Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXVIIII haubtstück von der
entwurf des kaiserlichen gerichts und Fränkischen
ober-hofes in Schweinfurt, 1735, 4, stats- und rei-
se-geographi im Vten bande s. 1231; von Speier
sihe den Bauer im leben Christoph Lehmanns
s. 149.

§ 6128
wozu die
ober-höfe
gebrauchet
worden
sind?

Sie waren also die ober-gerichte, wohin man
apellirete, oder in rechts-sachen in bürgerlichen und
peinlichen fällen sich rahts erholete. Disem nach
apellireten die Rostocker nach Lübeck. Sihe hir-
von meine abhandelung de iure primi fori; von
Wimpfen kan man nachsehen den Harpprecht de
curiis,
von ober-höfen, historischen bericht etc. s. 208.
was zug-
recht bedeu-
tet?
Das recht an einen ober-hof zu gehen, heisset das
zug-recht. Ein berümter ober-hof waren die schöf-
fen zu Frankfurt, Magdeburg, Halle, Marburg etc.,
wo sehr vile urtel eingeholet wurden, wie unten vom
rahte-holen bei den schöppen-stülen gezeiget wer-
den soll.

Neun und dreisigstes haubtstück
von der cent-gerichtbarkeit

in Franken.
§ 6129
was die frais
bedeutet?

Hirvon ist in meinen kleinen schriften gehandelt
worden, und gehöret hirher, die fraisch- und
hochfraisliche oberkeit. Es bedeutet dise eigentlich
die peinlichkeit auf leib und leben, Joh. Paull
Endter
de symbolica possessione iurisd. criminal.
vulgo
von malefiz- und frais-zeichen, Altd. 1712.
Daher hat man die frais- oder cent-bücher, Me-
vius
P. IIII decis. 179, Wehners obs. pract. un-
ter dem worte cent.

§ 6130

XXXVIIII haubtſtuͤck von der
entwurf des kaiſerlichen gerichts und Fraͤnkiſchen
ober-hofes in Schweinfurt, 1735, 4, ſtats- und rei-
ſe-geographi im Vten bande ſ. 1231; von Speier
ſihe den Bauer im leben Chriſtoph Lehmanns
ſ. 149.

§ 6128
wozu die
ober-hoͤfe
gebrauchet
worden
ſind?

Sie waren alſo die ober-gerichte, wohin man
apellirete, oder in rechts-ſachen in buͤrgerlichen und
peinlichen faͤllen ſich rahts erholete. Diſem nach
apellireten die Roſtocker nach Luͤbeck. Sihe hir-
von meine abhandelung de iure primi fori; von
Wimpfen kan man nachſehen den Harpprecht de
curiis,
von ober-hoͤfen, hiſtoriſchen bericht ꝛc. ſ. 208.
was zug-
recht bedeu-
tet?
Das recht an einen ober-hof zu gehen, heiſſet das
zug-recht. Ein beruͤmter ober-hof waren die ſchoͤf-
fen zu Frankfurt, Magdeburg, Halle, Marburg ꝛc.,
wo ſehr vile urtel eingeholet wurden, wie unten vom
rahte-holen bei den ſchoͤppen-ſtuͤlen gezeiget wer-
den ſoll.

Neun und dreiſigſtes haubtſtuͤck
von der cent-gerichtbarkeit

in Franken.
§ 6129
was die frais
bedeutet?

Hirvon iſt in meinen kleinen ſchriften gehandelt
worden, und gehoͤret hirher, die fraiſch- und
hochfraisliche oberkeit. Es bedeutet diſe eigentlich
die peinlichkeit auf leib und leben, Joh. Paull
Endter
de ſymbolica poſſeſſione iurisd. criminal.
vulgo
von malefiz- und frais-zeichen, Altd. 1712.
Daher hat man die frais- oder cent-buͤcher, Me-
vius
P. IIII deciſ. 179, Wehners obſ. pract. un-
ter dem worte cent.

§ 6130
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0990" n="942"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXVIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck von der</hi></fw><lb/>
entwurf des kai&#x017F;erlichen gerichts und Fra&#x0364;nki&#x017F;chen<lb/>
ober-hofes in Schweinfurt, 1735, 4, &#x017F;tats- und rei-<lb/>
&#x017F;e-geographi im <hi rendition="#aq">V</hi>ten bande &#x017F;. 1231; von Speier<lb/>
&#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Bauer</hi> im leben Chri&#x017F;toph Lehmanns<lb/>
&#x017F;. 149.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6128</head><lb/>
            <note place="left">wozu die<lb/>
ober-ho&#x0364;fe<lb/>
gebrauchet<lb/>
worden<lb/>
&#x017F;ind?</note>
            <p>Sie waren al&#x017F;o die ober-gerichte, wohin man<lb/>
apellirete, oder in rechts-&#x017F;achen in bu&#x0364;rgerlichen und<lb/>
peinlichen fa&#x0364;llen &#x017F;ich rahts erholete. Di&#x017F;em nach<lb/>
apellireten die Ro&#x017F;tocker nach Lu&#x0364;beck. Sihe hir-<lb/>
von meine abhandelung <hi rendition="#aq">de iure primi fori;</hi> von<lb/>
Wimpfen kan man nach&#x017F;ehen den <hi rendition="#fr">Harpprecht</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
curiis,</hi> von ober-ho&#x0364;fen, hi&#x017F;tori&#x017F;chen bericht &#xA75B;c. &#x017F;. 208.<lb/><note place="left">was zug-<lb/>
recht bedeu-<lb/>
tet?</note>Das recht an einen ober-hof zu gehen, hei&#x017F;&#x017F;et das<lb/><hi rendition="#fr">zug-recht.</hi> Ein beru&#x0364;mter ober-hof waren die &#x017F;cho&#x0364;f-<lb/>
fen zu Frankfurt, Magdeburg, Halle, Marburg &#xA75B;c.,<lb/>
wo &#x017F;ehr vile urtel eingeholet wurden, wie unten vom<lb/>
rahte-holen bei den &#x017F;cho&#x0364;ppen-&#x017F;tu&#x0364;len gezeiget wer-<lb/>
den &#x017F;oll.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neun und drei&#x017F;ig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#g">von der cent-gerichtbarkeit</hi></hi><lb/> <hi rendition="#g">in Franken.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6129</head><lb/>
            <note place="left">was die frais<lb/>
bedeutet?</note>
            <p><hi rendition="#in">H</hi>irvon i&#x017F;t in meinen kleinen &#x017F;chriften gehandelt<lb/>
worden, und geho&#x0364;ret hirher, die frai&#x017F;ch- und<lb/>
hochfraisliche oberkeit. Es bedeutet di&#x017F;e eigentlich<lb/>
die peinlichkeit auf leib und leben, <hi rendition="#fr">Joh. Paull<lb/>
Endter</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;ymbolica po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ione iurisd. criminal.<lb/>
vulgo</hi> von malefiz- und frais-zeichen, Altd. 1712.<lb/>
Daher hat man die frais- oder cent-bu&#x0364;cher, <hi rendition="#fr">Me-<lb/>
vius</hi> <hi rendition="#aq">P. IIII deci&#x017F;.</hi> 179, <hi rendition="#fr">Wehners</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. pract.</hi> un-<lb/>
ter dem worte <hi rendition="#fr">cent.</hi></p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 6130</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[942/0990] XXXVIIII haubtſtuͤck von der entwurf des kaiſerlichen gerichts und Fraͤnkiſchen ober-hofes in Schweinfurt, 1735, 4, ſtats- und rei- ſe-geographi im Vten bande ſ. 1231; von Speier ſihe den Bauer im leben Chriſtoph Lehmanns ſ. 149. § 6128 Sie waren alſo die ober-gerichte, wohin man apellirete, oder in rechts-ſachen in buͤrgerlichen und peinlichen faͤllen ſich rahts erholete. Diſem nach apellireten die Roſtocker nach Luͤbeck. Sihe hir- von meine abhandelung de iure primi fori; von Wimpfen kan man nachſehen den Harpprecht de curiis, von ober-hoͤfen, hiſtoriſchen bericht ꝛc. ſ. 208. Das recht an einen ober-hof zu gehen, heiſſet das zug-recht. Ein beruͤmter ober-hof waren die ſchoͤf- fen zu Frankfurt, Magdeburg, Halle, Marburg ꝛc., wo ſehr vile urtel eingeholet wurden, wie unten vom rahte-holen bei den ſchoͤppen-ſtuͤlen gezeiget wer- den ſoll. was zug- recht bedeu- tet? Neun und dreiſigſtes haubtſtuͤck von der cent-gerichtbarkeit in Franken. § 6129 Hirvon iſt in meinen kleinen ſchriften gehandelt worden, und gehoͤret hirher, die fraiſch- und hochfraisliche oberkeit. Es bedeutet diſe eigentlich die peinlichkeit auf leib und leben, Joh. Paull Endter de ſymbolica poſſeſſione iurisd. criminal. vulgo von malefiz- und frais-zeichen, Altd. 1712. Daher hat man die frais- oder cent-buͤcher, Me- vius P. IIII deciſ. 179, Wehners obſ. pract. un- ter dem worte cent. § 6130

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/990
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 942. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/990>, abgerufen am 22.11.2024.