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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XI h. von der zeitler-gerichtbarkeit.
in die hägen, grasen darin, eichel- oder buch-eckern-
schlagen, oder kehren, holz-entwendungen, nicht hal-
tung der holz-tage, oder häge-zeit, nicht klöppelung,
oder anlegung der hunde, schneidung der besen-rei-
ser, ausgrabung wilder obst-stämme, an der fische-
rei in bächen und teichen zu schulden haben kom-
men lassen, alsdann wird dem täter seine gelt-buße
angekündiget.

Eilftes haubtstück
von der zeitler-gerichtbarkeit.
§ 5046

Diejenigen, welche bienen im Nürnberger wal-
de halten, stehen unter dem zeitler-gerichte,
wovon Schwarz de iure mellicidarum, von Buri
in der erläuterung des lehn-rechtes s. 1307, Link
de iudiciis reipubl. Norimberg. cap. VI § 4 s. 62,
Hannesen de iurisd. § 78 s. 86, und Wagenseil
de republ. Norimberg. gehandelt haben.

Zwölftes haubtstück
von der verpachtung der gerichtbarkeit.
§ 5047

Bei den Römern konnte keine verpachtung stattdie Teutsche
gerichtbar-
keit kan ver-
pachtet wer-
den.

haben, weil die oberkeiten nur verwalter der
gerichtbarkeit waren. Da aber die fürsten, gra-
fen, prälaten, kirchen, universitäten, städte und ade-
liche die gerichtbarkeit entweder als ein lehns-re-
gal, oder als eigentum besizen; so veroffenbaret sich
daraus, daß die gerichtbarkeit bei den Teutschen
könne verpachtet werden, wie solches im Kur-Säch-
sischen, Brandenburgischen und Anhaltischen ge-

wönlich

XI h. von der zeitler-gerichtbarkeit.
in die haͤgen, graſen darin, eichel- oder buch-eckern-
ſchlagen, oder kehren, holz-entwendungen, nicht hal-
tung der holz-tage, oder haͤge-zeit, nicht kloͤppelung,
oder anlegung der hunde, ſchneidung der beſen-rei-
ſer, ausgrabung wilder obſt-ſtaͤmme, an der fiſche-
rei in baͤchen und teichen zu ſchulden haben kom-
men laſſen, alsdann wird dem taͤter ſeine gelt-buße
angekuͤndiget.

Eilftes haubtſtuͤck
von der zeitler-gerichtbarkeit.
§ 5046

Diejenigen, welche bienen im Nuͤrnberger wal-
de halten, ſtehen unter dem zeitler-gerichte,
wovon Schwarz de iure mellicidarum, von Buri
in der erlaͤuterung des lehn-rechtes ſ. 1307, Link
de iudiciis reipubl. Norimberg. cap. VI § 4 ſ. 62,
Hanneſen de iurisd. § 78 ſ. 86, und Wagenſeil
de republ. Norimberg. gehandelt haben.

Zwoͤlftes haubtſtuͤck
von der verpachtung der gerichtbarkeit.
§ 5047

Bei den Roͤmern konnte keine verpachtung ſtattdie Teutſche
gerichtbar-
keit kan ver-
pachtet wer-
den.

haben, weil die oberkeiten nur verwalter der
gerichtbarkeit waren. Da aber die fuͤrſten, gra-
fen, praͤlaten, kirchen, univerſitaͤten, ſtaͤdte und ade-
liche die gerichtbarkeit entweder als ein lehns-re-
gal, oder als eigentum beſizen; ſo veroffenbaret ſich
daraus, daß die gerichtbarkeit bei den Teutſchen
koͤnne verpachtet werden, wie ſolches im Kur-Saͤch-
ſiſchen, Brandenburgiſchen und Anhaltiſchen ge-

woͤnlich
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[861/0909] XI h. von der zeitler-gerichtbarkeit. in die haͤgen, graſen darin, eichel- oder buch-eckern- ſchlagen, oder kehren, holz-entwendungen, nicht hal- tung der holz-tage, oder haͤge-zeit, nicht kloͤppelung, oder anlegung der hunde, ſchneidung der beſen-rei- ſer, ausgrabung wilder obſt-ſtaͤmme, an der fiſche- rei in baͤchen und teichen zu ſchulden haben kom- men laſſen, alsdann wird dem taͤter ſeine gelt-buße angekuͤndiget. Eilftes haubtſtuͤck von der zeitler-gerichtbarkeit. § 5046 Diejenigen, welche bienen im Nuͤrnberger wal- de halten, ſtehen unter dem zeitler-gerichte, wovon Schwarz de iure mellicidarum, von Buri in der erlaͤuterung des lehn-rechtes ſ. 1307, Link de iudiciis reipubl. Norimberg. cap. VI § 4 ſ. 62, Hanneſen de iurisd. § 78 ſ. 86, und Wagenſeil de republ. Norimberg. gehandelt haben. Zwoͤlftes haubtſtuͤck von der verpachtung der gerichtbarkeit. § 5047 Bei den Roͤmern konnte keine verpachtung ſtatt haben, weil die oberkeiten nur verwalter der gerichtbarkeit waren. Da aber die fuͤrſten, gra- fen, praͤlaten, kirchen, univerſitaͤten, ſtaͤdte und ade- liche die gerichtbarkeit entweder als ein lehns-re- gal, oder als eigentum beſizen; ſo veroffenbaret ſich daraus, daß die gerichtbarkeit bei den Teutſchen koͤnne verpachtet werden, wie ſolches im Kur-Saͤch- ſiſchen, Brandenburgiſchen und Anhaltiſchen ge- woͤnlich die Teutſche gerichtbar- keit kan ver- pachtet wer- den.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/909>, abgerufen am 16.07.2024.