mercatorum, vulgo parere dictis. Jn Stettin ist in kauf- und handels-sachen ein besonderes wett- gericht, von Baltasar am a. o. s. 60.
§ 5098
der kauf- und handels-ge- richte benen- nungen,
Die kauf- und handels-gerichte füren unter- schidliche benennungen. Jn Braunschweig hat man das kauf-gericht, in Nürnberg das banco- oder mercantil-gericht, Beck am a. o. s. 397, s. 411, Wölker am a. o. I s. 345. Jmmasen dann ein banco-gericht zu dem handels-gerichte sonderlich an den orten, wo öffentliche kaufmanns-banken und commercien-collegia errichtet sind, gehöret, Ludo- vici im Iten teile der errichteten academie der kauf- leute sp. 1237. Das Leipziger kauf- und handels- gericht ist 1682 errichtet worden. Jn Wien ist ein besonderes wechsel-gericht, zu Bozen, in Tyrol, aber ein handels-gericht. Jn Hanau ist den 31ten jänner 1737 ein eigenes handels-collegium und wech- sel-gericht nidergesezet worden, bei welchem die un- tersuchung, auch entscheidung der wechsel- und ge- sellschafts- oder compagni-handelungs-streitigkeiten beschehen soll. Sihe die F. H. Hanauische hof- und ehe-gerichts-ordnung, 1747 fol. art. 35 § 188 s. 133 fg.
§ 5099
was bei dem Leipziger han- dels-gerichte für sachen angenom- men wer- den?
Jnhalts der Leipziger handels-gerichts-ordnung art. II mögen bei dem handels-gerichte so wohl in- als auch ausserhalb der messen, alle sachen fürbracht und angenommen werden, da der beklagte ein han- delsmann ist, und die von kaufmannschaft, hande- lung und wechsel herkommen, diselbe angehen, auch davon abhangen, es werde persönlich, oder dinglich, nämlich auf eine ganze handelung, handels-waa- ren, oder effecten, geklaget, und betreffe wechsel- buch-schulden, gelt-anlehn, auf-gelt (agio), kaufen,
verkau-
XXV haubtſtuͤck von den kauf-
mercatorum, vulgo parere dictis. Jn Stettin iſt in kauf- und handels-ſachen ein beſonderes wett- gericht, von Baltaſar am a. o. ſ. 60.
§ 5098
der kauf- und handels-ge- richte benen- nungen,
Die kauf- und handels-gerichte fuͤren unter- ſchidliche benennungen. Jn Braunſchweig hat man das kauf-gericht, in Nuͤrnberg das banco- oder mercantil-gericht, Beck am a. o. ſ. 397, ſ. 411, Woͤlker am a. o. I ſ. 345. Jmmaſen dann ein banco-gericht zu dem handels-gerichte ſonderlich an den orten, wo oͤffentliche kaufmanns-banken und commercien-collegia errichtet ſind, gehoͤret, Ludo- vici im Iten teile der errichteten academie der kauf- leute ſp. 1237. Das Leipziger kauf- und handels- gericht iſt 1682 errichtet worden. Jn Wien iſt ein beſonderes wechſel-gericht, zu Bozen, in Tyrol, aber ein handels-gericht. Jn Hanau iſt den 31ten jaͤnner 1737 ein eigenes handels-collegium und wech- ſel-gericht nidergeſezet worden, bei welchem die un- terſuchung, auch entſcheidung der wechſel- und ge- ſellſchafts- oder compagni-handelungs-ſtreitigkeiten beſchehen ſoll. Sihe die F. H. Hanauiſche hof- und ehe-gerichts-ordnung, 1747 fol. art. 35 § 188 ſ. 133 fg.
§ 5099
was bei dem Leipziger han- dels-gerichte fuͤr ſachen angenom- men wer- den?
Jnhalts der Leipziger handels-gerichts-ordnung art. II moͤgen bei dem handels-gerichte ſo wohl in- als auch auſſerhalb der meſſen, alle ſachen fuͤrbracht und angenommen werden, da der beklagte ein han- delsmann iſt, und die von kaufmannſchaft, hande- lung und wechſel herkommen, diſelbe angehen, auch davon abhangen, es werde perſoͤnlich, oder dinglich, naͤmlich auf eine ganze handelung, handels-waa- ren, oder effecten, geklaget, und betreffe wechſel- buch-ſchulden, gelt-anlehn, auf-gelt (agio), kaufen,
verkau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0932"n="884"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXV</hi> haubtſtuͤck von den kauf-</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">mercatorum, vulgo parere dictis.</hi> Jn Stettin iſt<lb/>
in kauf- und handels-ſachen ein beſonderes wett-<lb/>
gericht, <hirendition="#fr">von Baltaſar</hi> am a. o. ſ. 60.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 5098</head><lb/><noteplace="left">der kauf- und<lb/>
handels-ge-<lb/>
richte benen-<lb/>
nungen,</note><p>Die kauf- und handels-gerichte fuͤren unter-<lb/>ſchidliche benennungen. Jn Braunſchweig hat<lb/>
man das kauf-gericht, in Nuͤrnberg das banco-<lb/>
oder mercantil-gericht, <hirendition="#fr">Beck</hi> am a. o. ſ. 397, ſ. 411,<lb/><hirendition="#fr">Woͤlker</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 345. Jmmaſen dann ein<lb/>
banco-gericht zu dem handels-gerichte ſonderlich an<lb/>
den orten, wo oͤffentliche kaufmanns-banken und<lb/>
commercien-collegia errichtet ſind, gehoͤret, <hirendition="#fr">Ludo-<lb/>
vici</hi> im <hirendition="#aq">I</hi>ten teile der errichteten academie der kauf-<lb/>
leute ſp. 1237. Das Leipziger kauf- und handels-<lb/>
gericht iſt 1682 errichtet worden. Jn Wien iſt<lb/>
ein beſonderes wechſel-gericht, zu Bozen, in Tyrol,<lb/>
aber ein handels-gericht. Jn Hanau iſt den 31ten<lb/>
jaͤnner 1737 ein eigenes handels-collegium und wech-<lb/>ſel-gericht nidergeſezet worden, bei welchem die un-<lb/>
terſuchung, auch entſcheidung der wechſel- und ge-<lb/>ſellſchafts- oder compagni-handelungs-ſtreitigkeiten<lb/>
beſchehen ſoll. Sihe die F. H. Hanauiſche hof-<lb/>
und ehe-gerichts-ordnung, 1747 fol. art. 35 § 188<lb/>ſ. 133 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 5099</head><lb/><noteplace="left">was bei dem<lb/>
Leipziger han-<lb/>
dels-gerichte<lb/>
fuͤr ſachen<lb/>
angenom-<lb/>
men wer-<lb/>
den?</note><p>Jnhalts der Leipziger handels-gerichts-ordnung<lb/>
art. <hirendition="#aq">II</hi> moͤgen bei dem handels-gerichte ſo wohl in-<lb/>
als auch auſſerhalb der meſſen, alle ſachen fuͤrbracht<lb/>
und angenommen werden, da der beklagte ein han-<lb/>
delsmann iſt, und die von kaufmannſchaft, hande-<lb/>
lung und wechſel herkommen, diſelbe angehen, auch<lb/>
davon abhangen, es werde perſoͤnlich, oder dinglich,<lb/>
naͤmlich auf eine ganze handelung, handels-waa-<lb/>
ren, oder effecten, geklaget, und betreffe wechſel-<lb/>
buch-ſchulden, gelt-anlehn, auf-gelt <hirendition="#aq">(agio),</hi> kaufen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">verkau-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[884/0932]
XXV haubtſtuͤck von den kauf-
mercatorum, vulgo parere dictis. Jn Stettin iſt
in kauf- und handels-ſachen ein beſonderes wett-
gericht, von Baltaſar am a. o. ſ. 60.
§ 5098
Die kauf- und handels-gerichte fuͤren unter-
ſchidliche benennungen. Jn Braunſchweig hat
man das kauf-gericht, in Nuͤrnberg das banco-
oder mercantil-gericht, Beck am a. o. ſ. 397, ſ. 411,
Woͤlker am a. o. I ſ. 345. Jmmaſen dann ein
banco-gericht zu dem handels-gerichte ſonderlich an
den orten, wo oͤffentliche kaufmanns-banken und
commercien-collegia errichtet ſind, gehoͤret, Ludo-
vici im Iten teile der errichteten academie der kauf-
leute ſp. 1237. Das Leipziger kauf- und handels-
gericht iſt 1682 errichtet worden. Jn Wien iſt
ein beſonderes wechſel-gericht, zu Bozen, in Tyrol,
aber ein handels-gericht. Jn Hanau iſt den 31ten
jaͤnner 1737 ein eigenes handels-collegium und wech-
ſel-gericht nidergeſezet worden, bei welchem die un-
terſuchung, auch entſcheidung der wechſel- und ge-
ſellſchafts- oder compagni-handelungs-ſtreitigkeiten
beſchehen ſoll. Sihe die F. H. Hanauiſche hof-
und ehe-gerichts-ordnung, 1747 fol. art. 35 § 188
ſ. 133 fg.
§ 5099
Jnhalts der Leipziger handels-gerichts-ordnung
art. II moͤgen bei dem handels-gerichte ſo wohl in-
als auch auſſerhalb der meſſen, alle ſachen fuͤrbracht
und angenommen werden, da der beklagte ein han-
delsmann iſt, und die von kaufmannſchaft, hande-
lung und wechſel herkommen, diſelbe angehen, auch
davon abhangen, es werde perſoͤnlich, oder dinglich,
naͤmlich auf eine ganze handelung, handels-waa-
ren, oder effecten, geklaget, und betreffe wechſel-
buch-ſchulden, gelt-anlehn, auf-gelt (agio), kaufen,
verkau-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 884. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/932>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.