Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

vom zuwälz. auch rückfallsrechte etc.
dominii legati, Tüb. 1724, 4t, s. 8 n. 1. Sol-
chemnach bedeutet das rückfallsrecht, wenn nach
eines tode dessen güter an den nächsten verwand-
ten fallen.

§ 3228

Das rückfallsrecht ist entweder oberländisch,wie vilerlei das
rückfallsrecht
ist?

oder niderländisch. Es wird entweder vermittels
eines gedinges (§ 3232 § 3227 fg. des 2ten th.)
vorbehalten, oder durch die gesäze, und rechte ver-
ordnet (§ 2911 und § 3124 des 2ten th.). Man
sehe die ausfürung unter der aufschrift: neuer, aus
vorhin in actis noch nicht vorgekommenen landtags-
handelungen, und abschiden gezogener beweiß: daß
von den stammverwandten ex iure reuolutionis,
nach maßgebung der jülich- und bergischen landes-
ordnung gebürende successionsrecht noch vor dem
wirklichen anfalle pro iure vere et realiter quaesito
allerdings zu halten sey; folglich per dispensatio-
nem
auf keine weise gehindert werden möge etc in
sachen des Freiherrn von Gymnich zu Gymnich wi-
der den Freiherrn von Drove und consorten etc,
1750, fol. Der von Ludolf P. III obs. 297
bringet dergleichen von Duisburg bei. Jn der
Hanauischen erbvereinigung vom jare 1610 § 26
ist der widerfall der bestatteten, und one leibeserben
verstorbenen gräflich-hanauischen töchter vorbehal-
ten worden, welches auch auf die unbestatteten
töchter erstrecket worden ist; mithin sollte jener be-
stattung dem stamme nicht entwendet, noch entzo-
gen werden. Vom unterschide zwischen allodia-
lien, welche bloß mit dem rückfalle, oder zugleich
mit einem gedinge der anherren, und vorfaren be-
haftet sind, sihe die von Cramerischen wezl. ne-
benstunden im 61sten th. abh. VII s. 134 fgg.
§ 3 fgg.

§ 3233
III Teil. B b b b

vom zuwaͤlz. auch ruͤckfallsrechte ꝛc.
dominii legati, Tuͤb. 1724, 4t, ſ. 8 n. 1. Sol-
chemnach bedeutet das ruͤckfallsrecht, wenn nach
eines tode deſſen guͤter an den naͤchſten verwand-
ten fallen.

§ 3228

Das ruͤckfallsrecht iſt entweder oberlaͤndiſch,wie vilerlei das
ruͤckfallsrecht
iſt?

oder niderlaͤndiſch. Es wird entweder vermittels
eines gedinges (§ 3232 § 3227 fg. des 2ten th.)
vorbehalten, oder durch die geſaͤze, und rechte ver-
ordnet (§ 2911 und § 3124 des 2ten th.). Man
ſehe die ausfuͤrung unter der aufſchrift: neuer, aus
vorhin in actis noch nicht vorgekommenen landtags-
handelungen, und abſchiden gezogener beweiß: daß
von den ſtammverwandten ex iure reuolutionis,
nach maßgebung der juͤlich- und bergiſchen landes-
ordnung gebuͤrende ſucceſſionsrecht noch vor dem
wirklichen anfalle pro iure vere et realiter quaeſito
allerdings zu halten ſey; folglich per diſpenſatio-
nem
auf keine weiſe gehindert werden moͤge ꝛc in
ſachen des Freiherrn von Gymnich zu Gymnich wi-
der den Freiherrn von Drove und conſorten ꝛc,
1750, fol. Der von Ludolf P. III obſ. 297
bringet dergleichen von Duisburg bei. Jn der
Hanauiſchen erbvereinigung vom jare 1610 § 26
iſt der widerfall der beſtatteten, und one leibeserben
verſtorbenen graͤflich-hanauiſchen toͤchter vorbehal-
ten worden, welches auch auf die unbeſtatteten
toͤchter erſtrecket worden iſt; mithin ſollte jener be-
ſtattung dem ſtamme nicht entwendet, noch entzo-
gen werden. Vom unterſchide zwiſchen allodia-
lien, welche bloß mit dem ruͤckfalle, oder zugleich
mit einem gedinge der anherren, und vorfaren be-
haftet ſind, ſihe die von Crameriſchen wezl. ne-
benſtunden im 61ſten th. abh. VII ſ. 134 fgg.
§ 3 fgg.

§ 3233
III Teil. B b b b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1145" n="1121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom zuwa&#x0364;lz. auch ru&#x0364;ckfallsrechte &#xA75B;c.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">dominii legati,</hi> Tu&#x0364;b. 1724, 4t, &#x017F;. 8 n. 1. Sol-<lb/>
chemnach bedeutet das ru&#x0364;ckfallsrecht, wenn nach<lb/>
eines tode de&#x017F;&#x017F;en gu&#x0364;ter an den na&#x0364;ch&#x017F;ten verwand-<lb/>
ten fallen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 3228</head><lb/>
          <p>Das ru&#x0364;ckfallsrecht i&#x017F;t entweder oberla&#x0364;ndi&#x017F;ch,<note place="right">wie vilerlei das<lb/>
ru&#x0364;ckfallsrecht<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
oder niderla&#x0364;ndi&#x017F;ch. Es wird entweder vermittels<lb/>
eines gedinges (§ 3232 § 3227 fg. des 2ten th.)<lb/>
vorbehalten, oder durch die ge&#x017F;a&#x0364;ze, und rechte ver-<lb/>
ordnet (§ 2911 und § 3124 des 2ten th.). Man<lb/>
&#x017F;ehe die ausfu&#x0364;rung unter der auf&#x017F;chrift: neuer, aus<lb/>
vorhin in actis noch nicht vorgekommenen landtags-<lb/>
handelungen, und ab&#x017F;chiden gezogener beweiß: daß<lb/>
von den &#x017F;tammverwandten <hi rendition="#aq">ex iure reuolutionis,</hi><lb/>
nach maßgebung der ju&#x0364;lich- und bergi&#x017F;chen landes-<lb/>
ordnung gebu&#x0364;rende &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ionsrecht noch vor dem<lb/>
wirklichen anfalle <hi rendition="#aq">pro iure vere et realiter quae&#x017F;ito</hi><lb/>
allerdings zu halten &#x017F;ey; folglich <hi rendition="#aq">per di&#x017F;pen&#x017F;atio-<lb/>
nem</hi> auf keine wei&#x017F;e gehindert werden mo&#x0364;ge &#xA75B;c in<lb/>
&#x017F;achen des Freiherrn von Gymnich zu Gymnich wi-<lb/>
der den Freiherrn von Drove und con&#x017F;orten &#xA75B;c,<lb/>
1750, fol. Der <hi rendition="#fr">von Ludolf</hi> <hi rendition="#aq">P. III ob&#x017F;.</hi> 297<lb/>
bringet dergleichen von Duisburg bei. Jn der<lb/>
Hanaui&#x017F;chen erbvereinigung vom jare 1610 § 26<lb/>
i&#x017F;t der widerfall der be&#x017F;tatteten, und one leibeserben<lb/>
ver&#x017F;torbenen gra&#x0364;flich-hanaui&#x017F;chen to&#x0364;chter vorbehal-<lb/>
ten worden, welches auch auf die unbe&#x017F;tatteten<lb/>
to&#x0364;chter er&#x017F;trecket worden i&#x017F;t; mithin &#x017F;ollte jener be-<lb/>
&#x017F;tattung dem &#x017F;tamme nicht entwendet, noch entzo-<lb/>
gen werden. Vom unter&#x017F;chide zwi&#x017F;chen allodia-<lb/>
lien, welche bloß mit dem ru&#x0364;ckfalle, oder zugleich<lb/>
mit einem gedinge der anherren, und vorfaren be-<lb/>
haftet &#x017F;ind, &#x017F;ihe die <hi rendition="#fr">von Crameri&#x017F;chen</hi> wezl. ne-<lb/>
ben&#x017F;tunden im 61&#x017F;ten th. abh. <hi rendition="#aq">VII</hi> &#x017F;. 134 fgg.<lb/>
§ 3 fgg.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> B b b b</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§ 3233</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1121/1145] vom zuwaͤlz. auch ruͤckfallsrechte ꝛc. dominii legati, Tuͤb. 1724, 4t, ſ. 8 n. 1. Sol- chemnach bedeutet das ruͤckfallsrecht, wenn nach eines tode deſſen guͤter an den naͤchſten verwand- ten fallen. § 3228 Das ruͤckfallsrecht iſt entweder oberlaͤndiſch, oder niderlaͤndiſch. Es wird entweder vermittels eines gedinges (§ 3232 § 3227 fg. des 2ten th.) vorbehalten, oder durch die geſaͤze, und rechte ver- ordnet (§ 2911 und § 3124 des 2ten th.). Man ſehe die ausfuͤrung unter der aufſchrift: neuer, aus vorhin in actis noch nicht vorgekommenen landtags- handelungen, und abſchiden gezogener beweiß: daß von den ſtammverwandten ex iure reuolutionis, nach maßgebung der juͤlich- und bergiſchen landes- ordnung gebuͤrende ſucceſſionsrecht noch vor dem wirklichen anfalle pro iure vere et realiter quaeſito allerdings zu halten ſey; folglich per diſpenſatio- nem auf keine weiſe gehindert werden moͤge ꝛc in ſachen des Freiherrn von Gymnich zu Gymnich wi- der den Freiherrn von Drove und conſorten ꝛc, 1750, fol. Der von Ludolf P. III obſ. 297 bringet dergleichen von Duisburg bei. Jn der Hanauiſchen erbvereinigung vom jare 1610 § 26 iſt der widerfall der beſtatteten, und one leibeserben verſtorbenen graͤflich-hanauiſchen toͤchter vorbehal- ten worden, welches auch auf die unbeſtatteten toͤchter erſtrecket worden iſt; mithin ſollte jener be- ſtattung dem ſtamme nicht entwendet, noch entzo- gen werden. Vom unterſchide zwiſchen allodia- lien, welche bloß mit dem ruͤckfalle, oder zugleich mit einem gedinge der anherren, und vorfaren be- haftet ſind, ſihe die von Crameriſchen wezl. ne- benſtunden im 61ſten th. abh. VII ſ. 134 fgg. § 3 fgg. wie vilerlei das ruͤckfallsrecht iſt? § 3233 III Teil. B b b b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1145
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1145>, abgerufen am 22.11.2024.