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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXVII haubtstück
§ 3804
was accepti-
ren heisset?

Acceptiren heisset hir so vil, als den präsentir-
ten wechsel-brif zu bezalen sich anheischig machen;
daher ist die acceptation eine von einem andern dem
wechsel-brife hinzugefügte schriftliche und mit be-
nennung der zeit auch der unterschrift versehene er-
klärung, den wechsel-brif zu behöriger zeit zu be-
zalen. Dise beschihet entweder vom trassaten,
oder einem andern freunde des trassirers, auch des
indossantens. Wannenher die acceptation teils
auf verlangen des trassirers, teils one dessen auf-
trage lediglich aus freundschaft gegen ihn, oder ei-
nen indossanten, unternommen wird.

§ 3805
was darzu
erfodert
wird?

Nach masgebung der meisten wechsel-ordnun-
gen, wird zu einer giltigen acceptation erfodert: daß
1) solche schriftlich beschehe, 2) die zeit, nämlich
das jar, monat und tag bemerket werde, 3) der
vor- und zu-namen von dem acceptanten unter-
schriben; und dafern der wechsel auf 2, oder mere-
re personen gezogen worden ist, welche nicht in ei-
ner gesellschaft stehen, von ieglichem der vor- und
zuname hinzu gefüget werde, Siegel am a. o. II
cap. IIII § X, XI

§ 3806
wie die za-
lung beschi-
het?

Die zalung der wechsel, welche zwischen der messe
einlaufen, beschihet a uso, oder sicht, oder nachsicht,
nach beliben, oder stracks aufsichts (vista a vista),
Zipfel s. 206, Franke s. 253 s. 204 lib. I. Jn Frank-
furt am Maine sind 14 tage nach beschehener ac-
ceptation a uso. Man findet jeweilen doppelt uso,
anderthalb uso, Heineccius in den elementis iuris
cambial.
cap. II § 13. Dergleichen wechsel-brife
erhalten also die verfall-zeit erst durch die acce-
ptation, Siegel am a. o. II cap. V § XI.

§ 3807
XXXVII haubtſtuͤck
§ 3804
was accepti-
ren heiſſet?

Acceptiren heiſſet hir ſo vil, als den praͤſentir-
ten wechſel-brif zu bezalen ſich anheiſchig machen;
daher iſt die acceptation eine von einem andern dem
wechſel-brife hinzugefuͤgte ſchriftliche und mit be-
nennung der zeit auch der unterſchrift verſehene er-
klaͤrung, den wechſel-brif zu behoͤriger zeit zu be-
zalen. Diſe beſchihet entweder vom traſſaten,
oder einem andern freunde des traſſirers, auch des
indoſſantens. Wannenher die acceptation teils
auf verlangen des traſſirers, teils one deſſen auf-
trage lediglich aus freundſchaft gegen ihn, oder ei-
nen indoſſanten, unternommen wird.

§ 3805
was darzu
erfodert
wird?

Nach masgebung der meiſten wechſel-ordnun-
gen, wird zu einer giltigen acceptation erfodert: daß
1) ſolche ſchriftlich beſchehe, 2) die zeit, naͤmlich
das jar, monat und tag bemerket werde, 3) der
vor- und zu-namen von dem acceptanten unter-
ſchriben; und dafern der wechſel auf 2, oder mere-
re perſonen gezogen worden iſt, welche nicht in ei-
ner geſellſchaft ſtehen, von ieglichem der vor- und
zuname hinzu gefuͤget werde, Siegel am a. o. II
cap. IIII § X, XI

§ 3806
wie die za-
lung beſchi-
het?

Die zalung der wechſel, welche zwiſchen der meſſe
einlaufen, beſchihet a uſo, oder ſicht, oder nachſicht,
nach beliben, oder ſtracks aufſichts (viſta a viſta),
Zipfel ſ. 206, Franke ſ. 253 ſ. 204 lib. I. Jn Frank-
furt am Maine ſind 14 tage nach beſchehener ac-
ceptation a uſo. Man findet jeweilen doppelt uſo,
anderthalb uſo, Heineccius in den elementis iuris
cambial.
cap. II § 13. Dergleichen wechſel-brife
erhalten alſo die verfall-zeit erſt durch die acce-
ptation, Siegel am a. o. II cap. V § XI.

§ 3807
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[408/0456] XXXVII haubtſtuͤck § 3804 Acceptiren heiſſet hir ſo vil, als den praͤſentir- ten wechſel-brif zu bezalen ſich anheiſchig machen; daher iſt die acceptation eine von einem andern dem wechſel-brife hinzugefuͤgte ſchriftliche und mit be- nennung der zeit auch der unterſchrift verſehene er- klaͤrung, den wechſel-brif zu behoͤriger zeit zu be- zalen. Diſe beſchihet entweder vom traſſaten, oder einem andern freunde des traſſirers, auch des indoſſantens. Wannenher die acceptation teils auf verlangen des traſſirers, teils one deſſen auf- trage lediglich aus freundſchaft gegen ihn, oder ei- nen indoſſanten, unternommen wird. § 3805 Nach masgebung der meiſten wechſel-ordnun- gen, wird zu einer giltigen acceptation erfodert: daß 1) ſolche ſchriftlich beſchehe, 2) die zeit, naͤmlich das jar, monat und tag bemerket werde, 3) der vor- und zu-namen von dem acceptanten unter- ſchriben; und dafern der wechſel auf 2, oder mere- re perſonen gezogen worden iſt, welche nicht in ei- ner geſellſchaft ſtehen, von ieglichem der vor- und zuname hinzu gefuͤget werde, Siegel am a. o. II cap. IIII § X, XI § 3806 Die zalung der wechſel, welche zwiſchen der meſſe einlaufen, beſchihet a uſo, oder ſicht, oder nachſicht, nach beliben, oder ſtracks aufſichts (viſta a viſta), Zipfel ſ. 206, Franke ſ. 253 ſ. 204 lib. I. Jn Frank- furt am Maine ſind 14 tage nach beſchehener ac- ceptation a uſo. Man findet jeweilen doppelt uſo, anderthalb uſo, Heineccius in den elementis iuris cambial. cap. II § 13. Dergleichen wechſel-brife erhalten alſo die verfall-zeit erſt durch die acce- ptation, Siegel am a. o. II cap. V § XI. § 3807

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/456>, abgerufen am 22.11.2024.