Wenn der verwalter stirbet, oder abgeschaf- fet wird, oder abgehet, muß er, so weit er die rechnung gehalten hat, alles berechnen, und den rückstand bezalen.
§ 3886
erinnerungen.
So bald die rechnung eingereichet ist, wird das: praesentatum darauf gesetzet, und einer zi- het die defecten; oder machet monita. Dise werden dem rechner zur beantwortung mitgeteilet. Sind sie nicht hinlänglich beantwortet, so repli- ciret der monitor. Die replic wird dem rechner zugefertiget; dieser dupliciret. Die entscheidung beschihet bei der abname, und wie will man aus der sache kommen, wo nicht eine jede post ire numer hat? Man kan die numern fortlaufen las- sen, wie bei den quittungen geschihet, oder einer jeden seite ire zal lassen; daß nämlich auf jeder seite mit 1, 2 etc. gezälet wird, Döplers rechnungs- beambter, th. II s. 547, 1724, 4. Der rechner, und und liquidat können ieder einen unparteiischen der rechnung erfarnen commissarien fürschlagen, und der richter gibet, daferne er solches nötig findet, den dritten bei, welche zuförderst prüfen, ob rich- tig gerechnet sey etc.; darauf dasjenige beobach- ten, was in meinen anfangsgründen s. 631, auch unterrichte § 846, und in der Hommelischen an- leitung zum referiren etc. s. 257 fg. zu lesen stehet. Anderer gestalt kan eine rechnung für abgehöret nicht erachtet werden, MeviusP. VIII. decis. 18, die Hofmannische teutsche Reichspraxis im 1ten bande s. 339 (h), fgg., und 2ten bande s. 818 fgg. Ge. Prünstererde reliquatione, von restfällen etc. Altd. 1688, Jena 1757, 4.
Vir
III buch XLIII haubtſtuͤck.
§ 3885
ſchluß- oder ſtumpfrech- nungen.
Wenn der verwalter ſtirbet, oder abgeſchaf- fet wird, oder abgehet, muß er, ſo weit er die rechnung gehalten hat, alles berechnen, und den ruͤckſtand bezalen.
§ 3886
erinnerungen.
So bald die rechnung eingereichet iſt, wird das: praeſentatum darauf geſetzet, und einer zi- het die defecten; oder machet monita. Diſe werden dem rechner zur beantwortung mitgeteilet. Sind ſie nicht hinlaͤnglich beantwortet, ſo repli- ciret der monitor. Die replic wird dem rechner zugefertiget; dieſer dupliciret. Die entſcheidung beſchihet bei der abname, und wie will man aus der ſache kommen, wo nicht eine jede poſt ire numer hat? Man kan die numern fortlaufen laſ- ſen, wie bei den quittungen geſchihet, oder einer jeden ſeite ire zal laſſen; daß naͤmlich auf jeder ſeite mit 1, 2 ꝛc. gezaͤlet wird, Doͤplers rechnungs- beambter, th. II ſ. 547, 1724, 4. Der rechner, und und liquidat koͤnnen ieder einen unparteiiſchen der rechnung erfarnen commiſſarien fuͤrſchlagen, und der richter gibet, daferne er ſolches noͤtig findet, den dritten bei, welche zufoͤrderſt pruͤfen, ob rich- tig gerechnet ſey ꝛc.; darauf dasjenige beobach- ten, was in meinen anfangsgruͤnden ſ. 631, auch unterrichte § 846, und in der Hommeliſchen an- leitung zum referiren ꝛc. ſ. 257 fg. zu leſen ſtehet. Anderer geſtalt kan eine rechnung fuͤr abgehoͤret nicht erachtet werden, MeviusP. VIII. deciſ. 18, die Hofmanniſche teutſche Reichspraxis im 1ten bande ſ. 339 (h), fgg., und 2ten bande ſ. 818 fgg. Ge. Pruͤnſtererde reliquatione, von reſtfaͤllen ꝛc. Altd. 1688, Jena 1757, 4.
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III buch XLIII haubtſtuͤck.
§ 3885
Wenn der verwalter ſtirbet, oder abgeſchaf-
fet wird, oder abgehet, muß er, ſo weit er die
rechnung gehalten hat, alles berechnen, und den
ruͤckſtand bezalen.
§ 3886
So bald die rechnung eingereichet iſt, wird
das: praeſentatum darauf geſetzet, und einer zi-
het die defecten; oder machet monita. Diſe
werden dem rechner zur beantwortung mitgeteilet.
Sind ſie nicht hinlaͤnglich beantwortet, ſo repli-
ciret der monitor. Die replic wird dem rechner
zugefertiget; dieſer dupliciret. Die entſcheidung
beſchihet bei der abname, und wie will man aus
der ſache kommen, wo nicht eine jede poſt ire
numer hat? Man kan die numern fortlaufen laſ-
ſen, wie bei den quittungen geſchihet, oder einer
jeden ſeite ire zal laſſen; daß naͤmlich auf jeder
ſeite mit 1, 2 ꝛc. gezaͤlet wird, Doͤplers rechnungs-
beambter, th. II ſ. 547, 1724, 4. Der rechner, und
und liquidat koͤnnen ieder einen unparteiiſchen der
rechnung erfarnen commiſſarien fuͤrſchlagen, und
der richter gibet, daferne er ſolches noͤtig findet,
den dritten bei, welche zufoͤrderſt pruͤfen, ob rich-
tig gerechnet ſey ꝛc.; darauf dasjenige beobach-
ten, was in meinen anfangsgruͤnden ſ. 631, auch
unterrichte § 846, und in der Hommeliſchen an-
leitung zum referiren ꝛc. ſ. 257 fg. zu leſen ſtehet.
Anderer geſtalt kan eine rechnung fuͤr abgehoͤret
nicht erachtet werden, Mevius P. VIII. deciſ. 18,
die Hofmanniſche teutſche Reichspraxis im 1ten
bande ſ. 339 (h), fgg., und 2ten bande ſ. 818 fgg.
Ge. Pruͤnſterer de reliquatione, von reſtfaͤllen ꝛc.
Altd. 1688, Jena 1757, 4.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1272>, abgerufen am 22.11.2024.
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