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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXVIIII haubtstück
rückgang
nimmt?
hörig protestiret worden ist, an seine bevollmächti-
ger, Uhl am a. o. I s. 7 fg. s. 194.

§ 4818
in wechsel-
sachen.

Derjenige, welcher von dem andern in wechsel-
sachen einen allgemeinen auftrag (general-ordre)
hat, wenn nämlich seinet wegen einige tratta ihm
zukommen würde, derselben gebürende ehre wider-
faren zu lassen, kan dises one gefar tun, und brau-
chet desfalls keine besondere ordre, wenn er seinen
regreß wider einen andern nemen will. Uhl am
a. o. I s. 31. Hingegen verliret selbiger sotanen
rückgang an dem, von welchem er den auftrag er-
halten hat, wenn er davon abgehet.

§ 4819
die obligenheit
des ordre-
gebers.

Wer ordre gibet, statt seiner einen dritten zu
vergnügen, muß das für ihn gezalete gelt völlig
erstatten.

§ 4820
bei erstattung
des schadens.

Der gevollmächtigte ist befugt sich wegen des
ihm von committenten zugezogenen schadens an
den in händen habenden sachen zu erholen, Siegel
am a. o. I s. 57.

§ 4821
was das wort:
commiß oder
ordre in
wechseln be-
deutet?

Das wort commiß, oder ordre in wechsel-
brifen bedeutet die von trassanten dem remittenten
erteilete freiheit den wechsel-brif an wen er will, zu
verhandeln.

§ 4822

Die gewährs-leistung kan von einem gevoll-
mächtigten nicht gefodert werden, Siegel am a. o.
II s. 216.

§ 4823
wo die voll-
macht nötig
ist?

Eine vollmacht ist in allen den fällen, worin
gevollmächtigte zulässig sind, auch gebrauchet wer-

den,

LXVIIII haubtſtuͤck
ruͤckgang
nimmt?
hoͤrig proteſtiret worden iſt, an ſeine bevollmaͤchti-
ger, Uhl am a. o. I ſ. 7 fg. ſ. 194.

§ 4818
in wechſel-
ſachen.

Derjenige, welcher von dem andern in wechſel-
ſachen einen allgemeinen auftrag (general-ordre)
hat, wenn naͤmlich ſeinet wegen einige tratta ihm
zukommen wuͤrde, derſelben gebuͤrende ehre wider-
faren zu laſſen, kan diſes one gefar tun, und brau-
chet desfalls keine beſondere ordre, wenn er ſeinen
regreß wider einen andern nemen will. Uhl am
a. o. I ſ. 31. Hingegen verliret ſelbiger ſotanen
ruͤckgang an dem, von welchem er den auftrag er-
halten hat, wenn er davon abgehet.

§ 4819
die obligenheit
des ordre-
gebers.

Wer ordre gibet, ſtatt ſeiner einen dritten zu
vergnuͤgen, muß das fuͤr ihn gezalete gelt voͤllig
erſtatten.

§ 4820
bei erſtattung
des ſchadens.

Der gevollmaͤchtigte iſt befugt ſich wegen des
ihm von committenten zugezogenen ſchadens an
den in haͤnden habenden ſachen zu erholen, Siegel
am a. o. I ſ. 57.

§ 4821
was das wort:
commiß oder
ordre in
wechſeln be-
deutet?

Das wort commiß, oder ordre in wechſel-
brifen bedeutet die von traſſanten dem remittenten
erteilete freiheit den wechſel-brif an wen er will, zu
verhandeln.

§ 4822

Die gewaͤhrs-leiſtung kan von einem gevoll-
maͤchtigten nicht gefodert werden, Siegel am a. o.
II ſ. 216.

§ 4823
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macht noͤtig
iſt?

Eine vollmacht iſt in allen den faͤllen, worin
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[780/0828] LXVIIII haubtſtuͤck hoͤrig proteſtiret worden iſt, an ſeine bevollmaͤchti- ger, Uhl am a. o. I ſ. 7 fg. ſ. 194. ruͤckgang nimmt? § 4818 Derjenige, welcher von dem andern in wechſel- ſachen einen allgemeinen auftrag (general-ordre) hat, wenn naͤmlich ſeinet wegen einige tratta ihm zukommen wuͤrde, derſelben gebuͤrende ehre wider- faren zu laſſen, kan diſes one gefar tun, und brau- chet desfalls keine beſondere ordre, wenn er ſeinen regreß wider einen andern nemen will. Uhl am a. o. I ſ. 31. Hingegen verliret ſelbiger ſotanen ruͤckgang an dem, von welchem er den auftrag er- halten hat, wenn er davon abgehet. § 4819 Wer ordre gibet, ſtatt ſeiner einen dritten zu vergnuͤgen, muß das fuͤr ihn gezalete gelt voͤllig erſtatten. § 4820 Der gevollmaͤchtigte iſt befugt ſich wegen des ihm von committenten zugezogenen ſchadens an den in haͤnden habenden ſachen zu erholen, Siegel am a. o. I ſ. 57. § 4821 Das wort commiß, oder ordre in wechſel- brifen bedeutet die von traſſanten dem remittenten erteilete freiheit den wechſel-brif an wen er will, zu verhandeln. § 4822 Die gewaͤhrs-leiſtung kan von einem gevoll- maͤchtigten nicht gefodert werden, Siegel am a. o. II ſ. 216. § 4823 Eine vollmacht iſt in allen den faͤllen, worin gevollmaͤchtigte zulaͤſſig ſind, auch gebrauchet wer- den,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/828>, abgerufen am 16.07.2024.