nachlaß nam der fiscus. Ferner war zu Wezlar ein darmstädtischer hauptmann aus Preussen ge- bürtig. Nach seinem ableiben nam der fiscus die verlassenschaft zu sich. Frankreich hat vilen völ- kerschaften das erwänte recht erlassen, und ver- gönnet es auch jeweilen einzelen personen; gestalt dann der itzige König in dem naturalisations-brife, welchen er dem grafen Moriz von Sachsen erteilet, dessen künftigen nachlaß von demselben befreiet hat. Zwischen dem römisch-kaiserlichen hofe, und Könige in Frankreich ist im jare 1766 ein vertrag deßfalls in ansehung der untertanen der ungarischen, böh- mischen, österreichischen, und italienischen erbstaten, und des widervergeltungs-rechtes in disen staten, in absicht auf die französischen untertanen gestiftet worden. Es ist auch schon vor einiger zeit mit dem sardinischen hofe durch einen änlichen vertrag das gegen einander ausgeübete jus albinagii auf- gehoben worden.
§ 121
Die farende leute bedeuten dahir nichts an-von den faren- den leuten. ders, als fremde, vaganten, herum- und landstrei- cher, farende weiber, Wachter sp. 481, Haltaus sp. 441. sp. 442, welche die polizei nicht dultet.
Zwanzigstes haubtstück vom ursprunge des arrestes. § 123
Das wort: arrest, und arrestiren, hat man- cherlei bedeutungen (§ 6251 des 2ten th.). Der arrest erstrecket sich entweder auf die person, oder auf die sache; und alsdann wird die person ein arrestant. Bei der sache bewirket der arrest so
vil:
in der verſtorb. fremdl. verlaſſenſch.
nachlaß nam der fiſcus. Ferner war zu Wezlar ein darmſtaͤdtiſcher hauptmann aus Preuſſen ge- buͤrtig. Nach ſeinem ableiben nam der fiſcus die verlaſſenſchaft zu ſich. Frankreich hat vilen voͤl- kerſchaften das erwaͤnte recht erlaſſen, und ver- goͤnnet es auch jeweilen einzelen perſonen; geſtalt dann der itzige Koͤnig in dem naturaliſations-brife, welchen er dem grafen Moriz von Sachſen erteilet, deſſen kuͤnftigen nachlaß von demſelben befreiet hat. Zwiſchen dem roͤmiſch-kaiſerlichen hofe, und Koͤnige in Frankreich iſt im jare 1766 ein vertrag deßfalls in anſehung der untertanen der ungariſchen, boͤh- miſchen, oͤſterreichiſchen, und italieniſchen erbſtaten, und des widervergeltungs-rechtes in diſen ſtaten, in abſicht auf die franzoͤſiſchen untertanen geſtiftet worden. Es iſt auch ſchon vor einiger zeit mit dem ſardiniſchen hofe durch einen aͤnlichen vertrag das gegen einander ausgeuͤbete jus albinagii auf- gehoben worden.
§ 121
Die farende leute bedeuten dahir nichts an-von den faren- den leuten. ders, als fremde, vaganten, herum- und landſtrei- cher, farende weiber, Wachter ſp. 481, Haltaus ſp. 441. ſp. 442, welche die polizei nicht dultet.
Zwanzigſtes haubtſtuͤck vom urſprunge des arreſtes. § 123
Das wort: arreſt, und arreſtiren, hat man- cherlei bedeutungen (§ 6251 des 2ten th.). Der arreſt erſtrecket ſich entweder auf die perſon, oder auf die ſache; und alsdann wird die perſon ein arreſtant. Bei der ſache bewirket der arreſt ſo
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in der verſtorb. fremdl. verlaſſenſch.
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ein darmſtaͤdtiſcher hauptmann aus Preuſſen ge-
buͤrtig. Nach ſeinem ableiben nam der fiſcus die
verlaſſenſchaft zu ſich. Frankreich hat vilen voͤl-
kerſchaften das erwaͤnte recht erlaſſen, und ver-
goͤnnet es auch jeweilen einzelen perſonen; geſtalt
dann der itzige Koͤnig in dem naturaliſations-brife,
welchen er dem grafen Moriz von Sachſen erteilet,
deſſen kuͤnftigen nachlaß von demſelben befreiet hat.
Zwiſchen dem roͤmiſch-kaiſerlichen hofe, und Koͤnige
in Frankreich iſt im jare 1766 ein vertrag deßfalls
in anſehung der untertanen der ungariſchen, boͤh-
miſchen, oͤſterreichiſchen, und italieniſchen erbſtaten,
und des widervergeltungs-rechtes in diſen ſtaten,
in abſicht auf die franzoͤſiſchen untertanen geſtiftet
worden. Es iſt auch ſchon vor einiger zeit mit
dem ſardiniſchen hofe durch einen aͤnlichen vertrag
das gegen einander ausgeuͤbete jus albinagii auf-
gehoben worden.
§ 121
Die farende leute bedeuten dahir nichts an-
ders, als fremde, vaganten, herum- und landſtrei-
cher, farende weiber, Wachter ſp. 481, Haltaus
ſp. 441. ſp. 442, welche die polizei nicht dultet.
von den faren-
den leuten.
Zwanzigſtes haubtſtuͤck
vom urſprunge des arreſtes.
§ 123
Das wort: arreſt, und arreſtiren, hat man-
cherlei bedeutungen (§ 6251 des 2ten th.).
Der arreſt erſtrecket ſich entweder auf die perſon,
oder auf die ſache; und alsdann wird die perſon
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/167>, abgerufen am 24.11.2024.
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