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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der gerichtbarkeit etc.
he den Haltaus sp. 1150. Man nennet es vogt-
ding, kurzgericht etc. Gardgericht, gardvogteien
werden den landgerichten entgegen gesezet,
Schwarz in der pommer. lehnhistori s. 346 fg.
Das iudicium altum hochgericht (§ 6136 des 2ten
th.). bedeutete so vil: als das peinliche gericht;
welchem entgegen gesezet wird: das iudicium ciuile;
dises hiß auch forense. Iussum et iniussum, gebo-
ten und ungeboten ding. Das judicium manni-
cum,
das vasallen- oder lehngericht. Iudicium
prouinciale
das landgericht. Die landgerichte
wurden in heimliche, und öffentliche eingeteilet.
Rei publicae iudicium bedeutet das ungeboten ding.
Terrestre heisset das landgericht. Die hofmarks-
gerichte in Balern (§ 6427 § 6428 des 2ten th.),
Haltaus sp. 937. Gradgerichte. Dise waren
ein landgericht bei Weissenfels. Es wurde am
grade, beim eingange des schlosses gehalten. Di-
ses gericht hatte einen gradrichter, und grad-
schöppen, Haltaus unter disem worte sp. 747.
Jn forst- wald, holzsachen, hat man forstge-
richte, forstaembter
etc (§ 5042 fgg. des 2ten th.)
holzgerichte, holtdinge, märkergedinge (§ 5068
fgg. des 2ten th.), von Pufendorf obs. CV, CVI,
s. 281 fgg. des 3ten th., Strubens rechtlicher be-
denken 1ten th. s. 364 -- 375. Jn denselben sind,
unter andern, die forstverbrechen zu bestrafen.
Struben am a. o. th. II s. 372 s. 376 fgg. s. 383
fg. Man hat auch sogenannte haingerichte.haingerichte.
Hain ist so vil, als wald etc, Wachter im gloss.
sp. 639. Daher kommen die haingerichte, welche
waldgerichte bedeuten, und sind von den heimge-heimgerichte.
richten unterschiden, von Hontheim in hist. Tre-
uir. T. II
s. 195, Haltaus sp. 861. Besage der
verordnung des herrn Franz Ludewigs, kurfürstens
zu Mainz vom 25sten febr. 1732 fol. Wegen des

soge-

von der gerichtbarkeit ꝛc.
he den Haltaus ſp. 1150. Man nennet es vogt-
ding, kurzgericht ꝛc. Gardgericht, gardvogteien
werden den landgerichten entgegen geſezet,
Schwarz in der pommer. lehnhiſtori ſ. 346 fg.
Das iudicium altum hochgericht (§ 6136 des 2ten
th.). bedeutete ſo vil: als das peinliche gericht;
welchem entgegen geſezet wird: das iudicium ciuile;
diſes hiß auch forenſe. Iuſſum et iniuſſum, gebo-
ten und ungeboten ding. Das judicium manni-
cum,
das vaſallen- oder lehngericht. Iudicium
prouinciale
das landgericht. Die landgerichte
wurden in heimliche, und oͤffentliche eingeteilet.
Rei publicae iudicium bedeutet das ungeboten ding.
Terreſtre heiſſet das landgericht. Die hofmarks-
gerichte in Balern (§ 6427 § 6428 des 2ten th.),
Haltaus ſp. 937. Gradgerichte. Diſe waren
ein landgericht bei Weiſſenfels. Es wurde am
grade, beim eingange des ſchloſſes gehalten. Di-
ſes gericht hatte einen gradrichter, und grad-
ſchoͤppen, Haltaus unter diſem worte ſp. 747.
Jn forſt- wald, holzſachen, hat man forſtge-
richte, forſtaembter
ꝛc (§ 5042 fgg. des 2ten th.)
holzgerichte, holtdinge, maͤrkergedinge (§ 5068
fgg. des 2ten th.), von Pufendorf obſ. CV, CVI,
ſ. 281 fgg. des 3ten th., Strubens rechtlicher be-
denken 1ten th. ſ. 364 — 375. Jn denſelben ſind,
unter andern, die forſtverbrechen zu beſtrafen.
Struben am a. o. th. II ſ. 372 ſ. 376 fgg. ſ. 383
fg. Man hat auch ſogenannte haingerichte.haingerichte.
Hain iſt ſo vil, als wald ꝛc, Wachter im gloſſ.
ſp. 639. Daher kommen die haingerichte, welche
waldgerichte bedeuten, und ſind von den heimge-heimgerichte.
richten unterſchiden, von Hontheim in hiſt. Tre-
uir. T. II
ſ. 195, Haltaus ſp. 861. Beſage der
verordnung des herrn Franz Ludewigs, kurfuͤrſtens
zu Mainz vom 25ſten febr. 1732 fol. Wegen des

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[1357/1381] von der gerichtbarkeit ꝛc. he den Haltaus ſp. 1150. Man nennet es vogt- ding, kurzgericht ꝛc. Gardgericht, gardvogteien werden den landgerichten entgegen geſezet, Schwarz in der pommer. lehnhiſtori ſ. 346 fg. Das iudicium altum hochgericht (§ 6136 des 2ten th.). bedeutete ſo vil: als das peinliche gericht; welchem entgegen geſezet wird: das iudicium ciuile; diſes hiß auch forenſe. Iuſſum et iniuſſum, gebo- ten und ungeboten ding. Das judicium manni- cum, das vaſallen- oder lehngericht. Iudicium prouinciale das landgericht. Die landgerichte wurden in heimliche, und oͤffentliche eingeteilet. Rei publicae iudicium bedeutet das ungeboten ding. Terreſtre heiſſet das landgericht. Die hofmarks- gerichte in Balern (§ 6427 § 6428 des 2ten th.), Haltaus ſp. 937. Gradgerichte. Diſe waren ein landgericht bei Weiſſenfels. Es wurde am grade, beim eingange des ſchloſſes gehalten. Di- ſes gericht hatte einen gradrichter, und grad- ſchoͤppen, Haltaus unter diſem worte ſp. 747. Jn forſt- wald, holzſachen, hat man forſtge- richte, forſtaembter ꝛc (§ 5042 fgg. des 2ten th.) holzgerichte, holtdinge, maͤrkergedinge (§ 5068 fgg. des 2ten th.), von Pufendorf obſ. CV, CVI, ſ. 281 fgg. des 3ten th., Strubens rechtlicher be- denken 1ten th. ſ. 364 — 375. Jn denſelben ſind, unter andern, die forſtverbrechen zu beſtrafen. Struben am a. o. th. II ſ. 372 ſ. 376 fgg. ſ. 383 fg. Man hat auch ſogenannte haingerichte. Hain iſt ſo vil, als wald ꝛc, Wachter im gloſſ. ſp. 639. Daher kommen die haingerichte, welche waldgerichte bedeuten, und ſind von den heimge- richten unterſchiden, von Hontheim in hiſt. Tre- uir. T. II ſ. 195, Haltaus ſp. 861. Beſage der verordnung des herrn Franz Ludewigs, kurfuͤrſtens zu Mainz vom 25ſten febr. 1732 fol. Wegen des ſoge- haingerichte. heimgerichte.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1381>, abgerufen am 22.11.2024.