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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXXXV haubtstück,
den saz: daß die erbfolge von ihm abhange; dero-
wegen er seine zwote gemalin: Catharinen, zur
kaiserin erklärete.

Glids- und linien-folge.

Die linienfolge sihet nicht auf das seiten-alter;
sondern lediglich auf das geburts-alter von einem
vater. Seze einen vater, diser hat vir kinder,
und dise zeugen wider kinder; so haben wir 4 li-
nien. Die nachkommen des erstgebornen machen
die erste lini aus. So lange nun in diser ersten
lini mannserben sind, so lange bleiben die andern
drei linien ausgeschlossen; stirbet aber die erste li-
ni im mannsstamme aus; alsdann folget die zwo-
te lini, u. s. w. (§ 3015 fg.). Die glidsfolge
sihet lediglich auf die nähe des grades; der näch-
ste am glide ist der folger. Allso wollte Veldenz
vor Pfalz-Neuburg in der Kur Pfalz folgen;
der kaiser aber sprach für die zwote lini. Die erst-
geburt träget die lineal-folge bei sich. Jst keine
erstgeburt eingefüret; so gehets nach dem glide.

I. Suc-

II buch, LXXXV haubtſtuͤck,
den ſaz: daß die erbfolge von ihm abhange; dero-
wegen er ſeine zwote gemalin: Catharinen, zur
kaiſerin erklaͤrete.

Glids- und linien-folge.

Die linienfolge ſihet nicht auf das ſeiten-alter;
ſondern lediglich auf das geburts-alter von einem
vater. Seze einen vater, diſer hat vir kinder,
und diſe zeugen wider kinder; ſo haben wir 4 li-
nien. Die nachkommen des erſtgebornen machen
die erſte lini aus. So lange nun in diſer erſten
lini mannserben ſind, ſo lange bleiben die andern
drei linien ausgeſchloſſen; ſtirbet aber die erſte li-
ni im mannsſtamme aus; alsdann folget die zwo-
te lini, u. ſ. w. (§ 3015 fg.). Die glidsfolge
ſihet lediglich auf die naͤhe des grades; der naͤch-
ſte am glide iſt der folger. Allſo wollte Veldenz
vor Pfalz-Neuburg in der Kur Pfalz folgen;
der kaiſer aber ſprach fuͤr die zwote lini. Die erſt-
geburt traͤget die lineal-folge bei ſich. Jſt keine
erſtgeburt eingefuͤret; ſo gehets nach dem glide.

I. Suc-
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[1098/1122] II buch, LXXXV haubtſtuͤck, den ſaz: daß die erbfolge von ihm abhange; dero- wegen er ſeine zwote gemalin: Catharinen, zur kaiſerin erklaͤrete. Glids- und linien-folge. Die linienfolge ſihet nicht auf das ſeiten-alter; ſondern lediglich auf das geburts-alter von einem vater. Seze einen vater, diſer hat vir kinder, und diſe zeugen wider kinder; ſo haben wir 4 li- nien. Die nachkommen des erſtgebornen machen die erſte lini aus. So lange nun in diſer erſten lini mannserben ſind, ſo lange bleiben die andern drei linien ausgeſchloſſen; ſtirbet aber die erſte li- ni im mannsſtamme aus; alsdann folget die zwo- te lini, u. ſ. w. (§ 3015 fg.). Die glidsfolge ſihet lediglich auf die naͤhe des grades; der naͤch- ſte am glide iſt der folger. Allſo wollte Veldenz vor Pfalz-Neuburg in der Kur Pfalz folgen; der kaiſer aber ſprach fuͤr die zwote lini. Die erſt- geburt traͤget die lineal-folge bei ſich. Jſt keine erſtgeburt eingefuͤret; ſo gehets nach dem glide. I. Suc-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1098. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1122>, abgerufen am 22.11.2024.