sung, so wohl verlassung erfolget ist, kan der käu- fer die gekaufte sache rechtlich nicht verpfänden, Schorchs disp. de efficacia hypothecae ab emto- re ante resignationem dominii in re emta allodiali immobili constitutae, § 3 fg.
§ 4155
Ausser dem beschränken auch wohl die gesäzeder verkauf kan beschrä[n-] ket werden. den verkauf auf vilerlei weise, zur gunst der einhei- mischen, der untertanen, der christen und jüden, der bürger und bauern (§ 1865), gestalt nach verschi- denen land-rechten, die adelichen keine bauer-gü- ter, noch in den städten häuser etc. kaufen dürfen, von Rohr am a. o. s. 441 s. 474, Riccius vom landsässigen adel s. 456; imgleichen zur aufname und zum vorteile der gewerbs- und handels-leute, fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe gezeiget werden soll. Disemnach dürfen die jüden an einigen orten keine unbeweglichen güter kaufen. Jn Nürnberg darf man selbigen das bruch-silber und das zum feilen kauf gebrachte silber-geschirr nicht verkaufen. Jm Hessen-Casselischen sollen sie kein bruch-gold, noch silber ausser landes verkau- fen, F. H. Casselische jüden-ordnung 1749, § 21 s. 14. Nach der Bremischen und Verdischen jagt-ordnung § 5, 6, sollen die jagt-hunde an die- jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer- den. An manchen see-orten können die erbaueten schif- fe in gewisser zeit nicht von der stadt veräussert wer- den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verstat- tet ist, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI s. 61 fg. Die sachen, welche dem feinde fürträg- lich sind, werden selbigen zu verkaufen verboten, Heinecciusde nauibus ob vecturam vetitarum mer- cium commissis, cap. I § 15 fg. cap. II s. 340 fg. opusc. var. syll.,George Ludewig Böhmers disp.
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vom kaufe und verkaufe.
ſung, ſo wohl verlaſſung erfolget iſt, kan der kaͤu- fer die gekaufte ſache rechtlich nicht verpfaͤnden, Schorchs diſp. de efficacia hypothecae ab emto- re ante reſignationem dominii in re emta allodiali immobili conſtitutae, § 3 fg.
§ 4155
Auſſer dem beſchraͤnken auch wohl die geſaͤzeder verkauf kan beſchraͤ[n-] ket werden. den verkauf auf vilerlei weiſe, zur gunſt der einhei- miſchen, der untertanen, der chriſten und juͤden, der buͤrger und bauern (§ 1865), geſtalt nach verſchi- denen land-rechten, die adelichen keine bauer-guͤ- ter, noch in den ſtaͤdten haͤuſer ꝛc. kaufen duͤrfen, von Rohr am a. o. ſ. 441 ſ. 474, Riccius vom landſaͤſſigen adel ſ. 456; imgleichen zur aufname und zum vorteile der gewerbs- und handels-leute, fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe gezeiget werden ſoll. Diſemnach duͤrfen die juͤden an einigen orten keine unbeweglichen guͤter kaufen. Jn Nuͤrnberg darf man ſelbigen das bruch-ſilber und das zum feilen kauf gebrachte ſilber-geſchirr nicht verkaufen. Jm Heſſen-Caſſeliſchen ſollen ſie kein bruch-gold, noch ſilber auſſer landes verkau- fen, F. H. Caſſeliſche juͤden-ordnung 1749, § 21 ſ. 14. Nach der Bremiſchen und Verdiſchen jagt-ordnung § 5, 6, ſollen die jagt-hunde an die- jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer- den. An manchen ſee-orten koͤnnen die erbaueten ſchif- fe in gewiſſer zeit nicht von der ſtadt veraͤuſſert wer- den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verſtat- tet iſt, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI ſ. 61 fg. Die ſachen, welche dem feinde fuͤrtraͤg- lich ſind, werden ſelbigen zu verkaufen verboten, Heinecciusde nauibus ob vecturam vetitarum mer- cium commiſſis, cap. I § 15 fg. cap. II ſ. 340 fg. opuſc. var. ſyll.,George Ludewig Boͤhmers diſp.
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§ 4155
Auſſer dem beſchraͤnken auch wohl die geſaͤze
den verkauf auf vilerlei weiſe, zur gunſt der einhei-
miſchen, der untertanen, der chriſten und juͤden, der
buͤrger und bauern (§ 1865), geſtalt nach verſchi-
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von Rohr am a. o. ſ. 441 ſ. 474, Riccius vom
landſaͤſſigen adel ſ. 456; imgleichen zur aufname
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fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe
gezeiget werden ſoll. Diſemnach duͤrfen die juͤden
an einigen orten keine unbeweglichen guͤter kaufen.
Jn Nuͤrnberg darf man ſelbigen das bruch-ſilber
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kein bruch-gold, noch ſilber auſſer landes verkau-
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jagt-ordnung § 5, 6, ſollen die jagt-hunde an die-
jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer-
den. An manchen ſee-orten koͤnnen die erbaueten ſchif-
fe in gewiſſer zeit nicht von der ſtadt veraͤuſſert wer-
den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verſtat-
tet iſt, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI
ſ. 61 fg. Die ſachen, welche dem feinde fuͤrtraͤg-
lich ſind, werden ſelbigen zu verkaufen verboten,
Heineccius de nauibus ob vecturam vetitarum mer-
cium commiſſis, cap. I § 15 fg. cap. II ſ. 340 fg.
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der verkauf
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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