kommender fremder (gast) mit seinem gute in der stadt dasselbe nimand anders, als den bürgern ver- der fremden verkauf an fremde,kaufen, Steins einleitung § 258 s. 322. Dar- nebst stehet es einem Lübeckischen bürger nicht frei, waaren in commission für fremde von fremden ein- zukaufen, oder für fremde an fremde zu verkaufen. Man sehe auch die Bremische wedde-ordnung vom jare 1709 § VII s. 111 in der sammlung Bre- mischer verordnungen.
§ 4160
der unbeweg- lichen güter kauf und ver- kauf
Jmgleichen ist nach verschidenen land- und stadt-rechten nicht erlaubet: die unbeweglichen gü- ter an fremde zu verkaufen. Sihe das Lübische recht im Iten buche tit. 2 art. 5, Manzelsspecia- lia iuris statutarii Parchimensis § XXII s. 25.
§ 4161
kan beschrän- ket werden.
Besage der Osnabrückischen rechte soll kein beamter und richter in seinem amts-bezirke vergan- tete güter kaufen, Mascou in introduct. iur. Lu- neburg. s. 346.
§ 4162
nimand mag zum verkau- fen gezwun- gen werden.
Dargegen mag ordentlicher weise nimand ge- zwungen werden, wider seinen willen seine sachen zu verkaufen, wofern es nicht des landes wohl, oder die notdurft erfodert, Wildvogelde vendito- re inuito.
§ 4163
die ursachen der beschrän- kung bei dem verkaufe der unbewegli- chen guter.
Die beschränkung des verkaufes bei unbeweg- lichen gütern, hat jeweilen die erhaltung der fami- lien und irer güter zum gegenstande. Des endes dürfen z. e. in den Kur-Hannöverischen landen one bewilligung des landes-herrn, auch der sämtlichen lehns-vettern so wenig lehns-schulden gemacht, als
weniger
LIIII haubtſtuͤck
kommender fremder (gaſt) mit ſeinem gute in der ſtadt daſſelbe nimand anders, als den buͤrgern ver- der fremden verkauf an fremde,kaufen, Steins einleitung § 258 ſ. 322. Dar- nebſt ſtehet es einem Luͤbeckiſchen buͤrger nicht frei, waaren in commiſſion fuͤr fremde von fremden ein- zukaufen, oder fuͤr fremde an fremde zu verkaufen. Man ſehe auch die Bremiſche wedde-ordnung vom jare 1709 § VII ſ. 111 in der ſammlung Bre- miſcher verordnungen.
§ 4160
der unbeweg- lichen guͤter kauf und ver- kauf
Jmgleichen iſt nach verſchidenen land- und ſtadt-rechten nicht erlaubet: die unbeweglichen guͤ- ter an fremde zu verkaufen. Sihe das Luͤbiſche recht im Iten buche tit. 2 art. 5, Manzelsſpecia- lia iuris ſtatutarii Parchimenſis § XXII ſ. 25.
§ 4161
kan beſchraͤn- ket werden.
Beſage der Osnabruͤckiſchen rechte ſoll kein beamter und richter in ſeinem amts-bezirke vergan- tete guͤter kaufen, Maſcou in introduct. iur. Lu- neburg. ſ. 346.
§ 4162
nimand mag zum verkau- fen gezwun- gen werden.
Dargegen mag ordentlicher weiſe nimand ge- zwungen werden, wider ſeinen willen ſeine ſachen zu verkaufen, wofern es nicht des landes wohl, oder die notdurft erfodert, Wildvogelde vendito- re inuito.
§ 4163
die urſachen der beſchraͤn- kung bei dem verkaufe der unbewegli- chen guter.
Die beſchraͤnkung des verkaufes bei unbeweg- lichen guͤtern, hat jeweilen die erhaltung der fami- lien und irer guͤter zum gegenſtande. Des endes duͤrfen z. e. in den Kur-Hannoͤveriſchen landen one bewilligung des landes-herrn, auch der ſaͤmtlichen lehns-vettern ſo wenig lehns-ſchulden gemacht, als
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LIIII haubtſtuͤck
kommender fremder (gaſt) mit ſeinem gute in der
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kaufen, Steins einleitung § 258 ſ. 322. Dar-
nebſt ſtehet es einem Luͤbeckiſchen buͤrger nicht frei,
waaren in commiſſion fuͤr fremde von fremden ein-
zukaufen, oder fuͤr fremde an fremde zu verkaufen.
Man ſehe auch die Bremiſche wedde-ordnung
vom jare 1709 § VII ſ. 111 in der ſammlung Bre-
miſcher verordnungen.
der fremden
verkauf an
fremde,
§ 4160
Jmgleichen iſt nach verſchidenen land- und
ſtadt-rechten nicht erlaubet: die unbeweglichen guͤ-
ter an fremde zu verkaufen. Sihe das Luͤbiſche
recht im Iten buche tit. 2 art. 5, Manzels ſpecia-
lia iuris ſtatutarii Parchimenſis § XXII ſ. 25.
§ 4161
Beſage der Osnabruͤckiſchen rechte ſoll kein
beamter und richter in ſeinem amts-bezirke vergan-
tete guͤter kaufen, Maſcou in introduct. iur. Lu-
neburg. ſ. 346.
§ 4162
Dargegen mag ordentlicher weiſe nimand ge-
zwungen werden, wider ſeinen willen ſeine ſachen
zu verkaufen, wofern es nicht des landes wohl,
oder die notdurft erfodert, Wildvogel de vendito-
re inuito.
§ 4163
Die beſchraͤnkung des verkaufes bei unbeweg-
lichen guͤtern, hat jeweilen die erhaltung der fami-
lien und irer guͤter zum gegenſtande. Des endes
duͤrfen z. e. in den Kur-Hannoͤveriſchen landen one
bewilligung des landes-herrn, auch der ſaͤmtlichen
lehns-vettern ſo wenig lehns-ſchulden gemacht, als
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/588>, abgerufen am 22.11.2024.
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