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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den substitutionen etc.
§ 5 s. 96. Jmmittels felet es an exempeln der
substitutionen unter erlauchten personen keineswe-
ges. Sihe das testament des herrn grafens Chri-
stophs zu Stollberg vom jare 1581 in der allerun-
tertänigsten supplica an Se. Kaiserliche Majestät
der sämtlichen herren grafen zu Stollberg um cas-
sation des nichtigen Königsteinischen vergleiches.
Mit bewilligung Annen, einer gebornen gräfin von
Königstein und Epstein, bewilligung und erlaubnis
kaiser Carls V auch gehelung der kurfürsten, erhilte
graf Eberhart von Königstein und Epstein die
macht zu testiren, und einen aus der gräfin Annen
von Stollberg sönen, welchen er wollte, zum er-
ben einzusezen, auch zu verordnen, daß die lande,
wie er solche beisammen habe, allezeit unverteilet,
und nur einer aus dem gräflich-Stollbergischen
hause solche haben solle. Grab Eberhart sezet in
seinem testamente, den dritten son der gräfin Annen,
Ludewigen zum erben ein, substituirt selbigem den
fünften herrn grafen Philipsen und disem den jüng-
sten herrn grafen Christofen von Stollberg, am
a. o. s. 17.

§ 2926

Nicht minder hat Amalia, Johannes grafensdie after-er-
ben der grä-
fin Amalien
von Dhaun
und Falken-
stein.

von Dhaun und Falkenstein tochter, auch witbe
Wolfgang Philipsen herrn von Hohenfels und Rei-
poltskirchen 1603 den 29 dec. in irem testamente
ire beiden leiblichen brüder, herrn Sebastian und
herrn Emich grafen von Dhaun und Falkenstein
zu erben in allen angefallenen Reipoltskirchischen
landen ernennet, selbigen irer leiblichen schwester
Sidonien, vermählter gräfin von Löwenhaubt beide
söne zu nacherben substituiret, iedoch mit der be-
dingung, daß wenn dise one Leibeserben versterben
würden, alles, was sie von den grafen Seba-
stian und Emichen substitutions-weise erlanget hät-

ten,

von den ſubſtitutionen ꝛc.
§ 5 ſ. 96. Jmmittels felet es an exempeln der
ſubſtitutionen unter erlauchten perſonen keineswe-
ges. Sihe das teſtament des herrn grafens Chri-
ſtophs zu Stollberg vom jare 1581 in der allerun-
tertaͤnigſten ſupplica an Se. Kaiſerliche Majeſtaͤt
der ſaͤmtlichen herren grafen zu Stollberg um caſ-
ſation des nichtigen Koͤnigſteiniſchen vergleiches.
Mit bewilligung Annen, einer gebornen graͤfin von
Koͤnigſtein und Epſtein, bewilligung und erlaubnis
kaiſer Carls V auch gehelung der kurfuͤrſten, erhilte
graf Eberhart von Koͤnigſtein und Epſtein die
macht zu teſtiren, und einen aus der graͤfin Annen
von Stollberg ſoͤnen, welchen er wollte, zum er-
ben einzuſezen, auch zu verordnen, daß die lande,
wie er ſolche beiſammen habe, allezeit unverteilet,
und nur einer aus dem graͤflich-Stollbergiſchen
hauſe ſolche haben ſolle. Grab Eberhart ſezet in
ſeinem teſtamente, den dritten ſon der graͤfin Annen,
Ludewigen zum erben ein, ſubſtituirt ſelbigem den
fuͤnften herrn grafen Philipſen und diſem den juͤng-
ſten herrn grafen Chriſtofen von Stollberg, am
a. o. ſ. 17.

§ 2926

Nicht minder hat Amalia, Johannes grafensdie after-er-
ben der graͤ-
fin Amalien
von Dhaun
und Falken-
ſtein.

von Dhaun und Falkenſtein tochter, auch witbe
Wolfgang Philipſen herrn von Hohenfels und Rei-
poltskirchen 1603 den 29 dec. in irem teſtamente
ire beiden leiblichen bruͤder, herrn Sebaſtian und
herrn Emich grafen von Dhaun und Falkenſtein
zu erben in allen angefallenen Reipoltskirchiſchen
landen ernennet, ſelbigen irer leiblichen ſchweſter
Sidonien, vermaͤhlter graͤfin von Loͤwenhaubt beide
ſoͤne zu nacherben ſubſtituiret, iedoch mit der be-
dingung, daß wenn diſe one Leibeserben verſterben
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[29/0081] von den ſubſtitutionen ꝛc. § 5 ſ. 96. Jmmittels felet es an exempeln der ſubſtitutionen unter erlauchten perſonen keineswe- ges. Sihe das teſtament des herrn grafens Chri- ſtophs zu Stollberg vom jare 1581 in der allerun- tertaͤnigſten ſupplica an Se. Kaiſerliche Majeſtaͤt der ſaͤmtlichen herren grafen zu Stollberg um caſ- ſation des nichtigen Koͤnigſteiniſchen vergleiches. Mit bewilligung Annen, einer gebornen graͤfin von Koͤnigſtein und Epſtein, bewilligung und erlaubnis kaiſer Carls V auch gehelung der kurfuͤrſten, erhilte graf Eberhart von Koͤnigſtein und Epſtein die macht zu teſtiren, und einen aus der graͤfin Annen von Stollberg ſoͤnen, welchen er wollte, zum er- ben einzuſezen, auch zu verordnen, daß die lande, wie er ſolche beiſammen habe, allezeit unverteilet, und nur einer aus dem graͤflich-Stollbergiſchen hauſe ſolche haben ſolle. Grab Eberhart ſezet in ſeinem teſtamente, den dritten ſon der graͤfin Annen, Ludewigen zum erben ein, ſubſtituirt ſelbigem den fuͤnften herrn grafen Philipſen und diſem den juͤng- ſten herrn grafen Chriſtofen von Stollberg, am a. o. ſ. 17. § 2926 Nicht minder hat Amalia, Johannes grafens von Dhaun und Falkenſtein tochter, auch witbe Wolfgang Philipſen herrn von Hohenfels und Rei- poltskirchen 1603 den 29 dec. in irem teſtamente ire beiden leiblichen bruͤder, herrn Sebaſtian und herrn Emich grafen von Dhaun und Falkenſtein zu erben in allen angefallenen Reipoltskirchiſchen landen ernennet, ſelbigen irer leiblichen ſchweſter Sidonien, vermaͤhlter graͤfin von Loͤwenhaubt beide ſoͤne zu nacherben ſubſtituiret, iedoch mit der be- dingung, daß wenn diſe one Leibeserben verſterben wuͤrden, alles, was ſie von den grafen Seba- ſtian und Emichen ſubſtitutions-weiſe erlanget haͤt- ten, die after-er- ben der graͤ- fin Amalien von Dhaun und Falken- ſtein.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/81>, abgerufen am 01.05.2024.