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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, CXV haubtstück,
hat; so war bei hisiger juristenfacultaet die frage:
was dißfalls zu tun seyn möchte? Nach den kaiser-
lichen rechten kommen einem solchen pflegbefolenen
nach den zurückgelegeten 25 jaren noch 10 jare
unter den gegenwärtigen, und 20 jare unter
den abwesenden zu stalten, um die titulo lucra-
tivo veräuserten fideicommißstücke zu vindiciren,
Lauterbach de alienatione rerum, quae minorum
sunt
§ 46 n. 5 s. 219, und s. 224 § 29 T. I diss.
acad.,
Peter Müller über des Struvs synt. iur.
ciu. ex. 31 § 86, y,
s. 606 T. II. Es mag aber
ein minderjäriger zur bestreitung dessen, was sein
vormund versehen hat, 2 rechtsmittel ergreiffen,
nämlich ein ordentliches, die nichtigkeitsklage, wel-
che wegen des titulo lucrativo veräusserten 10 jare
unter den gegenwärtigen, nach der erlangeten groß-
järigkeit, wäret, Lauterbach ad L. vlt. C. si maior
factus,
§ 29 s. 224 T. I diss. acad., und ein ausser-
ordentliches, die widereinsezung in den vorigen
stand rechtens, Jac. Frid. Ludovici de facto tut.
a pup. non praest.
Halle 1720 § 47 s. 38; welches
aber nur 4 jare, vom augenblicke des zurückgelege-
ten 25sten jares dauret, Ludovici § 48 s. 39.
Dijenige, welche durch ein geding das fideicommiß
gestiftet haben, mögen solches wohl wider mit ein-
ander aufheben (§ 3445 des 2ten th.), Sam. Frid.
Willenberg
de iure vltimi gentis suae, Jena 1735,
Keinhart über den Christianus I, 44 s. 108 fgg.

von der erbfolge in den fideicommissen,
oder stammgütern.
§ 3450

Bei dem fideicommisse folget man zwar dem
ersten stifter (§ 3422), das ist, man leistet des lezt-
verstorbenen handelungen nicht; iedoch pfleget man

die

II buch, CXV haubtſtuͤck,
hat; ſo war bei hiſiger juriſtenfacultaet die frage:
was dißfalls zu tun ſeyn moͤchte? Nach den kaiſer-
lichen rechten kommen einem ſolchen pflegbefolenen
nach den zuruͤckgelegeten 25 jaren noch 10 jare
unter den gegenwaͤrtigen, und 20 jare unter
den abweſenden zu ſtalten, um die titulo lucra-
tivo veraͤuſerten fideicommißſtuͤcke zu vindiciren,
Lauterbach de alienatione rerum, quae minorum
ſunt
§ 46 n. 5 ſ. 219, und ſ. 224 § 29 T. I diſſ.
acad.,
Peter Muͤller uͤber des Struvs ſynt. iur.
ciu. ex. 31 § 86, y,
ſ. 606 T. II. Es mag aber
ein minderjaͤriger zur beſtreitung deſſen, was ſein
vormund verſehen hat, 2 rechtsmittel ergreiffen,
naͤmlich ein ordentliches, die nichtigkeitsklage, wel-
che wegen des titulo lucrativo veraͤuſſerten 10 jare
unter den gegenwaͤrtigen, nach der erlangeten groß-
jaͤrigkeit, waͤret, Lauterbach ad L. vlt. C. ſi maior
factus,
§ 29 ſ. 224 T. I diſſ. acad., und ein auſſer-
ordentliches, die widereinſezung in den vorigen
ſtand rechtens, Jac. Frid. Ludovici de facto tut.
a pup. non praeſt.
Halle 1720 § 47 ſ. 38; welches
aber nur 4 jare, vom augenblicke des zuruͤckgelege-
ten 25ſten jares dauret, Ludovici § 48 ſ. 39.
Dijenige, welche durch ein geding das fideicommiß
geſtiftet haben, moͤgen ſolches wohl wider mit ein-
ander aufheben (§ 3445 des 2ten th.), Sam. Frid.
Willenberg
de iure vltimi gentis ſuae, Jena 1735,
Keinhart uͤber den Chriſtianus I, 44 ſ. 108 fgg.

von der erbfolge in den fideicommiſſen,
oder ſtammguͤtern.
§ 3450

Bei dem fideicommiſſe folget man zwar dem
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verſtorbenen handelungen nicht; iedoch pfleget man

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[1158/1182] II buch, CXV haubtſtuͤck, hat; ſo war bei hiſiger juriſtenfacultaet die frage: was dißfalls zu tun ſeyn moͤchte? Nach den kaiſer- lichen rechten kommen einem ſolchen pflegbefolenen nach den zuruͤckgelegeten 25 jaren noch 10 jare unter den gegenwaͤrtigen, und 20 jare unter den abweſenden zu ſtalten, um die titulo lucra- tivo veraͤuſerten fideicommißſtuͤcke zu vindiciren, Lauterbach de alienatione rerum, quae minorum ſunt § 46 n. 5 ſ. 219, und ſ. 224 § 29 T. I diſſ. acad., Peter Muͤller uͤber des Struvs ſynt. iur. ciu. ex. 31 § 86, y, ſ. 606 T. II. Es mag aber ein minderjaͤriger zur beſtreitung deſſen, was ſein vormund verſehen hat, 2 rechtsmittel ergreiffen, naͤmlich ein ordentliches, die nichtigkeitsklage, wel- che wegen des titulo lucrativo veraͤuſſerten 10 jare unter den gegenwaͤrtigen, nach der erlangeten groß- jaͤrigkeit, waͤret, Lauterbach ad L. vlt. C. ſi maior factus, § 29 ſ. 224 T. I diſſ. acad., und ein auſſer- ordentliches, die widereinſezung in den vorigen ſtand rechtens, Jac. Frid. Ludovici de facto tut. a pup. non praeſt. Halle 1720 § 47 ſ. 38; welches aber nur 4 jare, vom augenblicke des zuruͤckgelege- ten 25ſten jares dauret, Ludovici § 48 ſ. 39. Dijenige, welche durch ein geding das fideicommiß geſtiftet haben, moͤgen ſolches wohl wider mit ein- ander aufheben (§ 3445 des 2ten th.), Sam. Frid. Willenberg de iure vltimi gentis ſuae, Jena 1735, Keinhart uͤber den Chriſtianus I, 44 ſ. 108 fgg. von der erbfolge in den fideicommiſſen, oder ſtammguͤtern. § 3450 Bei dem fideicommiſſe folget man zwar dem erſten ſtifter (§ 3422), das iſt, man leiſtet des lezt- verſtorbenen handelungen nicht; iedoch pfleget man die

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1182>, abgerufen am 22.11.2024.