Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

III buch, LXXXIII haubtstück,
Schoepff im cons. 57 n. 46 fgg. vol. VIII. cons.
Tub.
s. 546 fg, von Berger in oecon. iur. lib. III
tit.
1 § 8 note 2.

§ 4844
Rach seiner gelegenheit.

Dise schuldverschreibung ist nicht weit her.
Einige sagen: man müsste den tag seines todes ab-
warien, sihe den Schoepff im cons. 57 n. 24 n.
38 fg. vol. VIIII cons. Tub. s. 545 fg., Barth im
dissensu 304; andere meinen: es wäre ihm nach
seinen umständen eine frist zu sezen. Am geschei-
desten ist: solche dunkele wörter wegzulassen.
Uebrigens sihe oben von der münze, deren verände-
rung, auch was in den beambten davon stehet.

Von den banken.
§ 4851
von den bedeu-
tnngen des
wortes: bank.

Bancus kömmt öfters vor. Eigentlich heisset
es: sedile ligneum longum; 2) ist die bank der siz
des richters, und der schöppen; 3) das gericht selbst,
man spricht: die gerichtsbank muß besezet seyn.
Die vir bänke bedeuten ein volles gericht von 12
schöppen. Der gerichtstisch war virecket; oben
saß der richter, und auf einer jeden der drei übrigen
bänke 4 schöppen. Man hat auch andere gerichts-
bänke. An einigen orten sassen auf zween bänken
die schöppen, 6 zur rechten, und 6 zur linken; oben
der richter, unten der gerichtsschreiber. Jn Engel-
land findet man die kings bench, welche daselbst
den könig belangen kan. Einige wollten den könig
Geörgen II, wegen der vermächtnisse aus Geör-
gens I testamente, vor der kingsbench belangen.
Von disen bänken aber ist hir keine rede; sondern
von andern. Die Franzosen sagen banque. Wir

handeln

III buch, LXXXIII haubtſtuͤck,
Schoepff im conſ. 57 n. 46 fgg. vol. VIII. conſ.
Tub.
ſ. 546 fg, von Berger in oecon. iur. lib. III
tit.
1 § 8 note 2.

§ 4844
Rach ſeiner gelegenheit.

Diſe ſchuldverſchreibung iſt nicht weit her.
Einige ſagen: man muͤſſte den tag ſeines todes ab-
warien, ſihe den Schoepff im conſ. 57 n. 24 n.
38 fg. vol. VIIII conſ. Tub. ſ. 545 fg., Barth im
diſſenſu 304; andere meinen: es waͤre ihm nach
ſeinen umſtaͤnden eine friſt zu ſezen. Am geſchei-
deſten iſt: ſolche dunkele woͤrter wegzulaſſen.
Uebrigens ſihe oben von der muͤnze, deren veraͤnde-
rung, auch was in den beambten davon ſtehet.

Von den banken.
§ 4851
von den bedeu-
tnngen des
wortes: bank.

Bancus koͤmmt oͤfters vor. Eigentlich heiſſet
es: ſedile ligneum longum; 2) iſt die bank der ſiz
des richters, und der ſchoͤppen; 3) das gericht ſelbſt,
man ſpricht: die gerichtsbank muß beſezet ſeyn.
Die vir baͤnke bedeuten ein volles gericht von 12
ſchoͤppen. Der gerichtstiſch war virecket; oben
ſaß der richter, und auf einer jeden der drei uͤbrigen
baͤnke 4 ſchoͤppen. Man hat auch andere gerichts-
baͤnke. An einigen orten ſaſſen auf zween baͤnken
die ſchoͤppen, 6 zur rechten, und 6 zur linken; oben
der richter, unten der gerichtsſchreiber. Jn Engel-
land findet man die kings bench, welche daſelbſt
den koͤnig belangen kan. Einige wollten den koͤnig
Geoͤrgen II, wegen der vermaͤchtniſſe aus Geoͤr-
gens I teſtamente, vor der kingsbench belangen.
Von diſen baͤnken aber iſt hir keine rede; ſondern
von andern. Die Franzoſen ſagen banque. Wir

handeln
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1342" n="1318"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi> buch, <hi rendition="#aq">LXXXIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Schoepff</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 57 n. 46 fgg. vol. <hi rendition="#aq">VIII. con&#x017F;.<lb/>
Tub.</hi> &#x017F;. 546 fg, <hi rendition="#fr">von Berger</hi> in <hi rendition="#aq">oecon. iur. lib. III<lb/>
tit.</hi> 1 § 8 note 2.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 4844<lb/><hi rendition="#b">Rach &#x017F;einer gelegenheit.</hi></head><lb/>
          <p>Di&#x017F;e &#x017F;chuldver&#x017F;chreibung i&#x017F;t nicht weit her.<lb/>
Einige &#x017F;agen: man mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;te den tag &#x017F;eines todes ab-<lb/>
warien, &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Schoepff</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 57 n. 24 n.<lb/>
38 fg. vol. <hi rendition="#aq">VIIII con&#x017F;. Tub.</hi> &#x017F;. 545 fg., <hi rendition="#fr">Barth</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">di&#x017F;&#x017F;en&#x017F;u</hi> 304; andere meinen: es wa&#x0364;re ihm nach<lb/>
&#x017F;einen um&#x017F;ta&#x0364;nden eine fri&#x017F;t zu &#x017F;ezen. Am ge&#x017F;chei-<lb/>
de&#x017F;ten i&#x017F;t: &#x017F;olche dunkele wo&#x0364;rter wegzula&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Uebrigens &#x017F;ihe oben von der mu&#x0364;nze, deren vera&#x0364;nde-<lb/>
rung, auch was in den beambten davon &#x017F;tehet.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Von den banken.</hi><lb/>
§ 4851</head><lb/>
        <note place="left">von den bedeu-<lb/>
tnngen des<lb/>
wortes: bank.</note>
        <p><hi rendition="#aq">Bancus</hi> ko&#x0364;mmt o&#x0364;fters vor. Eigentlich hei&#x017F;&#x017F;et<lb/>
es: <hi rendition="#aq">&#x017F;edile ligneum longum;</hi> 2) i&#x017F;t die bank der &#x017F;iz<lb/>
des richters, und der &#x017F;cho&#x0364;ppen; 3) das gericht &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
man &#x017F;pricht: die gerichtsbank muß be&#x017F;ezet &#x017F;eyn.<lb/>
Die <hi rendition="#fr">vir ba&#x0364;nke</hi> bedeuten ein volles gericht von 12<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ppen. Der gerichtsti&#x017F;ch war virecket; oben<lb/>
&#x017F;aß der richter, und auf einer jeden der drei u&#x0364;brigen<lb/>
ba&#x0364;nke 4 &#x017F;cho&#x0364;ppen. Man hat auch andere gerichts-<lb/>
ba&#x0364;nke. An einigen orten &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en auf zween ba&#x0364;nken<lb/>
die &#x017F;cho&#x0364;ppen, 6 zur rechten, und 6 zur linken; oben<lb/>
der richter, unten der gerichts&#x017F;chreiber. Jn Engel-<lb/>
land findet man die <hi rendition="#fr">kings bench,</hi> welche da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
den ko&#x0364;nig belangen kan. Einige wollten den ko&#x0364;nig<lb/>
Geo&#x0364;rgen <hi rendition="#aq">II,</hi> wegen der verma&#x0364;chtni&#x017F;&#x017F;e aus Geo&#x0364;r-<lb/>
gens <hi rendition="#aq">I</hi> te&#x017F;tamente, vor der kingsbench belangen.<lb/>
Von di&#x017F;en ba&#x0364;nken aber i&#x017F;t hir keine rede; &#x017F;ondern<lb/>
von andern. Die Franzo&#x017F;en &#x017F;agen <hi rendition="#aq">banque.</hi> Wir<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">handeln</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1318/1342] III buch, LXXXIII haubtſtuͤck, Schoepff im conſ. 57 n. 46 fgg. vol. VIII. conſ. Tub. ſ. 546 fg, von Berger in oecon. iur. lib. III tit. 1 § 8 note 2. § 4844 Rach ſeiner gelegenheit. Diſe ſchuldverſchreibung iſt nicht weit her. Einige ſagen: man muͤſſte den tag ſeines todes ab- warien, ſihe den Schoepff im conſ. 57 n. 24 n. 38 fg. vol. VIIII conſ. Tub. ſ. 545 fg., Barth im diſſenſu 304; andere meinen: es waͤre ihm nach ſeinen umſtaͤnden eine friſt zu ſezen. Am geſchei- deſten iſt: ſolche dunkele woͤrter wegzulaſſen. Uebrigens ſihe oben von der muͤnze, deren veraͤnde- rung, auch was in den beambten davon ſtehet. Von den banken. § 4851 Bancus koͤmmt oͤfters vor. Eigentlich heiſſet es: ſedile ligneum longum; 2) iſt die bank der ſiz des richters, und der ſchoͤppen; 3) das gericht ſelbſt, man ſpricht: die gerichtsbank muß beſezet ſeyn. Die vir baͤnke bedeuten ein volles gericht von 12 ſchoͤppen. Der gerichtstiſch war virecket; oben ſaß der richter, und auf einer jeden der drei uͤbrigen baͤnke 4 ſchoͤppen. Man hat auch andere gerichts- baͤnke. An einigen orten ſaſſen auf zween baͤnken die ſchoͤppen, 6 zur rechten, und 6 zur linken; oben der richter, unten der gerichtsſchreiber. Jn Engel- land findet man die kings bench, welche daſelbſt den koͤnig belangen kan. Einige wollten den koͤnig Geoͤrgen II, wegen der vermaͤchtniſſe aus Geoͤr- gens I teſtamente, vor der kingsbench belangen. Von diſen baͤnken aber iſt hir keine rede; ſondern von andern. Die Franzoſen ſagen banque. Wir handeln

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1342
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1342>, abgerufen am 22.11.2024.