Von den älteren hällern, pfennigen, kreuzernvom wehrte der häller zu zeiten kaisers Carls IIII, und Wenzels. bemerket der Köhler in der nachricht vom münz- wesen cap. III § 1 einiges; und hält die häller und kreuzer für einerlei, dem wehrte nach. Jm 14ten jarhunderte wurden 12 häller auf einen schilling, und 20 schillinge auf 1 pfund gerechnet, wie noch die pfunde bei dem hisigen stadtrahte, und in polizei-strafen allhir genommen werden. Jm ja- re 1336 haben die burggrafen zu Nürnberg, Culm- bach, samt Blassenburg, und dem kloster Him- melscron, von dem grafen zu Orlamünda um 7000 pfund häller an sich gekaufet. Um sotane summe nach iziger münze auszuschlagen; so sezet der Lin- naeus im iure publ. lib. V cap. 7; daß 1 pfund häller, oder 240 häller 4 gulden zu 60 kr. gerech- net, betragen; solchem nach hätte ein damaliger häller 1 leichten kreuzer ausgemachet, welches auch mit einer geschribenen nürnbergischen chronic bei dem Doederlinde numis Germ. mediae s. 226 in der note, übereinstimmet, daß nämlich 1 pfund neuer häller 8 mal 30 kr. sei, welches sich noch wei- ter aus kaiser Carls IIII münzordnung erbricht, worin bestimmet ist: daß 1 pfund häller einen gu- ten rheinischen goldgulden auswerfen solle. Wie aber die häller nach irem innerlichen wehrte von zeit zu zeit schlechter ausgemünzet worden sind; allso stunden sie zu ausgange des 14ten jarhunderts bei weitem nicht mehr in dem wehrte, als 1338; sondern waren um ein merkliches herunter gekommen, be- sage meiner anmerkungen über das stats- und kir- chen-recht § 452, und der replic in sachen Sr. des Hoch- und Teutschmeisters königl. hoheit, und consorten, wider das fürstl. und gräfl. gesamthaus Oettingen, in betreff der zoll-neuer- und steige- rung, s. 83 fgg. 1762 fol.
Acht
III.Teil. H h h h
von bezalung der capitalien.
§ 3657
Von den aͤlteren haͤllern, pfennigen, kreuzernvom wehrte der haͤller zu zeiten kaiſers Carls IIII, und Wenzels. bemerket der Koͤhler in der nachricht vom muͤnz- weſen cap. III § 1 einiges; und haͤlt die haͤller und kreuzer fuͤr einerlei, dem wehrte nach. Jm 14ten jarhunderte wurden 12 haͤller auf einen ſchilling, und 20 ſchillinge auf 1 pfund gerechnet, wie noch die pfunde bei dem hiſigen ſtadtrahte, und in polizei-ſtrafen allhir genommen werden. Jm ja- re 1336 haben die burggrafen zu Nuͤrnberg, Culm- bach, ſamt Blaſſenburg, und dem kloſter Him- melscron, von dem grafen zu Orlamuͤnda um 7000 pfund haͤller an ſich gekaufet. Um ſotane ſumme nach iziger muͤnze auszuſchlagen; ſo ſezet der Lin- naeus im iure publ. lib. V cap. 7; daß 1 pfund haͤller, oder 240 haͤller 4 gulden zu 60 kr. gerech- net, betragen; ſolchem nach haͤtte ein damaliger haͤller 1 leichten kreuzer ausgemachet, welches auch mit einer geſchribenen nuͤrnbergiſchen chronic bei dem Doederlinde numis Germ. mediae ſ. 226 in der note, uͤbereinſtimmet, daß naͤmlich 1 pfund neuer haͤller 8 mal 30 kr. ſei, welches ſich noch wei- ter aus kaiſer Carls IIII muͤnzordnung erbricht, worin beſtimmet iſt: daß 1 pfund haͤller einen gu- ten rheiniſchen goldgulden auswerfen ſolle. Wie aber die haͤller nach irem innerlichen wehrte von zeit zu zeit ſchlechter ausgemuͤnzet worden ſind; allſo ſtunden ſie zu ausgange des 14ten jarhunderts bei weitem nicht mehr in dem wehrte, als 1338; ſondern waren um ein merkliches herunter gekommen, be- ſage meiner anmerkungen uͤber das ſtats- und kir- chen-recht § 452, und der replic in ſachen Sr. des Hoch- und Teutſchmeiſters koͤnigl. hoheit, und conſorten, wider das fuͤrſtl. und graͤfl. geſamthaus Oettingen, in betreff der zoll-neuer- und ſteige- rung, ſ. 83 fgg. 1762 fol.
Acht
III.Teil. H h h h
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von bezalung der capitalien.
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Von den aͤlteren haͤllern, pfennigen, kreuzern
bemerket der Koͤhler in der nachricht vom muͤnz-
weſen cap. III § 1 einiges; und haͤlt die haͤller und
kreuzer fuͤr einerlei, dem wehrte nach. Jm 14ten
jarhunderte wurden 12 haͤller auf einen ſchilling,
und 20 ſchillinge auf 1 pfund gerechnet, wie noch
die pfunde bei dem hiſigen ſtadtrahte, und in
polizei-ſtrafen allhir genommen werden. Jm ja-
re 1336 haben die burggrafen zu Nuͤrnberg, Culm-
bach, ſamt Blaſſenburg, und dem kloſter Him-
melscron, von dem grafen zu Orlamuͤnda um 7000
pfund haͤller an ſich gekaufet. Um ſotane ſumme
nach iziger muͤnze auszuſchlagen; ſo ſezet der Lin-
naeus im iure publ. lib. V cap. 7; daß 1 pfund
haͤller, oder 240 haͤller 4 gulden zu 60 kr. gerech-
net, betragen; ſolchem nach haͤtte ein damaliger
haͤller 1 leichten kreuzer ausgemachet, welches auch
mit einer geſchribenen nuͤrnbergiſchen chronic bei
dem Doederlin de numis Germ. mediae ſ. 226 in
der note, uͤbereinſtimmet, daß naͤmlich 1 pfund
neuer haͤller 8 mal 30 kr. ſei, welches ſich noch wei-
ter aus kaiſer Carls IIII muͤnzordnung erbricht,
worin beſtimmet iſt: daß 1 pfund haͤller einen gu-
ten rheiniſchen goldgulden auswerfen ſolle. Wie
aber die haͤller nach irem innerlichen wehrte von zeit
zu zeit ſchlechter ausgemuͤnzet worden ſind; allſo
ſtunden ſie zu ausgange des 14ten jarhunderts bei
weitem nicht mehr in dem wehrte, als 1338; ſondern
waren um ein merkliches herunter gekommen, be-
ſage meiner anmerkungen uͤber das ſtats- und kir-
chen-recht § 452, und der replic in ſachen Sr. des
Hoch- und Teutſchmeiſters koͤnigl. hoheit, und
conſorten, wider das fuͤrſtl. und graͤfl. geſamthaus
Oettingen, in betreff der zoll-neuer- und ſteige-
rung, ſ. 83 fgg. 1762 fol.
vom wehrte
der haͤller zu
zeiten kaiſers
Carls IIII, und
Wenzels.
Acht
III. Teil. H h h h
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1241>, abgerufen am 22.11.2024.
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