Staufischen lande gingen. Daher musten die Reichs-stände wider dasselbe sich mit kaiserlichen befreiungen versehen. Jm jare 1418 brachten vom kaiser Sigismund die grafen von Hohenlohe eine befreiung aus, besage Hanselmanns s. 484, der Schwäbische kreis konnte mit seiner verfassung wi- der sotanes hof-gericht 1591 nicht auslangen, Lü- nigscod. diplom. Germ. I sp. 638. Jm jare 1300 findet man einen grafen von Sulz, als hof-richter des Römischen kuniges, HerrgottII, geneal. Habsb. s. 383, Blum s. 143. Uebrigens gehöret das fürgeben, als ob der kaiser Conrad III dis hof- gericht angeordnet hätte, unter die märlein.
§ 6121
Die löblichen Reichs-stände des Schwäbischender Reichs- stände des Schwäbi- schen kreises beschwerden dargegen, kreises empfinden ire immerwärenden streitigkei- ten mit dem kaiserlichen hof-gerichte zu Rotweil und den kaiserlichen land-gerichten in ober- und nider-Schwaben wegen der ehaften, oder wie es in Schwaben heisset: ehaftin. Die erinnerun- gen der Reichs-stände sind der von Ludolfischen commentationi systematicae angefüget worden, auch im repertorio iuris publici et feud. s. 670. fg. be- findlich.
§ 6122
Gleichwie aber das kaiserliche und Reichs-der Schwä- bischen R. gerichte an- masungen, kammer-gericht seine 4 fälle hat, worauf es die mandate erkennet; also achten die vorgedachten kai- serlichen gerichte in Schwaben sich berechtiget, eben dergleichen fälle zu sezen, in denen ire gerichtbarkeit erster instanz unwidertreiblich begründet sey. Der ehaften sind XXVII. Ehedem waren deren nurdie ehaften, XVII. Einige sind ehaften, bevor sie eingeklaget werden, als die sachen der verzicht seines gerichts- standes, welche die VIIIIte ehaftin ist, die entsezung,
die
hof-gerichte zu Rotweil.
Staufiſchen lande gingen. Daher muſten die Reichs-ſtaͤnde wider daſſelbe ſich mit kaiſerlichen befreiungen verſehen. Jm jare 1418 brachten vom kaiſer Sigismund die grafen von Hohenlohe eine befreiung aus, beſage Hanſelmanns ſ. 484, der Schwaͤbiſche kreis konnte mit ſeiner verfaſſung wi- der ſotanes hof-gericht 1591 nicht auslangen, Luͤ- nigscod. diplom. Germ. I ſp. 638. Jm jare 1300 findet man einen grafen von Sulz, als hof-richter des Roͤmiſchen kuniges, HerrgottII, geneal. Habsb. ſ. 383, Blum ſ. 143. Uebrigens gehoͤret das fuͤrgeben, als ob der kaiſer Conrad III dis hof- gericht angeordnet haͤtte, unter die maͤrlein.
§ 6121
Die loͤblichen Reichs-ſtaͤnde des Schwaͤbiſchender Reichs- ſtaͤnde des Schwaͤbi- ſchen kreiſes beſchwerden dargegen, kreiſes empfinden ire immerwaͤrenden ſtreitigkei- ten mit dem kaiſerlichen hof-gerichte zu Rotweil und den kaiſerlichen land-gerichten in ober- und nider-Schwaben wegen der ehaften, oder wie es in Schwaben heiſſet: ehaftin. Die erinnerun- gen der Reichs-ſtaͤnde ſind der von Ludolfiſchen commentationi ſyſtematicae angefuͤget worden, auch im repertorio iuris publici et feud. ſ. 670. fg. be- findlich.
§ 6122
Gleichwie aber das kaiſerliche und Reichs-der Schwaͤ- biſchen R. gerichte an- maſungen, kammer-gericht ſeine 4 faͤlle hat, worauf es die mandate erkennet; alſo achten die vorgedachten kai- ſerlichen gerichte in Schwaben ſich berechtiget, eben dergleichen faͤlle zu ſezen, in denen ire gerichtbarkeit erſter inſtanz unwidertreiblich begruͤndet ſey. Der ehaften ſind XXVII. Ehedem waren deren nurdie ehaften, XVII. Einige ſind ehaften, bevor ſie eingeklaget werden, als die ſachen der verzicht ſeines gerichts- ſtandes, welche die VIIIIte ehaftin iſt, die entſezung,
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befreiungen verſehen. Jm jare 1418 brachten vom
kaiſer Sigismund die grafen von Hohenlohe eine
befreiung aus, beſage Hanſelmanns ſ. 484, der
Schwaͤbiſche kreis konnte mit ſeiner verfaſſung wi-
der ſotanes hof-gericht 1591 nicht auslangen, Luͤ-
nigs cod. diplom. Germ. I ſp. 638. Jm jare 1300
findet man einen grafen von Sulz, als hof-richter
des Roͤmiſchen kuniges, Herrgott II, geneal.
Habsb. ſ. 383, Blum ſ. 143. Uebrigens gehoͤret
das fuͤrgeben, als ob der kaiſer Conrad III dis hof-
gericht angeordnet haͤtte, unter die maͤrlein.
§ 6121
Die loͤblichen Reichs-ſtaͤnde des Schwaͤbiſchen
kreiſes empfinden ire immerwaͤrenden ſtreitigkei-
ten mit dem kaiſerlichen hof-gerichte zu Rotweil
und den kaiſerlichen land-gerichten in ober- und
nider-Schwaben wegen der ehaften, oder wie es
in Schwaben heiſſet: ehaftin. Die erinnerun-
gen der Reichs-ſtaͤnde ſind der von Ludolfiſchen
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im repertorio iuris publici et feud. ſ. 670. fg. be-
findlich.
der Reichs-
ſtaͤnde des
Schwaͤbi-
ſchen kreiſes
beſchwerden
dargegen,
§ 6122
Gleichwie aber das kaiſerliche und Reichs-
kammer-gericht ſeine 4 faͤlle hat, worauf es die
mandate erkennet; alſo achten die vorgedachten kai-
ſerlichen gerichte in Schwaben ſich berechtiget, eben
dergleichen faͤlle zu ſezen, in denen ire gerichtbarkeit
erſter inſtanz unwidertreiblich begruͤndet ſey. Der
ehaften ſind XXVII. Ehedem waren deren nur
XVII. Einige ſind ehaften, bevor ſie eingeklaget
werden, als die ſachen der verzicht ſeines gerichts-
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der Schwaͤ-
biſchen R.
gerichte an-
maſungen,
die ehaften,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 939. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/987>, abgerufen am 22.11.2024.
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