Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von den commercien.
patron von der admiralitaet nemen, Ludovici
im kaufmannslexico sp. 2147. Bref ist ein see-
wort, und wird von einem passe gebrauchet, eb.
sp. 2111. Zu handelsbrifen gibt der Ludovici
sp. 2155 fgg. und der Bohn muster. Es sind
deren 22 arten, Ludovici sp. 2153.

§ 4806

Ein beispil sehen wir an der oder, und spree,von der schiff-
barmachung
der flüffe und
gemeinen kauf-
ftrasse.

an den canaelen in Frankreich. Der herr land-
graf Carl, zu Hessen, wollte die Laene schiffbar
machen. Der fürschlag stehet im rheinischen an-
tiquario, 8. Savary im negotiant parfait, und
Riccart de commerce in gr. 4. Carl IV liß durch
die Wetterau eine gemeine kaufstrasse pflastern.
An dem wäldgen bei Treiß-Münzenberg kan
man die überbleibsel davon nachsehen. Sonst
wird die Elbe eine gemeine kaufstrasse genennet,
Haltaus sp. 1756. Des Reiches freie strasse hiß
ehedem der Rhein, weil er zollfrei vormals war.
Die strassen-sicherheit war dem teutschen könige
anvertrauet, worauf auch die notarien zu sehen
haben. Nach dem zeugnisse des Dilichs hessi-
schen chronicke II th. 1608, 4 s. 307 hat sich der
herr landgraf Philipp der großmütige, zu Hessen,
im jare 1536 mit dem herzog Erich zu Braun-
schweig, der schiffart halber, und daß die Fulda
frei offen, wie von alters, bleiben solle.



Neun
III. Teil. O o o o

von den commercien.
patron von der admiralitaet nemen, Ludovici
im kaufmannslexico ſp. 2147. Bref iſt ein ſee-
wort, und wird von einem paſſe gebrauchet, eb.
ſp. 2111. Zu handelsbrifen gibt der Ludovici
ſp. 2155 fgg. und der Bohn muſter. Es ſind
deren 22 arten, Ludovici ſp. 2153.

§ 4806

Ein beiſpil ſehen wir an der oder, und ſpree,von der ſchiff-
barmachung
der fluͤffe und
gemeinen kauf-
ftraſſe.

an den canaelen in Frankreich. Der herr land-
graf Carl, zu Heſſen, wollte die Laene ſchiffbar
machen. Der fuͤrſchlag ſtehet im rheiniſchen an-
tiquario, 8. Savary im negotiant parfait, und
Riccart de commerce in gr. 4. Carl IV liß durch
die Wetterau eine gemeine kaufſtraſſe pflaſtern.
An dem waͤldgen bei Treiß-Muͤnzenberg kan
man die uͤberbleibſel davon nachſehen. Sonſt
wird die Elbe eine gemeine kaufſtraſſe genennet,
Haltaus ſp. 1756. Des Reiches freie ſtraſſe hiß
ehedem der Rhein, weil er zollfrei vormals war.
Die ſtraſſen-ſicherheit war dem teutſchen koͤnige
anvertrauet, worauf auch die notarien zu ſehen
haben. Nach dem zeugniſſe des Dilichs heſſi-
ſchen chronicke II th. 1608, 4 ſ. 307 hat ſich der
herr landgraf Philipp der großmuͤtige, zu Heſſen,
im jare 1536 mit dem herzog Erich zu Braun-
ſchweig, der ſchiffart halber, und daß die Fulda
frei offen, wie von alters, bleiben ſolle.



Neun
III. Teil. O o o o
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1337" n="1313"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den commercien.</hi></fw><lb/>
patron von der admiralitaet nemen, <hi rendition="#fr">Ludovici</hi><lb/>
im kaufmannslexico &#x017F;p. 2147. <hi rendition="#fr">Bref</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;ee-<lb/>
wort, und wird von einem pa&#x017F;&#x017F;e gebrauchet, <hi rendition="#fr">eb.</hi><lb/>
&#x017F;p. 2111. Zu handelsbrifen gibt der <hi rendition="#fr">Ludovici</hi><lb/>
&#x017F;p. 2155 fgg. und der <hi rendition="#fr">Bohn</hi> mu&#x017F;ter. Es &#x017F;ind<lb/>
deren 22 arten, <hi rendition="#fr">Ludovici</hi> &#x017F;p. 2153.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 4806</head><lb/>
          <p>Ein bei&#x017F;pil &#x017F;ehen wir an der oder, und &#x017F;pree,<note place="right">von der &#x017F;chiff-<lb/>
barmachung<lb/>
der flu&#x0364;ffe und<lb/>
gemeinen kauf-<lb/>
ftra&#x017F;&#x017F;e.</note><lb/>
an den canaelen in Frankreich. Der herr land-<lb/>
graf Carl, zu He&#x017F;&#x017F;en, wollte die Laene &#x017F;chiffbar<lb/>
machen. Der fu&#x0364;r&#x017F;chlag &#x017F;tehet im rheini&#x017F;chen an-<lb/>
tiquario, 8. <hi rendition="#fr">Savary</hi> im <hi rendition="#aq">negotiant parfait,</hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Riccart</hi> de commerce</hi> in gr. 4. Carl <hi rendition="#aq">IV</hi> liß durch<lb/>
die Wetterau eine gemeine kauf&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e pfla&#x017F;tern.<lb/>
An dem wa&#x0364;ldgen bei Treiß-Mu&#x0364;nzenberg kan<lb/>
man die u&#x0364;berbleib&#x017F;el davon nach&#x017F;ehen. Son&#x017F;t<lb/>
wird die Elbe eine gemeine kauf&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e genennet,<lb/><hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1756. Des Reiches freie &#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e hiß<lb/>
ehedem der Rhein, weil er zollfrei vormals war.<lb/>
Die &#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en-&#x017F;icherheit war dem teut&#x017F;chen ko&#x0364;nige<lb/>
anvertrauet, worauf auch die notarien zu &#x017F;ehen<lb/>
haben. Nach dem zeugni&#x017F;&#x017F;e des <hi rendition="#fr">Dilichs</hi> he&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen chronicke <hi rendition="#aq">II</hi> th. 1608, 4 &#x017F;. 307 hat &#x017F;ich der<lb/>
herr landgraf Philipp der großmu&#x0364;tige, zu He&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
im jare 1536 mit dem herzog Erich zu Braun-<lb/>
&#x017F;chweig, der &#x017F;chiffart halber, und daß die Fulda<lb/>
frei offen, wie von alters, bleiben &#x017F;olle.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> O o o o</fw>
      <fw place="bottom" type="catch">Neun</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1313/1337] von den commercien. patron von der admiralitaet nemen, Ludovici im kaufmannslexico ſp. 2147. Bref iſt ein ſee- wort, und wird von einem paſſe gebrauchet, eb. ſp. 2111. Zu handelsbrifen gibt der Ludovici ſp. 2155 fgg. und der Bohn muſter. Es ſind deren 22 arten, Ludovici ſp. 2153. § 4806 Ein beiſpil ſehen wir an der oder, und ſpree, an den canaelen in Frankreich. Der herr land- graf Carl, zu Heſſen, wollte die Laene ſchiffbar machen. Der fuͤrſchlag ſtehet im rheiniſchen an- tiquario, 8. Savary im negotiant parfait, und Riccart de commerce in gr. 4. Carl IV liß durch die Wetterau eine gemeine kaufſtraſſe pflaſtern. An dem waͤldgen bei Treiß-Muͤnzenberg kan man die uͤberbleibſel davon nachſehen. Sonſt wird die Elbe eine gemeine kaufſtraſſe genennet, Haltaus ſp. 1756. Des Reiches freie ſtraſſe hiß ehedem der Rhein, weil er zollfrei vormals war. Die ſtraſſen-ſicherheit war dem teutſchen koͤnige anvertrauet, worauf auch die notarien zu ſehen haben. Nach dem zeugniſſe des Dilichs heſſi- ſchen chronicke II th. 1608, 4 ſ. 307 hat ſich der herr landgraf Philipp der großmuͤtige, zu Heſſen, im jare 1536 mit dem herzog Erich zu Braun- ſchweig, der ſchiffart halber, und daß die Fulda frei offen, wie von alters, bleiben ſolle. von der ſchiff- barmachung der fluͤffe und gemeinen kauf- ftraſſe. Neun III. Teil. O o o o

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1337
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1337>, abgerufen am 22.11.2024.