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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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vom kaufe und verkaufe.
sung, so wohl verlassung erfolget ist, kan der käu-
fer die gekaufte sache rechtlich nicht verpfänden,
Schorchs disp. de efficacia hypothecae ab emto-
re ante resignationem dominii in re emta allodiali
immobili constitutae,
§ 3 fg.

§ 4155

Ausser dem beschränken auch wohl die gesäzeder verkauf
kan beschrä[n-]
ket werden.

den verkauf auf vilerlei weise, zur gunst der einhei-
mischen, der untertanen, der christen und jüden, der
bürger und bauern (§ 1865), gestalt nach verschi-
denen land-rechten, die adelichen keine bauer-gü-
ter, noch in den städten häuser etc. kaufen dürfen,
von Rohr am a. o. s. 441 s. 474, Riccius vom
landsässigen adel s. 456; imgleichen zur aufname
und zum vorteile der gewerbs- und handels-leute,
fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe
gezeiget werden soll. Disemnach dürfen die jüden
an einigen orten keine unbeweglichen güter kaufen.
Jn Nürnberg darf man selbigen das bruch-silber
und das zum feilen kauf gebrachte silber-geschirr
nicht verkaufen. Jm Hessen-Casselischen sollen sie
kein bruch-gold, noch silber ausser landes verkau-
fen, F. H. Casselische jüden-ordnung 1749, § 21
s. 14. Nach der Bremischen und Verdischen
jagt-ordnung § 5, 6, sollen die jagt-hunde an die-
jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer-
den. An manchen see-orten können die erbaueten schif-
fe in gewisser zeit nicht von der stadt veräussert wer-
den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verstat-
tet ist, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI
s. 61 fg. Die sachen, welche dem feinde fürträg-
lich sind, werden selbigen zu verkaufen verboten,
Heineccius de nauibus ob vecturam vetitarum mer-
cium commissis,
cap. I § 15 fg. cap. II s. 340 fg.
opusc. var. syll., George Ludewig Böhmers disp.

de
L l 5

vom kaufe und verkaufe.
ſung, ſo wohl verlaſſung erfolget iſt, kan der kaͤu-
fer die gekaufte ſache rechtlich nicht verpfaͤnden,
Schorchs diſp. de efficacia hypothecae ab emto-
re ante reſignationem dominii in re emta allodiali
immobili conſtitutae,
§ 3 fg.

§ 4155

Auſſer dem beſchraͤnken auch wohl die geſaͤzeder verkauf
kan beſchraͤ[n-]
ket werden.

den verkauf auf vilerlei weiſe, zur gunſt der einhei-
miſchen, der untertanen, der chriſten und juͤden, der
buͤrger und bauern (§ 1865), geſtalt nach verſchi-
denen land-rechten, die adelichen keine bauer-guͤ-
ter, noch in den ſtaͤdten haͤuſer ꝛc. kaufen duͤrfen,
von Rohr am a. o. ſ. 441 ſ. 474, Riccius vom
landſaͤſſigen adel ſ. 456; imgleichen zur aufname
und zum vorteile der gewerbs- und handels-leute,
fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe
gezeiget werden ſoll. Diſemnach duͤrfen die juͤden
an einigen orten keine unbeweglichen guͤter kaufen.
Jn Nuͤrnberg darf man ſelbigen das bruch-ſilber
und das zum feilen kauf gebrachte ſilber-geſchirr
nicht verkaufen. Jm Heſſen-Caſſeliſchen ſollen ſie
kein bruch-gold, noch ſilber auſſer landes verkau-
fen, F. H. Caſſeliſche juͤden-ordnung 1749, § 21
ſ. 14. Nach der Bremiſchen und Verdiſchen
jagt-ordnung § 5, 6, ſollen die jagt-hunde an die-
jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer-
den. An manchen ſee-orten koͤnnen die erbaueten ſchif-
fe in gewiſſer zeit nicht von der ſtadt veraͤuſſert wer-
den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verſtat-
tet iſt, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI
ſ. 61 fg. Die ſachen, welche dem feinde fuͤrtraͤg-
lich ſind, werden ſelbigen zu verkaufen verboten,
Heineccius de nauibus ob vecturam vetitarum mer-
cium commiſſis,
cap. I § 15 fg. cap. II ſ. 340 fg.
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[537/0585] vom kaufe und verkaufe. ſung, ſo wohl verlaſſung erfolget iſt, kan der kaͤu- fer die gekaufte ſache rechtlich nicht verpfaͤnden, Schorchs diſp. de efficacia hypothecae ab emto- re ante reſignationem dominii in re emta allodiali immobili conſtitutae, § 3 fg. § 4155 Auſſer dem beſchraͤnken auch wohl die geſaͤze den verkauf auf vilerlei weiſe, zur gunſt der einhei- miſchen, der untertanen, der chriſten und juͤden, der buͤrger und bauern (§ 1865), geſtalt nach verſchi- denen land-rechten, die adelichen keine bauer-guͤ- ter, noch in den ſtaͤdten haͤuſer ꝛc. kaufen duͤrfen, von Rohr am a. o. ſ. 441 ſ. 474, Riccius vom landſaͤſſigen adel ſ. 456; imgleichen zur aufname und zum vorteile der gewerbs- und handels-leute, fabricanten, manufacturern, wie bei dem vorkaufe gezeiget werden ſoll. Diſemnach duͤrfen die juͤden an einigen orten keine unbeweglichen guͤter kaufen. Jn Nuͤrnberg darf man ſelbigen das bruch-ſilber und das zum feilen kauf gebrachte ſilber-geſchirr nicht verkaufen. Jm Heſſen-Caſſeliſchen ſollen ſie kein bruch-gold, noch ſilber auſſer landes verkau- fen, F. H. Caſſeliſche juͤden-ordnung 1749, § 21 ſ. 14. Nach der Bremiſchen und Verdiſchen jagt-ordnung § 5, 6, ſollen die jagt-hunde an die- jenigen, welche keine jagt haben, nicht verkaufet wer- den. An manchen ſee-orten koͤnnen die erbaueten ſchif- fe in gewiſſer zeit nicht von der ſtadt veraͤuſſert wer- den, immaßen dißfalls das vorkaufs-recht verſtat- tet iſt, Wedderkop am a. o. III tit. II § X § XI ſ. 61 fg. Die ſachen, welche dem feinde fuͤrtraͤg- lich ſind, werden ſelbigen zu verkaufen verboten, Heineccius de nauibus ob vecturam vetitarum mer- cium commiſſis, cap. I § 15 fg. cap. II ſ. 340 fg. opuſc. var. ſyll., George Ludewig Boͤhmers diſp. de der verkauf kan beſchraͤn- ket werden. L l 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/585>, abgerufen am 22.11.2024.