Wenn ein bedinter das schreiben eines gros-contra-signa- turen. sen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un- terschreibet der König nichts; sondern der stats- secretarius verrichtet die unterschrift, von Moser in kleinen schriften, 5ten Bande, abh. 1. s. 3 § 2 fg. Kaiser Max I unterschrib seinen namen. Der Reichsvice-kanzler contrasigniret. Schon unter K. Fritz II war die contra-signatur üblich; jedoch blib solche hernach aus.
Bei vollmachten, in kanzeleischreiben, in hand- schreiben, und eigenhändigen brifen wird solche gebrauchet. Beim Münsterischen friden war die unterschrift:
Louis darneben zur linken stand: par le Roi, la Reine regente, Sa Mere presente. unten zur linken: Lommenie.
Beim Reichs-hof-rahte unterschreibet der Kai- ser, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice- kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co- loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil- helm Haan etc. Andere beispiele bringet der von Moser im 5ten bande der kleinen schriften bei, s. 61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Cölln, Kur Sachsen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern, Kur-Pfalz, Kur-Braunschweig, Anhalt, Baa- den, Brandenburg in Flandern, Braunschweig, Hessen, Holstein, Lothringen, Mecklenburg, Nas- sau, Oranien, Zweibrücken, Sachsen, Würten- berg, auch Bischöffen und Grafen, sind die con- trasignaturen üblich. Bei den Reichs- und Landstädten, dom capituln, städten, und commu-
nen,
von den quittungen.
§ 3879, c)
Wenn ein bedinter das ſchreiben eines groſ-contra-ſigna- turen. ſen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un- terſchreibet der Koͤnig nichts; ſondern der ſtats- ſecretarius verrichtet die unterſchrift, von Moſer in kleinen ſchriften, 5ten Bande, abh. 1. ſ. 3 § 2 fg. Kaiſer Max I unterſchrib ſeinen namen. Der Reichsvice-kanzler contraſigniret. Schon unter K. Fritz II war die contra-ſignatur uͤblich; jedoch blib ſolche hernach aus.
Bei vollmachten, in kanzeleiſchreiben, in hand- ſchreiben, und eigenhaͤndigen brifen wird ſolche gebrauchet. Beim Muͤnſteriſchen friden war die unterſchrift:
Louis darneben zur linken ſtand: par le Roi, la Reine regente, Sa Mêre préſente. unten zur linken: Lommenie.
Beim Reichs-hof-rahte unterſchreibet der Kai- ſer, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice- kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co- loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil- helm Haan ꝛc. Andere beiſpiele bringet der von Moſer im 5ten bande der kleinen ſchriften bei, ſ. 61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Coͤlln, Kur Sachſen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern, Kur-Pfalz, Kur-Braunſchweig, Anhalt, Baa- den, Brandenburg in Flandern, Braunſchweig, Heſſen, Holſtein, Lothringen, Mecklenburg, Naſ- ſau, Oranien, Zweibruͤcken, Sachſen, Wuͤrten- berg, auch Biſchoͤffen und Grafen, ſind die con- traſignaturen uͤblich. Bei den Reichs- und Landſtaͤdten, dom capituln, ſtaͤdten, und commu-
nen,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f1269"n="1245"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den quittungen.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§ 3879, <hirendition="#aq">c</hi>)</head><lb/><p>Wenn ein bedinter das ſchreiben eines groſ-<noteplace="right">contra-ſigna-<lb/>
turen.</note><lb/>ſen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un-<lb/>
terſchreibet der Koͤnig nichts; ſondern der ſtats-<lb/>ſecretarius verrichtet die unterſchrift, <hirendition="#fr">von Moſer</hi><lb/>
in kleinen ſchriften, 5ten Bande, abh. 1. ſ. 3 § 2 fg.<lb/>
Kaiſer Max <hirendition="#aq">I</hi> unterſchrib ſeinen namen. Der<lb/>
Reichsvice-kanzler contraſigniret. Schon unter<lb/>
K. Fritz <hirendition="#aq">II</hi> war die contra-ſignatur uͤblich; jedoch<lb/>
blib ſolche hernach aus.</p><lb/><p>Bei vollmachten, in kanzeleiſchreiben, in hand-<lb/>ſchreiben, und eigenhaͤndigen brifen wird ſolche<lb/>
gebrauchet. Beim Muͤnſteriſchen friden war die<lb/>
unterſchrift:</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Louis</hi></hi><lb/>
darneben zur linken ſtand:<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#aq">par le Roi, la Reine regente,<lb/>
Sa Mêre préſente.</hi></hi><lb/>
unten zur linken:<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Lommenie.</hi></hi></p><lb/><p>Beim Reichs-hof-rahte unterſchreibet der Kai-<lb/>ſer, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice-<lb/>
kanzler <hirendition="#aq">Vt.</hi> (d. i. <hirendition="#aq">vidit</hi>): Rudolph Graf von Co-<lb/>
loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil-<lb/>
helm Haan ꝛc. Andere beiſpiele bringet der <hirendition="#fr">von<lb/>
Moſer</hi> im 5ten bande der kleinen ſchriften bei, ſ.<lb/>
61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Coͤlln,<lb/>
Kur Sachſen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern,<lb/>
Kur-Pfalz, Kur-Braunſchweig, Anhalt, Baa-<lb/>
den, Brandenburg in Flandern, Braunſchweig,<lb/>
Heſſen, Holſtein, Lothringen, Mecklenburg, Naſ-<lb/>ſau, Oranien, Zweibruͤcken, Sachſen, Wuͤrten-<lb/>
berg, auch Biſchoͤffen und Grafen, ſind die con-<lb/>
traſignaturen uͤblich. Bei den Reichs- und<lb/>
Landſtaͤdten, dom capituln, ſtaͤdten, und commu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nen,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1245/1269]
von den quittungen.
§ 3879, c)
Wenn ein bedinter das ſchreiben eines groſ-
ſen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un-
terſchreibet der Koͤnig nichts; ſondern der ſtats-
ſecretarius verrichtet die unterſchrift, von Moſer
in kleinen ſchriften, 5ten Bande, abh. 1. ſ. 3 § 2 fg.
Kaiſer Max I unterſchrib ſeinen namen. Der
Reichsvice-kanzler contraſigniret. Schon unter
K. Fritz II war die contra-ſignatur uͤblich; jedoch
blib ſolche hernach aus.
contra-ſigna-
turen.
Bei vollmachten, in kanzeleiſchreiben, in hand-
ſchreiben, und eigenhaͤndigen brifen wird ſolche
gebrauchet. Beim Muͤnſteriſchen friden war die
unterſchrift:
Louis
darneben zur linken ſtand:
par le Roi, la Reine regente,
Sa Mêre préſente.
unten zur linken:
Lommenie.
Beim Reichs-hof-rahte unterſchreibet der Kai-
ſer, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice-
kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co-
loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil-
helm Haan ꝛc. Andere beiſpiele bringet der von
Moſer im 5ten bande der kleinen ſchriften bei, ſ.
61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Coͤlln,
Kur Sachſen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern,
Kur-Pfalz, Kur-Braunſchweig, Anhalt, Baa-
den, Brandenburg in Flandern, Braunſchweig,
Heſſen, Holſtein, Lothringen, Mecklenburg, Naſ-
ſau, Oranien, Zweibruͤcken, Sachſen, Wuͤrten-
berg, auch Biſchoͤffen und Grafen, ſind die con-
traſignaturen uͤblich. Bei den Reichs- und
Landſtaͤdten, dom capituln, ſtaͤdten, und commu-
nen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1269>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.