Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXXI haubtstück von dem
gerichte, Datt de pace publ. lib. I cap. 19 n. 39
fgg. s. 141 fg.

§ 6144
wenn das ze-
der-geschrei
statt gefun-
den hat?

So bald der kläger vor dem richter und den
schöffen erschine, muste bei der klage zeder, das
ist, rache geschrien werden, Hauschild am a. o.
s. 173 fg. Ehedem klagte in Augsburg der bur-
germeister von der gemeinde den armen sünder beim
stadt-vogte öffentlich an, von Stetten am a. o.
cap. VII § 27 s. 170.

§ 6145
von den heu-
tigen peinli-
chen gerich-
ten,

Die art und weise wie heut zu tage die peinli-
chen gerichte gehalten werden, hat Heil im iud. et
defensore in processu inquisitionis,
Hauschild 174,
Kayser
im processu inquisitionis gezeiget. Mein
unterricht von urtheln und bescheiden, Hertels disp.
de constitutione siue forma iudic. crim. solemn. Sihe
die F. H. Casselische peinliche gerichts-ordnung, tit.
XI § 4 s. 71, Beier de expens. execut. Eine formel
von der hägung des peinlichen hals-gerichtes zu Os-
nabrück findet sich in Kressens erläuterung des archi-
diaconal-wesens, in beilagen s. 148 fg. Von der
brechung des stabes, sihe den Dreyer am a. o.
s. 199, Beck de solemni fractione baculi ritu in
exequenda supplicii extremi sent.,
Harpprecht
cons. XV. Die brechung des stabes zeiget an,
daß kein gericht mehr sey. Zu dem ende wurde
der peinliche gerichts-tisch und die bank umgestür-
zet, wie noch in Sachsen beschihet.

§ 6146
von der hä-
gung des
peinlichen
hals-gerich-
[t]es,

Bei hägung des peinlichen hals-gerichtes schrie
der fron-bote nach gebrochenem stabe: wapen! wa-
pen! wapen! oder wraeg! wraeg! wraek! d. i.
rache! rache! rache! Hofmanns obs. iur. Germ.

s. 152,

XXXXI haubtſtuͤck von dem
gerichte, Datt de pace publ. lib. I cap. 19 n. 39
fgg. ſ. 141 fg.

§ 6144
wenn das ze-
der-geſchrei
ſtatt gefun-
den hat?

So bald der klaͤger vor dem richter und den
ſchoͤffen erſchine, muſte bei der klage zeder, das
iſt, rache geſchrien werden, Hauſchild am a. o.
ſ. 173 fg. Ehedem klagte in Augsburg der bur-
germeiſter von der gemeinde den armen ſuͤnder beim
ſtadt-vogte oͤffentlich an, von Stetten am a. o.
cap. VII § 27 ſ. 170.

§ 6145
von den heu-
tigen peinli-
chen gerich-
ten,

Die art und weiſe wie heut zu tage die peinli-
chen gerichte gehalten werden, hat Heil im iud. et
defenſore in proceſſu inquiſitionis,
Hauſchild 174,
Kayſer
im proceſſu inquiſitionis gezeiget. Mein
unterricht von urtheln und beſcheiden, Hertels diſp.
de conſtitutione ſiue forma iudic. crim. ſolemn. Sihe
die F. H. Caſſeliſche peinliche gerichts-ordnung, tit.
XI § 4 ſ. 71, Beier de expenſ. execut. Eine formel
von der haͤgung des peinlichen hals-gerichtes zu Os-
nabruͤck findet ſich in Kreſſens erlaͤuterung des archi-
diaconal-weſens, in beilagen ſ. 148 fg. Von der
brechung des ſtabes, ſihe den Dreyer am a. o.
ſ. 199, Beck de ſolemni fractione baculi ritu in
exequenda ſupplicii extremi ſent.,
Harpprecht
conſ. XV. Die brechung des ſtabes zeiget an,
daß kein gericht mehr ſey. Zu dem ende wurde
der peinliche gerichts-tiſch und die bank umgeſtuͤr-
zet, wie noch in Sachſen beſchihet.

§ 6146
von der haͤ-
gung des
peinlichen
hals-gerich-
[t]es,

Bei haͤgung des peinlichen hals-gerichtes ſchrie
der fron-bote nach gebrochenem ſtabe: wapen! wa-
pen! wapen! oder wraeg! wraeg! wraek! d. i.
rache! rache! rache! Hofmanns obſ. iur. Germ.

ſ. 152,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0998" n="950"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXXI</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck von dem</hi></fw><lb/>
gerichte, <hi rendition="#fr">Datt</hi> <hi rendition="#aq">de pace publ. lib. I</hi> cap. 19 n. 39<lb/>
fgg. &#x017F;. 141 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6144</head><lb/>
            <note place="left">wenn das ze-<lb/>
der-ge&#x017F;chrei<lb/>
&#x017F;tatt gefun-<lb/>
den hat?</note>
            <p>So bald der kla&#x0364;ger vor dem richter und den<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ffen er&#x017F;chine, mu&#x017F;te bei der klage zeder, das<lb/>
i&#x017F;t, rache ge&#x017F;chrien werden, <hi rendition="#fr">Hau&#x017F;child</hi> am a. o.<lb/>
&#x017F;. 173 fg. Ehedem klagte in Augsburg der bur-<lb/>
germei&#x017F;ter von der gemeinde den armen &#x017F;u&#x0364;nder beim<lb/>
&#x017F;tadt-vogte o&#x0364;ffentlich an, <hi rendition="#fr">von Stetten</hi> am a. o.<lb/>
cap. <hi rendition="#aq">VII</hi> § 27 &#x017F;. 170.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6145</head><lb/>
            <note place="left">von den heu-<lb/>
tigen peinli-<lb/>
chen gerich-<lb/>
ten,</note>
            <p>Die art und wei&#x017F;e wie heut zu tage die peinli-<lb/>
chen gerichte gehalten werden, hat <hi rendition="#fr">Heil</hi> im <hi rendition="#aq">iud. et<lb/>
defen&#x017F;ore in proce&#x017F;&#x017F;u inqui&#x017F;itionis,</hi> <hi rendition="#fr">Hau&#x017F;child 174,<lb/>
Kay&#x017F;er</hi> im <hi rendition="#aq">proce&#x017F;&#x017F;u inqui&#x017F;itionis</hi> gezeiget. Mein<lb/>
unterricht von urtheln und be&#x017F;cheiden, <hi rendition="#fr">Hertels</hi> di&#x017F;p.<lb/><hi rendition="#aq">de con&#x017F;titutione &#x017F;iue forma iudic. crim. &#x017F;olemn.</hi> Sihe<lb/>
die F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che peinliche gerichts-ordnung, tit.<lb/><hi rendition="#aq">XI</hi> § 4 &#x017F;. 71, <hi rendition="#fr">Beier</hi> <hi rendition="#aq">de expen&#x017F;. execut.</hi> Eine formel<lb/>
von der ha&#x0364;gung des peinlichen hals-gerichtes zu Os-<lb/>
nabru&#x0364;ck findet &#x017F;ich in <hi rendition="#fr">Kre&#x017F;&#x017F;ens</hi> erla&#x0364;uterung des archi-<lb/>
diaconal-we&#x017F;ens, in beilagen &#x017F;. 148 fg. Von der<lb/>
brechung des &#x017F;tabes, &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o.<lb/>
&#x017F;. 199, <hi rendition="#fr">Beck</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;olemni fractione baculi ritu in<lb/>
exequenda &#x017F;upplicii extremi &#x017F;ent.,</hi> <hi rendition="#fr">Harpprecht</hi><lb/><hi rendition="#aq">con&#x017F;. XV.</hi> Die brechung des &#x017F;tabes zeiget an,<lb/>
daß kein gericht mehr &#x017F;ey. Zu dem ende wurde<lb/>
der peinliche gerichts-ti&#x017F;ch und die bank umge&#x017F;tu&#x0364;r-<lb/>
zet, wie noch in Sach&#x017F;en be&#x017F;chihet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6146</head><lb/>
            <note place="left">von der ha&#x0364;-<lb/>
gung des<lb/>
peinlichen<lb/>
hals-gerich-<lb/><supplied>t</supplied>es,</note>
            <p>Bei ha&#x0364;gung des peinlichen hals-gerichtes &#x017F;chrie<lb/>
der fron-bote nach gebrochenem &#x017F;tabe: wapen! wa-<lb/>
pen! wapen! oder wraeg! wraeg! wraek! d. i.<lb/>
rache! rache! rache! <hi rendition="#fr">Hofmanns</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. iur. Germ.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;. 152,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[950/0998] XXXXI haubtſtuͤck von dem gerichte, Datt de pace publ. lib. I cap. 19 n. 39 fgg. ſ. 141 fg. § 6144 So bald der klaͤger vor dem richter und den ſchoͤffen erſchine, muſte bei der klage zeder, das iſt, rache geſchrien werden, Hauſchild am a. o. ſ. 173 fg. Ehedem klagte in Augsburg der bur- germeiſter von der gemeinde den armen ſuͤnder beim ſtadt-vogte oͤffentlich an, von Stetten am a. o. cap. VII § 27 ſ. 170. § 6145 Die art und weiſe wie heut zu tage die peinli- chen gerichte gehalten werden, hat Heil im iud. et defenſore in proceſſu inquiſitionis, Hauſchild 174, Kayſer im proceſſu inquiſitionis gezeiget. Mein unterricht von urtheln und beſcheiden, Hertels diſp. de conſtitutione ſiue forma iudic. crim. ſolemn. Sihe die F. H. Caſſeliſche peinliche gerichts-ordnung, tit. XI § 4 ſ. 71, Beier de expenſ. execut. Eine formel von der haͤgung des peinlichen hals-gerichtes zu Os- nabruͤck findet ſich in Kreſſens erlaͤuterung des archi- diaconal-weſens, in beilagen ſ. 148 fg. Von der brechung des ſtabes, ſihe den Dreyer am a. o. ſ. 199, Beck de ſolemni fractione baculi ritu in exequenda ſupplicii extremi ſent., Harpprecht conſ. XV. Die brechung des ſtabes zeiget an, daß kein gericht mehr ſey. Zu dem ende wurde der peinliche gerichts-tiſch und die bank umgeſtuͤr- zet, wie noch in Sachſen beſchihet. § 6146 Bei haͤgung des peinlichen hals-gerichtes ſchrie der fron-bote nach gebrochenem ſtabe: wapen! wa- pen! wapen! oder wraeg! wraeg! wraek! d. i. rache! rache! rache! Hofmanns obſ. iur. Germ. ſ. 152,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/998
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 950. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/998>, abgerufen am 23.05.2024.