiſche auch Braunſchwei-<lb/>
giſche wechſel-ordnung hat das 25 jar. Hingegen<lb/>
die Breslauiſche, Danziger ꝛc. das 21 jar.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3786</head><lb/><noteplace="left">ob <hirendition="#g">bauern</hi><lb/>
und buͤrger<lb/>ſich nach w. r.<lb/>
verſchreiben<lb/>
koͤnnen?</note><p>Diſem nach ſollen in Kur-Sachſen, den Kur-<lb/>
Brandenburgiſchen, Altenburgiſchen landen, bau-<lb/>
ern und geringe buͤrger, wenn ſie keine handelung,<lb/>
oder ſolche handwerke treiben, wobei ſie groſen ver-<lb/>
lag brauchen, oder guͤter pachten, ſich nach wechſel-<lb/>
recht giltiger weiſe nicht verſchreiben koͤnnen, <hirendition="#fr">Sie-<lb/>
gel</hi> im wechſel-glaͤubiger ſ. 38, und in der einlei-<lb/>
tung zum wechſel-rechte im <hirendition="#aq">I</hi>ten teile cap. <hirendition="#aq">II § III</hi><lb/>
fgg., F. Altenburgiſche wechſel-ordnung, F. Wei-<lb/>
mariſche wechſel-ordnung § 3, <hirendition="#fr">Menkens</hi> diſp. <hirendition="#aq">de<lb/>
perſonis cambialiter contrahere prohibitis.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3787</head><lb/><noteplace="left">wie es diß-<lb/>
falls in den<lb/>
F. H. Caſſeli-<lb/>ſchen landen<lb/>
gehalten wer-<lb/>
den ſoll?</note><p>Vermoͤge der fuͤrſtlich H. Caſſeliſchen verord-<lb/>
nung, wie es mit den kauf-tauſch- und ſchenkungs-<lb/>
brifen ꝛc. gehalten werden ſoll, 1732, § <hirendition="#aq">XI</hi>ſollen nur<lb/>
der perſonen von diſtinction, gelehrte, handelsleute,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">juͤden</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[400/0448]
XXXVII haubtſtuͤck
§ 3785
Es wird daher oͤfters ein unterſchid gemachet
unter denen, welche handelung treiben, und denen,
welche keine handels-leute ſind und groſes gewerb
treiben. Diſem nach erfodert die Braunſchwei-
giſche wechſel-ordnung, art. V, daß die minderjaͤ-
rigen, welche noch unter irer aͤltern gewalt, oder
vormunden gewalt ſtehen, die handelung mit der
aͤltern, oder vormunden vorbewuſt treiben, auch das
21 jar ires alters voͤllig uͤberſchritten haben ſollen.
Die Kur-Pfaͤlziſche wechſel-ordnung beſtimmet
dißfalls art. VIII fuͤr die chriſten das 18te und bei
den juͤden das 15te jar. Das Preuſiſche wechſel-
recht ſezet das 20ſte jar, die Altenburgiſche und
Weimariſche, Hamburgiſche auch Braunſchwei-
giſche wechſel-ordnung hat das 25 jar. Hingegen
die Breslauiſche, Danziger ꝛc. das 21 jar.
§ 3786
Diſem nach ſollen in Kur-Sachſen, den Kur-
Brandenburgiſchen, Altenburgiſchen landen, bau-
ern und geringe buͤrger, wenn ſie keine handelung,
oder ſolche handwerke treiben, wobei ſie groſen ver-
lag brauchen, oder guͤter pachten, ſich nach wechſel-
recht giltiger weiſe nicht verſchreiben koͤnnen, Sie-
gel im wechſel-glaͤubiger ſ. 38, und in der einlei-
tung zum wechſel-rechte im Iten teile cap. II § III
fgg., F. Altenburgiſche wechſel-ordnung, F. Wei-
mariſche wechſel-ordnung § 3, Menkens diſp. de
perſonis cambialiter contrahere prohibitis.
§ 3787
Vermoͤge der fuͤrſtlich H. Caſſeliſchen verord-
nung, wie es mit den kauf-tauſch- und ſchenkungs-
brifen ꝛc. gehalten werden ſoll, 1732, § XI ſollen nur
der perſonen von diſtinction, gelehrte, handelsleute,
juͤden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/448>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.