Jn Teutschlande hat man mancherlei archive, des Kaisers, des Reiches, der kreisse, der Reichsstände, geheime, gemeinschaftliche, kanzellei- universitaets- und andere archive. Bei dem Wenkerde iuri- bus archiui et cancellar. findet man verschidene schriften hirvon. Wegen glaubwürdigkeit der ar- chive haben Pfanner und Ludewig gefochten, be- sage dessen kleiner teutschen schriften.
von den schuz- schirm- und freibrifen. § 3850
Die brifschaften haben mancherlei benennun- gen (§ 3847 § 3848 des 2ten th.). Hirzu kom- men auch die schuz- und schirmbrife. Die K. und Reichskammer vermag dergleichen, wider Kaiser (§ 3861 des 2ten th.), nicht zu erteilen; ob sie schon sonst ein sicheres geleit verstatten kan, von Ludolf in comm. syst., iur. cam. sect. I § 12 s. 120. Der ausfürlichste schuzbrif, welchen die Schweden im 30järigen krige der Greifswaldischen universitaet haben, findet sich bei dem von Balthasar von den universitaetsgebäuden. Dergleichen schuzbrife findet man nicht leicht.
Virzigstes haubtstück von den reversen. § 3870
Die reverse werden sowohl von staten, regenten, und zwar bald von inen selbst, bald durch ire bevollmächtigte minister, als auch von richtern, vasallen, und privatpersonen ausgestellet. Ver- möge derselben soll entweder entwas getan, unter- lassen, gestattet, oder auch versichert werden, daß
eine
J i i i 4
von den verbrifeten handelung. ꝛc.
Jn Teutſchlande hat man mancherlei archive, des Kaiſers, des Reiches, der kreiſſe, der Reichsſtaͤnde, geheime, gemeinſchaftliche, kanzellei- univerſitaets- und andere archive. Bei dem Wenkerde iuri- bus archiui et cancellar. findet man verſchidene ſchriften hirvon. Wegen glaubwuͤrdigkeit der ar- chive haben Pfanner und Ludewig gefochten, be- ſage deſſen kleiner teutſchen ſchriften.
von den ſchuz- ſchirm- und freibrifen. § 3850
Die brifſchaften haben mancherlei benennun- gen (§ 3847 § 3848 des 2ten th.). Hirzu kom- men auch die ſchuz- und ſchirmbrife. Die K. und Reichskammer vermag dergleichen, wider Kaiſer (§ 3861 des 2ten th.), nicht zu erteilen; ob ſie ſchon ſonſt ein ſicheres geleit verſtatten kan, von Ludolf in comm. ſyſt., iur. cam. ſect. I § 12 ſ. 120. Der ausfuͤrlichſte ſchuzbrif, welchen die Schweden im 30jaͤrigen krige der Greifswaldiſchen univerſitaet haben, findet ſich bei dem von Balthaſar von den univerſitaetsgebaͤuden. Dergleichen ſchuzbrife findet man nicht leicht.
Virzigſtes haubtſtuͤck von den reverſen. § 3870
Die reverſe werden ſowohl von ſtaten, regenten, und zwar bald von inen ſelbſt, bald durch ire bevollmaͤchtigte miniſter, als auch von richtern, vaſallen, und privatperſonen ausgeſtellet. Ver- moͤge derſelben ſoll entweder entwas getan, unter- laſſen, geſtattet, oder auch verſichert werden, daß
eine
J i i i 4
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f1263"n="1239"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den verbrifeten handelung. ꝛc.</hi></fw><lb/>
Jn Teutſchlande hat man mancherlei archive, des<lb/>
Kaiſers, des Reiches, der kreiſſe, der Reichsſtaͤnde,<lb/>
geheime, gemeinſchaftliche, kanzellei- univerſitaets-<lb/>
und andere archive. Bei dem <hirendition="#fr">Wenker</hi><hirendition="#aq">de iuri-<lb/>
bus archiui et cancellar.</hi> findet man verſchidene<lb/>ſchriften hirvon. Wegen glaubwuͤrdigkeit der ar-<lb/>
chive haben <hirendition="#fr">Pfanner</hi> und <hirendition="#fr">Ludewig</hi> gefochten, be-<lb/>ſage deſſen kleiner teutſchen ſchriften.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">von den ſchuz- ſchirm- und freibrifen.</hi><lb/>
§ 3850</head><lb/><p>Die brifſchaften haben mancherlei benennun-<lb/>
gen (§ 3847 § 3848 des 2ten th.). Hirzu kom-<lb/>
men auch die ſchuz- und ſchirmbrife. Die K. und<lb/>
Reichskammer vermag dergleichen, wider Kaiſer<lb/>
(§ 3861 des 2ten th.), nicht zu erteilen; ob ſie ſchon<lb/>ſonſt ein ſicheres geleit verſtatten kan, <hirendition="#fr">von Ludolf</hi><lb/>
in <hirendition="#aq">comm. ſyſt., iur. cam. ſect. I</hi> § 12 ſ. 120. Der<lb/>
ausfuͤrlichſte ſchuzbrif, welchen die Schweden im<lb/>
30jaͤrigen krige der Greifswaldiſchen univerſitaet<lb/>
haben, findet ſich bei dem <hirendition="#fr">von Balthaſar</hi> von den<lb/>
univerſitaetsgebaͤuden. Dergleichen ſchuzbrife<lb/>
findet man nicht leicht.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Virzigſtes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von den reverſen</hi>.</hi><lb/>
§ 3870</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie reverſe werden ſowohl von ſtaten, regenten,<lb/>
und zwar bald von inen ſelbſt, bald durch<lb/>
ire bevollmaͤchtigte miniſter, als auch von richtern,<lb/>
vaſallen, und privatperſonen ausgeſtellet. Ver-<lb/>
moͤge derſelben ſoll entweder entwas getan, unter-<lb/>
laſſen, geſtattet, oder auch verſichert werden, daß<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J i i i 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[1239/1263]
von den verbrifeten handelung. ꝛc.
Jn Teutſchlande hat man mancherlei archive, des
Kaiſers, des Reiches, der kreiſſe, der Reichsſtaͤnde,
geheime, gemeinſchaftliche, kanzellei- univerſitaets-
und andere archive. Bei dem Wenker de iuri-
bus archiui et cancellar. findet man verſchidene
ſchriften hirvon. Wegen glaubwuͤrdigkeit der ar-
chive haben Pfanner und Ludewig gefochten, be-
ſage deſſen kleiner teutſchen ſchriften.
von den ſchuz- ſchirm- und freibrifen.
§ 3850
Die brifſchaften haben mancherlei benennun-
gen (§ 3847 § 3848 des 2ten th.). Hirzu kom-
men auch die ſchuz- und ſchirmbrife. Die K. und
Reichskammer vermag dergleichen, wider Kaiſer
(§ 3861 des 2ten th.), nicht zu erteilen; ob ſie ſchon
ſonſt ein ſicheres geleit verſtatten kan, von Ludolf
in comm. ſyſt., iur. cam. ſect. I § 12 ſ. 120. Der
ausfuͤrlichſte ſchuzbrif, welchen die Schweden im
30jaͤrigen krige der Greifswaldiſchen univerſitaet
haben, findet ſich bei dem von Balthaſar von den
univerſitaetsgebaͤuden. Dergleichen ſchuzbrife
findet man nicht leicht.
Virzigſtes haubtſtuͤck
von den reverſen.
§ 3870
Die reverſe werden ſowohl von ſtaten, regenten,
und zwar bald von inen ſelbſt, bald durch
ire bevollmaͤchtigte miniſter, als auch von richtern,
vaſallen, und privatperſonen ausgeſtellet. Ver-
moͤge derſelben ſoll entweder entwas getan, unter-
laſſen, geſtattet, oder auch verſichert werden, daß
eine
J i i i 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1263>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.