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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXVIIII h. von dem bankerott,
verschwendung des gutes geholfen hat. Mem-
mingische gerichts- und proceß-ordnung tit. 28 § 9
fg. s. 216.

§ 4909
wie es mit
den adelichen
weibern deß-
falls gehal-
ten wird?

Bei den adelichen bleibet den witben, welche
iren brautschaz in der ehemänner güter gebracht
haben, das leibgeding nach entstandenem concurse,
benebst den übrigen vorrechten, welches auf eine ge-
wisse summe gesezet und aus dem lehn ausgewor-
fen werden kan, nach beendigtem wittum fället sol-
ches dem concurse wieder zu, Menken am a. o.
tit. XLIII § 15 s. 725 fgg., von Baltasar de iuri-
bus viduarum nobilium in feudis Pomeraniae cite-
rioris,
cap. III § X fgg. s. 84-104 fg.; iedoch ist in
Sachsen die morgengabe, das mußteil dahin nicht
zu rechnen, wofern sie desfalls keine lehnherrliche
verschreibung erlanget haben, Menken am a. o.
s. 730, F. S. Eisenachische gerichts- und proceß-
ordnung tit. 28 § 8 s. 182. Nach dem Teutschen
gerichts-brauche gehöret die aussteuer hirher; sihe
meinen unterricht von urteln und bescheiden, cap.
XXVII § 1093 s. 595.

§ 4910
die dritte
classe,

Die dritte classe begreifet alle diejenigen, wel-
che ein dingliches recht haben, als da sind: 1) wel-
che ein ausdrückliches, oder stillschweigendes unter-
pfand haben, z. e. das eheweib des schuldeners we-
gen der nicht mehr vorhandenen, iedoch eingebrach-
ten paraphernalien; die kinder so wohl wegen der
mütterlichen, als auch der übrigen güter halber,
welche der vater verwaltet hat, Menken tit. XLV
§ III
s. 752 fg., F. S. Eisenachische gerichts- und
proceß-ordnung s. 185. Die allgemeinen pfand-
verschreibungen sollen in Sachsen keine wirkung
haben. Hingegen wird im Fürstlichen Sächsi-

schen

LXXVIIII h. von dem bankerott,
verſchwendung des gutes geholfen hat. Mem-
mingiſche gerichts- und proceß-ordnung tit. 28 § 9
fg. ſ. 216.

§ 4909
wie es mit
den adelichen
weibern deß-
falls gehal-
ten wird?

Bei den adelichen bleibet den witben, welche
iren brautſchaz in der ehemaͤnner guͤter gebracht
haben, das leibgeding nach entſtandenem concurſe,
benebſt den uͤbrigen vorrechten, welches auf eine ge-
wiſſe ſumme geſezet und aus dem lehn ausgewor-
fen werden kan, nach beendigtem wittum faͤllet ſol-
ches dem concurſe wieder zu, Menken am a. o.
tit. XLIII § 15 ſ. 725 fgg., von Baltaſar de iuri-
bus viduarum nobilium in feudis Pomeraniæ cite-
rioris,
cap. III § X fgg. ſ. 84-104 fg.; iedoch iſt in
Sachſen die morgengabe, das mußteil dahin nicht
zu rechnen, wofern ſie desfalls keine lehnherrliche
verſchreibung erlanget haben, Menken am a. o.
ſ. 730, F. S. Eiſenachiſche gerichts- und proceß-
ordnung tit. 28 § 8 ſ. 182. Nach dem Teutſchen
gerichts-brauche gehoͤret die ausſteuer hirher; ſihe
meinen unterricht von urteln und beſcheiden, cap.
XXVII § 1093 ſ. 595.

§ 4910
die dritte
claſſe,

Die dritte claſſe begreifet alle diejenigen, wel-
che ein dingliches recht haben, als da ſind: 1) wel-
che ein ausdruͤckliches, oder ſtillſchweigendes unter-
pfand haben, z. e. das eheweib des ſchuldeners we-
gen der nicht mehr vorhandenen, iedoch eingebrach-
ten paraphernalien; die kinder ſo wohl wegen der
muͤtterlichen, als auch der uͤbrigen guͤter halber,
welche der vater verwaltet hat, Menken tit. XLV
§ III
ſ. 752 fg., F. S. Eiſenachiſche gerichts- und
proceß-ordnung ſ. 185. Die allgemeinen pfand-
verſchreibungen ſollen in Sachſen keine wirkung
haben. Hingegen wird im Fuͤrſtlichen Saͤchſi-

ſchen
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[808/0856] LXXVIIII h. von dem bankerott, verſchwendung des gutes geholfen hat. Mem- mingiſche gerichts- und proceß-ordnung tit. 28 § 9 fg. ſ. 216. § 4909 Bei den adelichen bleibet den witben, welche iren brautſchaz in der ehemaͤnner guͤter gebracht haben, das leibgeding nach entſtandenem concurſe, benebſt den uͤbrigen vorrechten, welches auf eine ge- wiſſe ſumme geſezet und aus dem lehn ausgewor- fen werden kan, nach beendigtem wittum faͤllet ſol- ches dem concurſe wieder zu, Menken am a. o. tit. XLIII § 15 ſ. 725 fgg., von Baltaſar de iuri- bus viduarum nobilium in feudis Pomeraniæ cite- rioris, cap. III § X fgg. ſ. 84-104 fg.; iedoch iſt in Sachſen die morgengabe, das mußteil dahin nicht zu rechnen, wofern ſie desfalls keine lehnherrliche verſchreibung erlanget haben, Menken am a. o. ſ. 730, F. S. Eiſenachiſche gerichts- und proceß- ordnung tit. 28 § 8 ſ. 182. Nach dem Teutſchen gerichts-brauche gehoͤret die ausſteuer hirher; ſihe meinen unterricht von urteln und beſcheiden, cap. XXVII § 1093 ſ. 595. § 4910 Die dritte claſſe begreifet alle diejenigen, wel- che ein dingliches recht haben, als da ſind: 1) wel- che ein ausdruͤckliches, oder ſtillſchweigendes unter- pfand haben, z. e. das eheweib des ſchuldeners we- gen der nicht mehr vorhandenen, iedoch eingebrach- ten paraphernalien; die kinder ſo wohl wegen der muͤtterlichen, als auch der uͤbrigen guͤter halber, welche der vater verwaltet hat, Menken tit. XLV § III ſ. 752 fg., F. S. Eiſenachiſche gerichts- und proceß-ordnung ſ. 185. Die allgemeinen pfand- verſchreibungen ſollen in Sachſen keine wirkung haben. Hingegen wird im Fuͤrſtlichen Saͤchſi- ſchen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 808. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/856>, abgerufen am 22.11.2024.