Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

vom stillschweigen, auch protestiren.
Ayrer de collisione protestat. illustr. § 4 s. 17 sect. I,
Andr. Chr. Roesener de reseruat. iuris compet.
Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 s. 3. Man hat
mündliche, und schriftliche, kundgemachete, und
heimliche protestationen, reprotestationen, inhaesiv-
pro-reprotestationen; sie werden entweder einem
vertrage einverleibet, oder besonders gefertiget;
bald in der gestalt eines manifestes, bald eines pro-
memoria erlassen, auch jeweilen in gegenwart der
notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile
behändiget; sodann nach beschaffenheit der um-
stände zum protocole gegeben, und zu den acten ge-
leget, oder, wenn dises nicht geschehen kan, durch
den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o.
b. III c. 9 s. 199 fgg. Eine heimliche protestation,
welche zu des andern (gegners) wissenschaft nicht
gelanget, will für nichts bedeutend gehalten wer-
den, Matthias Stein de protestatione secreta,
cap.
1 n. 18 -- 20 s. 9 fg., Rost. 1712; vilmehr
soll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem
handel selbst, oder kurz hernach geschehen, Stein
cap, 2 n. 28 s. 27. Disemnach hat auch die an
den gebürenden richter gerichtete protestation ire
kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 -- 47 s. 10 fg.,
Ernst Frid. Schroeter de protestat. Jena 1657
posit. 4 n. 19, pos. 6 n. 20. Jnzwischen gibet es
in den rechten verschidene fälle, worin ein socius an
des andern widerspruch sich nicht zu keren hat, Joh.
Schoene
de iure prohibendi priuatis compet.
Marb. 1723 sect. V § 8 s. 24 fg.; es ist auch in
vilen fällen die protestation one wirkung, Thoma-
sius
de protestatione ius protestantis non conseruan-
te,
Halle 1695, cap. 2 s. 7 -- 16, cap. 3 s. 17 --
32, und cap. 4 s. 33 -- 42, bevorab, wenn sie als
ein die rechtskraft hemmendes mittel angesehen
werden will, Thomasius am a. o. cap. 1 § 9 s. 5

fg.,
III Teil. G g g g

vom ſtillſchweigen, auch proteſtiren.
Ayrer de colliſione proteſtat. illuſtr. § 4 ſ. 17 ſect. I,
Andr. Chr. Roeſener de reſeruat. iuris compet.
Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 ſ. 3. Man hat
muͤndliche, und ſchriftliche, kundgemachete, und
heimliche proteſtationen, reproteſtationen, inhaeſiv-
pro-reproteſtationen; ſie werden entweder einem
vertrage einverleibet, oder beſonders gefertiget;
bald in der geſtalt eines manifeſtes, bald eines pro-
memoria erlaſſen, auch jeweilen in gegenwart der
notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile
behaͤndiget; ſodann nach beſchaffenheit der um-
ſtaͤnde zum protocole gegeben, und zu den acten ge-
leget, oder, wenn diſes nicht geſchehen kan, durch
den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o.
b. III c. 9 ſ. 199 fgg. Eine heimliche proteſtation,
welche zu des andern (gegners) wiſſenſchaft nicht
gelanget, will fuͤr nichts bedeutend gehalten wer-
den, Matthias Stein de proteſtatione ſecreta,
cap.
1 n. 18 — 20 ſ. 9 fg., Roſt. 1712; vilmehr
ſoll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem
handel ſelbſt, oder kurz hernach geſchehen, Stein
cap, 2 n. 28 ſ. 27. Diſemnach hat auch die an
den gebuͤrenden richter gerichtete proteſtation ire
kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 — 47 ſ. 10 fg.,
Ernſt Frid. Schroeter de proteſtat. Jena 1657
poſit. 4 n. 19, poſ. 6 n. 20. Jnzwiſchen gibet es
in den rechten verſchidene faͤlle, worin ein ſocius an
des andern widerſpruch ſich nicht zu keren hat, Joh.
Schoene
de iure prohibendi priuatis compet.
Marb. 1723 ſect. V § 8 ſ. 24 fg.; es iſt auch in
vilen faͤllen die proteſtation one wirkung, Thoma-
ſius
de proteſtatione ius proteſtantis non conſeruan-
te,
Halle 1695, cap. 2 ſ. 7 — 16, cap. 3 ſ. 17 —
32, und cap. 4 ſ. 33 — 42, bevorab, wenn ſie als
ein die rechtskraft hemmendes mittel angeſehen
werden will, Thomaſius am a. o. cap. 1 § 9 ſ. 5

fg.,
III Teil. G g g g
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1225" n="1201"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom &#x017F;till&#x017F;chweigen, auch prote&#x017F;tiren.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Ayrer</hi><hi rendition="#aq">de colli&#x017F;ione prote&#x017F;tat. illu&#x017F;tr.</hi> § 4 &#x017F;. 17 <hi rendition="#aq">&#x017F;ect. I,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Andr. Chr. Roe&#x017F;ener</hi> <hi rendition="#aq">de re&#x017F;eruat. iuris compet.</hi><lb/>
Leipz. 1687, 4t, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 1 n. 12 &#x017F;. 3. Man hat<lb/>
mu&#x0364;ndliche, und &#x017F;chriftliche, kundgemachete, und<lb/>
heimliche prote&#x017F;tationen, reprote&#x017F;tationen, inhae&#x017F;iv-<lb/>
pro-reprote&#x017F;tationen; &#x017F;ie werden entweder einem<lb/>
vertrage einverleibet, oder be&#x017F;onders gefertiget;<lb/>
bald in der ge&#x017F;talt eines manife&#x017F;tes, bald eines pro-<lb/>
memoria erla&#x017F;&#x017F;en, auch jeweilen in gegenwart der<lb/>
notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile<lb/>
beha&#x0364;ndiget; &#x017F;odann nach be&#x017F;chaffenheit der um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nde zum protocole gegeben, und zu den acten ge-<lb/>
leget, oder, wenn di&#x017F;es nicht ge&#x017F;chehen kan, durch<lb/>
den druck bekannt gemachet, <hi rendition="#fr">von Beck</hi> am a. o.<lb/>
b. <hi rendition="#aq">III c.</hi> 9 &#x017F;. 199 fgg. Eine heimliche prote&#x017F;tation,<lb/>
welche zu des andern (gegners) wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft nicht<lb/>
gelanget, will fu&#x0364;r nichts bedeutend gehalten wer-<lb/>
den, <hi rendition="#fr">Matthias Stein</hi> <hi rendition="#aq">de prote&#x017F;tatione &#x017F;ecreta,<lb/>
cap.</hi> 1 n. 18 &#x2014; 20 &#x017F;. 9 fg., Ro&#x017F;t. 1712; vilmehr<lb/>
&#x017F;oll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem<lb/>
handel &#x017F;elb&#x017F;t, oder kurz hernach ge&#x017F;chehen, <hi rendition="#fr">Stein</hi><lb/><hi rendition="#aq">cap,</hi> 2 n. 28 &#x017F;. 27. Di&#x017F;emnach hat auch die an<lb/>
den gebu&#x0364;renden richter gerichtete prote&#x017F;tation ire<lb/>
kraft, <hi rendition="#fr">Stein</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">cap.</hi> 1 n. 23 &#x2014; 47 &#x017F;. 10 fg.,<lb/><hi rendition="#fr">Ern&#x017F;t Frid. Schroeter</hi> <hi rendition="#aq">de prote&#x017F;tat.</hi> Jena 1657<lb/><hi rendition="#aq">po&#x017F;it.</hi> 4 n. 19, <hi rendition="#aq">po&#x017F;.</hi> 6 n. 20. Jnzwi&#x017F;chen gibet es<lb/>
in den rechten ver&#x017F;chidene fa&#x0364;lle, worin ein &#x017F;ocius an<lb/>
des andern wider&#x017F;pruch &#x017F;ich nicht zu keren hat, <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Schoene</hi> <hi rendition="#aq">de iure prohibendi priuatis compet.</hi><lb/>
Marb. 1723 <hi rendition="#aq">&#x017F;ect. V</hi> § 8 &#x017F;. 24 fg.; es i&#x017F;t auch in<lb/>
vilen fa&#x0364;llen die prote&#x017F;tation one wirkung, <hi rendition="#fr">Thoma-<lb/>
&#x017F;ius</hi> <hi rendition="#aq">de prote&#x017F;tatione ius prote&#x017F;tantis non con&#x017F;eruan-<lb/>
te,</hi> Halle 1695, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 2 &#x017F;. 7 &#x2014; 16, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 3 &#x017F;. 17 &#x2014;<lb/>
32, und <hi rendition="#aq">cap.</hi> 4 &#x017F;. 33 &#x2014; 42, bevorab, wenn &#x017F;ie als<lb/>
ein die rechtskraft hemmendes mittel ange&#x017F;ehen<lb/>
werden will, <hi rendition="#fr">Thoma&#x017F;ius</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">cap.</hi> 1 § 9 &#x017F;. 5<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> G g g g</fw><fw place="bottom" type="catch">fg.,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1201/1225] vom ſtillſchweigen, auch proteſtiren. Ayrer de colliſione proteſtat. illuſtr. § 4 ſ. 17 ſect. I, Andr. Chr. Roeſener de reſeruat. iuris compet. Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 ſ. 3. Man hat muͤndliche, und ſchriftliche, kundgemachete, und heimliche proteſtationen, reproteſtationen, inhaeſiv- pro-reproteſtationen; ſie werden entweder einem vertrage einverleibet, oder beſonders gefertiget; bald in der geſtalt eines manifeſtes, bald eines pro- memoria erlaſſen, auch jeweilen in gegenwart der notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile behaͤndiget; ſodann nach beſchaffenheit der um- ſtaͤnde zum protocole gegeben, und zu den acten ge- leget, oder, wenn diſes nicht geſchehen kan, durch den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o. b. III c. 9 ſ. 199 fgg. Eine heimliche proteſtation, welche zu des andern (gegners) wiſſenſchaft nicht gelanget, will fuͤr nichts bedeutend gehalten wer- den, Matthias Stein de proteſtatione ſecreta, cap. 1 n. 18 — 20 ſ. 9 fg., Roſt. 1712; vilmehr ſoll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem handel ſelbſt, oder kurz hernach geſchehen, Stein cap, 2 n. 28 ſ. 27. Diſemnach hat auch die an den gebuͤrenden richter gerichtete proteſtation ire kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 — 47 ſ. 10 fg., Ernſt Frid. Schroeter de proteſtat. Jena 1657 poſit. 4 n. 19, poſ. 6 n. 20. Jnzwiſchen gibet es in den rechten verſchidene faͤlle, worin ein ſocius an des andern widerſpruch ſich nicht zu keren hat, Joh. Schoene de iure prohibendi priuatis compet. Marb. 1723 ſect. V § 8 ſ. 24 fg.; es iſt auch in vilen faͤllen die proteſtation one wirkung, Thoma- ſius de proteſtatione ius proteſtantis non conſeruan- te, Halle 1695, cap. 2 ſ. 7 — 16, cap. 3 ſ. 17 — 32, und cap. 4 ſ. 33 — 42, bevorab, wenn ſie als ein die rechtskraft hemmendes mittel angeſehen werden will, Thomaſius am a. o. cap. 1 § 9 ſ. 5 fg., III Teil. G g g g

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1225
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1225>, abgerufen am 22.11.2024.