worin er gern streichet. Weiter, wofern die fischer die säzlinge von karpen, hechten, zandern etc. weg- fangen und unter den kleinen speise-fischen mit ver- kaufen (§ 2339 § 4392). Nicht weniger ist auf das erdreich, oder den boden des flusses zu sehen; ge- stalt ein bach, der mergel-erde zum grunde hat, weisere fische und wasser-thire lifert, als ein an- deres wasser. Wo das wasser an den elsen-bäu- men zerflüßet, überkommen die fische ein schwärzer und derber fleisch, als sie sonst haben, Beckmann am a. o. s. 563 fg. Das übrige hirvon wird un- ten bei dem pachte der kammer-güter beigebracht werden.
§ 4395
der mülen pacht.
Von den pacht-regeln einer müle handelt § 130. Was bei der mülen-verpachtung und deren schaue, währender pacht-jare zu beobachten sey? davon findet man eine anleitung bei dem von Chlingens- bergde hofmarchiali iure s. 122-129.
Von dem güter-pachte der Teutschen.
§ 4396
die namen der T. verpachte- ten güter.
Die güter, welche die Teutschen verpachteten, nennet man entweder eine bifang, capturam, sep- tum, comprehensionem, jugum, jugerum, oder hubonnam, haftunam, mansum, curtim, aream, curte-locum, territorium, villicationem, Schan- nat in der Buchonia veteri s. 322 fg.
§ 4397
worin das pachten der T. bestan- den hat?
Das pachten und verpachten der Teutschen bestand in einer überlassung einer sache zum ge- brauche und verwaltung gegen eine gewisse abgabe (§ 4385), Just Henning BöhmerT. III exerc. ad p. s. 467. Dise nennete man den pacht, oder nach hisiger redensart die pähcht. Der pachter, oder
verwalter,
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
worin er gern ſtreichet. Weiter, wofern die fiſcher die ſaͤzlinge von karpen, hechten, zandern ꝛc. weg- fangen und unter den kleinen ſpeiſe-fiſchen mit ver- kaufen (§ 2339 § 4392). Nicht weniger iſt auf das erdreich, oder den boden des fluſſes zu ſehen; ge- ſtalt ein bach, der mergel-erde zum grunde hat, weiſere fiſche und waſſer-thire lifert, als ein an- deres waſſer. Wo das waſſer an den elſen-baͤu- men zerfluͤßet, uͤberkommen die fiſche ein ſchwaͤrzer und derber fleiſch, als ſie ſonſt haben, Beckmann am a. o. ſ. 563 fg. Das uͤbrige hirvon wird un- ten bei dem pachte der kammer-guͤter beigebracht werden.
§ 4395
der muͤlen pacht.
Von den pacht-regeln einer muͤle handelt § 130. Was bei der muͤlen-verpachtung und deren ſchaue, waͤhrender pacht-jare zu beobachten ſey? davon findet man eine anleitung bei dem von Chlingens- bergde hofmarchiali iure ſ. 122-129.
Von dem guͤter-pachte der Teutſchen.
§ 4396
die namen der T. verpachte- ten guͤter.
Die guͤter, welche die Teutſchen verpachteten, nennet man entweder eine bifang, capturam, ſep- tum, comprehenſionem, jugum, jugerum, oder hubonnam, haftunam, manſum, curtim, aream, curte-locum, territorium, villicationem, Schan- nat in der Buchonia veteri ſ. 322 fg.
§ 4397
worin das pachten der T. beſtan- den hat?
Das pachten und verpachten der Teutſchen beſtand in einer uͤberlaſſung einer ſache zum ge- brauche und verwaltung gegen eine gewiſſe abgabe (§ 4385), Juſt Henning BoͤhmerT. III exerc. ad π. ſ. 467. Diſe nennete man den pacht, oder nach hiſiger redensart die paͤhcht. Der pachter, oder
verwalter,
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[624/0672]
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
worin er gern ſtreichet. Weiter, wofern die fiſcher
die ſaͤzlinge von karpen, hechten, zandern ꝛc. weg-
fangen und unter den kleinen ſpeiſe-fiſchen mit ver-
kaufen (§ 2339 § 4392). Nicht weniger iſt auf das
erdreich, oder den boden des fluſſes zu ſehen; ge-
ſtalt ein bach, der mergel-erde zum grunde hat,
weiſere fiſche und waſſer-thire lifert, als ein an-
deres waſſer. Wo das waſſer an den elſen-baͤu-
men zerfluͤßet, uͤberkommen die fiſche ein ſchwaͤrzer
und derber fleiſch, als ſie ſonſt haben, Beckmann
am a. o. ſ. 563 fg. Das uͤbrige hirvon wird un-
ten bei dem pachte der kammer-guͤter beigebracht
werden.
§ 4395
Von den pacht-regeln einer muͤle handelt § 130.
Was bei der muͤlen-verpachtung und deren ſchaue,
waͤhrender pacht-jare zu beobachten ſey? davon
findet man eine anleitung bei dem von Chlingens-
berg de hofmarchiali iure ſ. 122-129.
Von dem guͤter-pachte der Teutſchen.
§ 4396
Die guͤter, welche die Teutſchen verpachteten,
nennet man entweder eine bifang, capturam, ſep-
tum, comprehenſionem, jugum, jugerum, oder
hubonnam, haftunam, manſum, curtim, aream,
curte-locum, territorium, villicationem, Schan-
nat in der Buchonia veteri ſ. 322 fg.
§ 4397
Das pachten und verpachten der Teutſchen
beſtand in einer uͤberlaſſung einer ſache zum ge-
brauche und verwaltung gegen eine gewiſſe abgabe
(§ 4385), Juſt Henning Boͤhmer T. III exerc. ad
π. ſ. 467. Diſe nennete man den pacht, oder nach
hiſiger redensart die paͤhcht. Der pachter, oder
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/672>, abgerufen am 22.11.2024.
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