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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den testamenten.
Otto II in gegenwart des kriges-heeres unter der
fane, daß, wenn er stürbe, der kaiser sein gut dem
kloster geben mögte, Mabillon T. III annalium
S. Benedicti lib.
49 num. 14 s. 9. Hahn in der
Reichshistori II s. 124

§ 2905

Dises geschahe durch eine übergabe der güter,auf was art
solches besche-
hen ist?

oder geschenk, anweisung eines zinses vor dem
herrn, oder dem richter, oder man gab der kirche
einen brif darüber, folglich hatten die Teutschen in
den folgenden zeiten verschiedene arten ire vermächt-
nisse zu stiften, Kopp am a. o. § V, Schilter
in exercit. 14 §. 38 fg., von Wicht am a. o. s. 476
fg. folglich brauchte es in einem testamente keiner
notwendigen einsezung der erben, Heineccius am
a. o. § 31-32. Kur-Mainzisches landrecht tit. VIII
§ 10 s. 22, hohenloisches landrecht IIII tit. 5. §. 9
s. 145

§ 2906

Das Teutsche testament war auf dise weise ei-der Teut-
schen testa-
mente waren
auf dise wei-
se unwider-
ruflich.

ne schenkung bei lebendigem leibe, und konnte nicht
widerrufen werden, Kopp s. 138, von Westphal
am a. o. II s. 138 derowegen pflegte ein ausdrück-
liches versprechen mit angehängten verfluchungen,
vermaledeiungen, eidschwüren, und bürgen, auch
vollzihern (executoren) welche man testamentarien,
truwen-hilter, getreue-hälter, treuen-händer, selwär-
ter, ausrichter, monparn etc. nennete, angefüget zu
werden, gestalt sich noch im testamente des grafens
Philipp Max van Horn 1695, zwene testamenta-
rien, oder executeurs finden, Dr. Orth am a. o.
im IIIIten teile s. 1 s. 284 tit. XI. § 1 s. 406 fgg.
Kuchenbeckers analecta Hassiaca coll. III s. 116,
s. 118, Grashof orig. et antiq. Mülhus. s. 150 fg.
s. 216, von Leyser spec. 93 med. 4, Putoneus

in
B 2

von den teſtamenten.
Otto II in gegenwart des kriges-heeres unter der
fane, daß, wenn er ſtuͤrbe, der kaiſer ſein gut dem
kloſter geben moͤgte, Mabillon T. III annalium
S. Benedicti lib.
49 num. 14 ſ. 9. Hahn in der
Reichshiſtori II ſ. 124

§ 2905

Diſes geſchahe durch eine uͤbergabe der guͤter,auf was art
ſolches beſche-
hen iſt?

oder geſchenk, anweiſung eines zinſes vor dem
herrn, oder dem richter, oder man gab der kirche
einen brif daruͤber, folglich hatten die Teutſchen in
den folgenden zeiten verſchiedene arten ire vermaͤcht-
niſſe zu ſtiften, Kopp am a. o. § V, Schilter
in exercit. 14 §. 38 fg., von Wicht am a. o. ſ. 476
fg. folglich brauchte es in einem teſtamente keiner
notwendigen einſezung der erben, Heineccius am
a. o. § 31-32. Kur-Mainziſches landrecht tit. VIII
§ 10 ſ. 22, hohenloiſches landrecht IIII tit. 5. §. 9
ſ. 145

§ 2906

Das Teutſche teſtament war auf diſe weiſe ei-der Teut-
ſchen teſta-
mente waren
auf diſe wei-
ſe unwider-
ruflich.

ne ſchenkung bei lebendigem leibe, und konnte nicht
widerrufen werden, Kopp ſ. 138, von Weſtphal
am a. o. II ſ. 138 derowegen pflegte ein ausdruͤck-
liches verſprechen mit angehaͤngten verfluchungen,
vermaledeiungen, eidſchwuͤren, und buͤrgen, auch
vollzihern (executoren) welche man teſtamentarien,
truwen-hilter, getreue-haͤlter, treuen-haͤnder, ſelwaͤr-
ter, ausrichter, monparn ꝛc. nennete, angefuͤget zu
werden, geſtalt ſich noch im teſtamente des grafens
Philipp Max van Horn 1695, zwene teſtamenta-
rien, oder executeurs finden, Dr. Orth am a. o.
im IIIIten teile ſ. 1 ſ. 284 tit. XI. § 1 ſ. 406 fgg.
Kuchenbeckers analecta Haſſiaca coll. III ſ. 116,
ſ. 118, Grashof orig. et antiq. Mülhus. ſ. 150 fg.
ſ. 216, von Leyſer ſpec. 93 med. 4, Putoneus

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[19/0071] von den teſtamenten. Otto II in gegenwart des kriges-heeres unter der fane, daß, wenn er ſtuͤrbe, der kaiſer ſein gut dem kloſter geben moͤgte, Mabillon T. III annalium S. Benedicti lib. 49 num. 14 ſ. 9. Hahn in der Reichshiſtori II ſ. 124 § 2905 Diſes geſchahe durch eine uͤbergabe der guͤter, oder geſchenk, anweiſung eines zinſes vor dem herrn, oder dem richter, oder man gab der kirche einen brif daruͤber, folglich hatten die Teutſchen in den folgenden zeiten verſchiedene arten ire vermaͤcht- niſſe zu ſtiften, Kopp am a. o. § V, Schilter in exercit. 14 §. 38 fg., von Wicht am a. o. ſ. 476 fg. folglich brauchte es in einem teſtamente keiner notwendigen einſezung der erben, Heineccius am a. o. § 31-32. Kur-Mainziſches landrecht tit. VIII § 10 ſ. 22, hohenloiſches landrecht IIII tit. 5. §. 9 ſ. 145 auf was art ſolches beſche- hen iſt? § 2906 Das Teutſche teſtament war auf diſe weiſe ei- ne ſchenkung bei lebendigem leibe, und konnte nicht widerrufen werden, Kopp ſ. 138, von Weſtphal am a. o. II ſ. 138 derowegen pflegte ein ausdruͤck- liches verſprechen mit angehaͤngten verfluchungen, vermaledeiungen, eidſchwuͤren, und buͤrgen, auch vollzihern (executoren) welche man teſtamentarien, truwen-hilter, getreue-haͤlter, treuen-haͤnder, ſelwaͤr- ter, ausrichter, monparn ꝛc. nennete, angefuͤget zu werden, geſtalt ſich noch im teſtamente des grafens Philipp Max van Horn 1695, zwene teſtamenta- rien, oder executeurs finden, Dr. Orth am a. o. im IIIIten teile ſ. 1 ſ. 284 tit. XI. § 1 ſ. 406 fgg. Kuchenbeckers analecta Haſſiaca coll. III ſ. 116, ſ. 118, Grashof orig. et antiq. Mülhus. ſ. 150 fg. ſ. 216, von Leyſer ſpec. 93 med. 4, Putoneus in der Teut- ſchen teſta- mente waren auf diſe wei- ſe unwider- ruflich. B 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/71>, abgerufen am 01.05.2024.