Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

maskopei und gemarschaft.

§ 4770

Unter die erlaubten privat-gesellschaften gehö-die erlaubten
privat-ge-
sellschaften.
ren: z. e. die kauf-gesellschafts-handelungen, die
gewerkschaften bei den bergwerken, die hänsen, ad-
miralschaften etc. Leyser im iure georgico lib. III
tit. 24 n. 73 fg. Sie gehen sowohl auf kauf-als
auch andre leute, Orth am a. o. im IIten teile tit.
23 § 1 s. 504 fg. Man hat gemarschaften, wenn
2 zug vih zusammen halten, z. e. der eine bauer
hat nur einen ochsen, der andre ebenfalls. Beide
spannen sie zusammen.

§ 4771

Maskopei kommet her von mag (verwandt)was masko-
pei heisset?
und kopei, das ist, kauferei. Maskopei heisset
also: verwandter kauf-gesellschafts-handel. Daher
die socii bei den kauf-leuten auch mitverwandten
heissen. Manzel in selectis Rostoch. fasc. III spec.
14 not. 1, Hohenlohisches land-recht im IIIten teile,
tit. 9 s. 92, Lübeckisches stadt-recht III tit. 9.

§ 4772

Man hat dreierlei kaufmanns-handelungen:die kauf-
manns-
handelun-
gen.
1) eigene (propre), 2) commission- und 3) com-
pagni-handelungen (§ 211). Die lezte ist ein ge-
ding zwischen verschidenen personen zu einem ge-
wissen erlaubeten beitrage.

§ 4773

Sie wird errichtet entweder vermittels ein-wie die ge-
sellschafts-
handelung
errichtet
wird?
schüssung eines gewissen capitales, oder an waaren,
gütern, auch dinstleistung und mühe um einen han-
del zu treiben, und den gewinnst zu teilen. Einer
schriftlichen verschreibung ist diser handel wesentlich
nicht benötiget, Orth im IIten teile, tit. XXIII § 1
s. 504 fg., iedoch beschihet solches öfters unter den

handels-

maſkopei und gemarſchaft.

§ 4770

Unter die erlaubten privat-geſellſchaften gehoͤ-die erlaubten
privat-ge-
ſellſchaften.
ren: z. e. die kauf-geſellſchafts-handelungen, die
gewerkſchaften bei den bergwerken, die haͤnſen, ad-
miralſchaften ꝛc. Leyſer im iure georgico lib. III
tit. 24 n. 73 fg. Sie gehen ſowohl auf kauf-als
auch andre leute, Orth am a. o. im IIten teile tit.
23 § 1 ſ. 504 fg. Man hat gemarſchaften, wenn
2 zug vih zuſammen halten, z. e. der eine bauer
hat nur einen ochſen, der andre ebenfalls. Beide
ſpannen ſie zuſammen.

§ 4771

Maſkopei kommet her von mag (verwandt)was maſko-
pei heiſſet?
und kopei, das iſt, kauferei. Maſkopei heiſſet
alſo: verwandter kauf-geſellſchafts-handel. Daher
die ſocii bei den kauf-leuten auch mitverwandten
heiſſen. Manzel in ſelectis Roſtoch. faſc. III ſpec.
14 not. 1, Hohenlohiſches land-recht im IIIten teile,
tit. 9 ſ. 92, Luͤbeckiſches ſtadt-recht III tit. 9.

§ 4772

Man hat dreierlei kaufmanns-handelungen:die kauf-
manns-
handelun-
gen.
1) eigene (propre), 2) commiſſion- und 3) com-
pagni-handelungen (§ 211). Die lezte iſt ein ge-
ding zwiſchen verſchidenen perſonen zu einem ge-
wiſſen erlaubeten beitrage.

§ 4773

Sie wird errichtet entweder vermittels ein-wie die ge-
ſellſchafts-
handelung
errichtet
wird?
ſchuͤſſung eines gewiſſen capitales, oder an waaren,
guͤtern, auch dinſtleiſtung und muͤhe um einen han-
del zu treiben, und den gewinnſt zu teilen. Einer
ſchriftlichen verſchreibung iſt diſer handel weſentlich
nicht benoͤtiget, Orth im IIten teile, tit. XXIII § 1
ſ. 504 fg., iedoch beſchihet ſolches oͤfters unter den

handels-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0811" n="763"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">ma&#x017F;kopei und gemar&#x017F;chaft.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4770</head><lb/>
            <p>Unter die erlaubten privat-ge&#x017F;ell&#x017F;chaften geho&#x0364;-<note place="right">die erlaubten<lb/>
privat-ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chaften.</note><lb/>
ren: z. e. die kauf-ge&#x017F;ell&#x017F;chafts-handelungen, die<lb/>
gewerk&#x017F;chaften bei den bergwerken, die ha&#x0364;n&#x017F;en, ad-<lb/>
miral&#x017F;chaften &#xA75B;c. <hi rendition="#fr">Ley&#x017F;er</hi> im <hi rendition="#aq">iure georgico lib. III</hi><lb/>
tit. 24 n. 73 fg. Sie gehen &#x017F;owohl auf kauf-als<lb/>
auch andre leute, <hi rendition="#fr">Orth</hi> am a. o. im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile tit.<lb/>
23 § 1 &#x017F;. 504 fg. Man hat gemar&#x017F;chaften, wenn<lb/>
2 zug vih zu&#x017F;ammen halten, z. e. der eine bauer<lb/>
hat nur einen och&#x017F;en, der andre ebenfalls. Beide<lb/>
&#x017F;pannen &#x017F;ie zu&#x017F;ammen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4771</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ma&#x017F;kopei</hi> kommet her von mag (verwandt)<note place="right">was ma&#x017F;ko-<lb/>
pei hei&#x017F;&#x017F;et?</note><lb/>
und <hi rendition="#fr">kopei,</hi> das i&#x017F;t, kauferei. Ma&#x017F;kopei hei&#x017F;&#x017F;et<lb/>
al&#x017F;o: verwandter kauf-ge&#x017F;ell&#x017F;chafts-handel. Daher<lb/>
die &#x017F;ocii bei den kauf-leuten auch mitverwandten<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">Manzel</hi> in <hi rendition="#aq">&#x017F;electis Ro&#x017F;toch. fa&#x017F;c. III &#x017F;pec.</hi><lb/>
14 not. 1, Hohenlohi&#x017F;ches land-recht im <hi rendition="#aq">III</hi>ten teile,<lb/>
tit. 9 &#x017F;. 92, Lu&#x0364;becki&#x017F;ches &#x017F;tadt-recht <hi rendition="#aq">III</hi> tit. 9.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4772</head><lb/>
            <p>Man hat dreierlei kaufmanns-handelungen:<note place="right">die kauf-<lb/>
manns-<lb/>
handelun-<lb/>
gen.</note><lb/>
1) eigene (propre), 2) commi&#x017F;&#x017F;ion- und 3) com-<lb/>
pagni-handelungen (§ 211). Die lezte i&#x017F;t ein ge-<lb/>
ding zwi&#x017F;chen ver&#x017F;chidenen per&#x017F;onen zu einem ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en erlaubeten beitrage.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4773</head><lb/>
            <p>Sie wird errichtet entweder vermittels ein-<note place="right">wie die ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chafts-<lb/>
handelung<lb/>
errichtet<lb/>
wird?</note><lb/>
&#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ung eines gewi&#x017F;&#x017F;en capitales, oder an waaren,<lb/>
gu&#x0364;tern, auch din&#x017F;tlei&#x017F;tung und mu&#x0364;he um einen han-<lb/>
del zu treiben, und den gewinn&#x017F;t zu teilen. Einer<lb/>
&#x017F;chriftlichen ver&#x017F;chreibung i&#x017F;t di&#x017F;er handel we&#x017F;entlich<lb/>
nicht beno&#x0364;tiget, <hi rendition="#fr">Orth</hi> im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile, tit. <hi rendition="#aq">XXIII</hi> § 1<lb/>
&#x017F;. 504 fg., iedoch be&#x017F;chihet &#x017F;olches o&#x0364;fters unter den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">handels-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[763/0811] maſkopei und gemarſchaft. § 4770 Unter die erlaubten privat-geſellſchaften gehoͤ- ren: z. e. die kauf-geſellſchafts-handelungen, die gewerkſchaften bei den bergwerken, die haͤnſen, ad- miralſchaften ꝛc. Leyſer im iure georgico lib. III tit. 24 n. 73 fg. Sie gehen ſowohl auf kauf-als auch andre leute, Orth am a. o. im IIten teile tit. 23 § 1 ſ. 504 fg. Man hat gemarſchaften, wenn 2 zug vih zuſammen halten, z. e. der eine bauer hat nur einen ochſen, der andre ebenfalls. Beide ſpannen ſie zuſammen. die erlaubten privat-ge- ſellſchaften. § 4771 Maſkopei kommet her von mag (verwandt) und kopei, das iſt, kauferei. Maſkopei heiſſet alſo: verwandter kauf-geſellſchafts-handel. Daher die ſocii bei den kauf-leuten auch mitverwandten heiſſen. Manzel in ſelectis Roſtoch. faſc. III ſpec. 14 not. 1, Hohenlohiſches land-recht im IIIten teile, tit. 9 ſ. 92, Luͤbeckiſches ſtadt-recht III tit. 9. was maſko- pei heiſſet? § 4772 Man hat dreierlei kaufmanns-handelungen: 1) eigene (propre), 2) commiſſion- und 3) com- pagni-handelungen (§ 211). Die lezte iſt ein ge- ding zwiſchen verſchidenen perſonen zu einem ge- wiſſen erlaubeten beitrage. die kauf- manns- handelun- gen. § 4773 Sie wird errichtet entweder vermittels ein- ſchuͤſſung eines gewiſſen capitales, oder an waaren, guͤtern, auch dinſtleiſtung und muͤhe um einen han- del zu treiben, und den gewinnſt zu teilen. Einer ſchriftlichen verſchreibung iſt diſer handel weſentlich nicht benoͤtiget, Orth im IIten teile, tit. XXIII § 1 ſ. 504 fg., iedoch beſchihet ſolches oͤfters unter den handels- wie die ge- ſellſchafts- handelung errichtet wird?

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/811
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 763. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/811>, abgerufen am 16.07.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.