einiger geschenke nicht veranlasset werden mögen, von Beust am a. o. cap. VIIII § 2 s. 226 fg., von Justi in der stats-wirtschaft IIten teile § 498- 502 s. 570 fgg., Böhmer am a. o. § VII s. 578 fg., gestalt ein regent, der seinen bedinten hinrei- chenden unterhalt gibet, selbige um so vil mehr zur fleisigen arbeit in irem amte anstrengen, oder, wenn sie untreu, auch nachlässig erfunden werden, sie desto schärfer bestrafen kan. Jedoch sind die zeit- läufte disfalls wohl zu unterscheiden. Der herzog Johann Wilhelm zu Sachsen-Weimar schribe 1572 bei die rechnung eines seiner räte, der für eine malzeit einen schreckenberger, oder etwas über 3 ggl. angesezet hatte: ist eben vil!, Müller s. 162 an- nal. Saxonicor.
§ 4733
Bei der besoldung kan man nicht, wie bei demob hirbei über die verlezung geklaget wer- den könne? lone und dem miht-gelte über die verlezung über die hälfte klagen, Böhmer am a. o. § V s. 577.
§ 4734
Die öffentlichen und herrschaftlichen bedintenwoher der bedinten vor- züge und freiheiten zu leiten sind? haben sich nach iedes landes-gebrauche, der gnade des regentens und der bekleideten höhern, oder ni- dern bedinung verschidener ergözlichkeiten, vorzüge, freiheiten, vorteile zu erfreuen, z. e. in absicht auf den gerichts-stand, die nachsteuer (§ 3464 fg.), die einquartirung, persönliche bürden, und befrei- ungen, kleidungen, pleureusen, die trank-steuer, das haus-brauen, wonung, deren niesbrauch etc. § VI s. 578, von Beust am a. o.
§ 4735
Die herrschaftlichen bedinten, geistliche, pro-der herr- schaftlichen fessoren, studenten, machet die wonung der ordent-
lichen
oͤffentlichen bedinten und beamten.
einiger geſchenke nicht veranlaſſet werden moͤgen, von Beuſt am a. o. cap. VIIII § 2 ſ. 226 fg., von Juſti in der ſtats-wirtſchaft IIten teile § 498- 502 ſ. 570 fgg., Boͤhmer am a. o. § VII ſ. 578 fg., geſtalt ein regent, der ſeinen bedinten hinrei- chenden unterhalt gibet, ſelbige um ſo vil mehr zur fleiſigen arbeit in irem amte anſtrengen, oder, wenn ſie untreu, auch nachlaͤſſig erfunden werden, ſie deſto ſchaͤrfer beſtrafen kan. Jedoch ſind die zeit- laͤufte disfalls wohl zu unterſcheiden. Der herzog Johann Wilhelm zu Sachſen-Weimar ſchribe 1572 bei die rechnung eines ſeiner raͤte, der fuͤr eine malzeit einen ſchreckenberger, oder etwas uͤber 3 ggl. angeſezet hatte: iſt eben vil!, Muͤller ſ. 162 an- nal. Saxonicor.
§ 4733
Bei der beſoldung kan man nicht, wie bei demob hirbei uͤber die verlezung geklaget wer- den koͤnne? lone und dem miht-gelte uͤber die verlezung uͤber die haͤlfte klagen, Boͤhmer am a. o. § V ſ. 577.
§ 4734
Die oͤffentlichen und herrſchaftlichen bedintenwoher der bedinten vor- zuͤge und freiheiten zu leiten ſind? haben ſich nach iedes landes-gebrauche, der gnade des regentens und der bekleideten hoͤhern, oder ni- dern bedinung verſchidener ergoͤzlichkeiten, vorzuͤge, freiheiten, vorteile zu erfreuen, z. e. in abſicht auf den gerichts-ſtand, die nachſteuer (§ 3464 fg.), die einquartirung, perſoͤnliche buͤrden, und befrei- ungen, kleidungen, pleureuſen, die trank-ſteuer, das haus-brauen, wonung, deren niesbrauch ꝛc. § VI ſ. 578, von Beuſt am a. o.
§ 4735
Die herrſchaftlichen bedinten, geiſtliche, pro-der herr- ſchaftlichen feſſoren, ſtudenten, machet die wonung der ordent-
lichen
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oͤffentlichen bedinten und beamten.
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502 ſ. 570 fgg., Boͤhmer am a. o. § VII ſ. 578
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chenden unterhalt gibet, ſelbige um ſo vil mehr zur
fleiſigen arbeit in irem amte anſtrengen, oder, wenn
ſie untreu, auch nachlaͤſſig erfunden werden, ſie
deſto ſchaͤrfer beſtrafen kan. Jedoch ſind die zeit-
laͤufte disfalls wohl zu unterſcheiden. Der herzog
Johann Wilhelm zu Sachſen-Weimar ſchribe
1572 bei die rechnung eines ſeiner raͤte, der fuͤr eine
malzeit einen ſchreckenberger, oder etwas uͤber 3 ggl.
angeſezet hatte: iſt eben vil!, Muͤller ſ. 162 an-
nal. Saxonicor.
§ 4733
Bei der beſoldung kan man nicht, wie bei dem
lone und dem miht-gelte uͤber die verlezung uͤber
die haͤlfte klagen, Boͤhmer am a. o. § V ſ. 577.
ob hirbei uͤber
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geklaget wer-
den koͤnne?
§ 4734
Die oͤffentlichen und herrſchaftlichen bedinten
haben ſich nach iedes landes-gebrauche, der gnade
des regentens und der bekleideten hoͤhern, oder ni-
dern bedinung verſchidener ergoͤzlichkeiten, vorzuͤge,
freiheiten, vorteile zu erfreuen, z. e. in abſicht auf
den gerichts-ſtand, die nachſteuer (§ 3464 fg.),
die einquartirung, perſoͤnliche buͤrden, und befrei-
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das haus-brauen, wonung, deren niesbrauch ꝛc.
§ VI ſ. 578, von Beuſt am a. o.
woher der
bedinten vor-
zuͤge und
freiheiten zu
leiten ſind?
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Die herrſchaftlichen bedinten, geiſtliche, pro-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/797>, abgerufen am 22.11.2024.
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