grund zu dem Reichsherren-stande, und hohen adel, auch der dynasten geleget; die andere aber zur ritterschaft anlaß gegeben; der Reichsherren- stand enthilt allso den eigentlichen adelstand, bis auf den Kaiser, und teutschen König, welcher das haubt des adels war, auch daraus selbst erwälet wurde; von disem ging es auf die Herzogen, Für- sten Pfalz-Mark-Land-Burg-Grafen, und Reichsherren, oder Reichsdynasten (§ 147 des Isten th.), wie z. e. Münzenberg, Hanau, Jsen- burg-Bütingen etc waren, welche nobiles, illu- stres etc benimet wurden, Hanselmann am a. o. Iter th. s. 17 fgg., s. 119 fgg., s. 295 fg., von Gudenus im Cod. diplom. s. 676, s. 678. Sie hisen auch wohl domicelli, jonkherren, junkher- ren etc; wiwohl dise redensart in unterschidlicher bedeutung fürkömmt, worunter angezeiget werden: 1) die vom hohen adel, welche zu rittern noch nicht geschlagen waren, von Ploenies s. 23, 24; 2) die junge erlauchte personen, deren väter noch am le- ben waren, Scheidt s. 29 (t), s. 141, (d); 3) die abgefundene herren. Der heutige nidere adel be- stand allso aus den freigebornen, und den dinst- männern, welche sich schon im XIIIten und XIIIIten jarhunderte milites, militares, rittere, edle und freie leute etc zu nennen anfingen, auch geschriben wurden, Herm. Heinr. Engelbrechtde iuribus ord. equest. in Pomer. Suet. 1742, 4t, in der man- tissa num. 2, s. 4, Riccius vom landsässigen adel s. 228, s. 234, s. 297, Scheidt s. 20, s. 139 fgg., um sich dadurch von den freien bürgern zu unterscheiden, für welchen er sich verschidene vor- züge beilegete. Vom rechte, und schriftmässigen unterschide des hohen, und nidern adels können noch weiter nachgesehen werden: des Königssel. iur. publ. th. XXVI, die wolfartische ausfürung:
ob
insbeſondere dem hohen adel.
grund zu dem Reichsherren-ſtande, und hohen adel, auch der dynaſten geleget; die andere aber zur ritterſchaft anlaß gegeben; der Reichsherren- ſtand enthilt allſo den eigentlichen adelſtand, bis auf den Kaiſer, und teutſchen Koͤnig, welcher das haubt des adels war, auch daraus ſelbſt erwaͤlet wurde; von diſem ging es auf die Herzogen, Fuͤr- ſten Pfalz-Mark-Land-Burg-Grafen, und Reichsherren, oder Reichsdynaſten (§ 147 des Iſten th.), wie z. e. Muͤnzenberg, Hanau, Jſen- burg-Buͤtingen ꝛc waren, welche nobiles, illu- ſtres ꝛc benimet wurden, Hanſelmann am a. o. Iter th. ſ. 17 fgg., ſ. 119 fgg., ſ. 295 fg., von Gudenus im Cod. diplom. ſ. 676, ſ. 678. Sie hiſen auch wohl domicelli, jonkherren, junkher- ren ꝛc; wiwohl diſe redensart in unterſchidlicher bedeutung fuͤrkoͤmmt, worunter angezeiget werden: 1) die vom hohen adel, welche zu rittern noch nicht geſchlagen waren, von Ploenies ſ. 23, 24; 2) die junge erlauchte perſonen, deren vaͤter noch am le- ben waren, Scheidt ſ. 29 (t), ſ. 141, (d); 3) die abgefundene herren. Der heutige nidere adel be- ſtand allſo aus den freigebornen, und den dinſt- maͤnnern, welche ſich ſchon im XIIIten und XIIIIten jarhunderte milites, militares, rittere, edle und freie leute ꝛc zu nennen anfingen, auch geſchriben wurden, Herm. Heinr. Engelbrechtde iuribus ord. equeſt. in Pomer. Suet. 1742, 4t, in der man- tiſſa num. 2, ſ. 4, Riccius vom landſaͤſſigen adel ſ. 228, ſ. 234, ſ. 297, Scheidt ſ. 20, ſ. 139 fgg., um ſich dadurch von den freien buͤrgern zu unterſcheiden, fuͤr welchen er ſich verſchidene vor- zuͤge beilegete. Vom rechte, und ſchriftmaͤſſigen unterſchide des hohen, und nidern adels koͤnnen noch weiter nachgeſehen werden: des Koͤnigsſel. iur. publ. th. XXVI, die wolfartiſche ausfuͤrung:
ob
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0183"n="159"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">insbeſondere dem hohen adel.</hi></fw><lb/>
grund zu dem Reichsherren-ſtande, und hohen<lb/>
adel, auch der dynaſten geleget; die andere aber<lb/>
zur ritterſchaft anlaß gegeben; der Reichsherren-<lb/>ſtand enthilt allſo den eigentlichen adelſtand, bis<lb/>
auf den Kaiſer, und teutſchen Koͤnig, welcher das<lb/>
haubt des adels war, auch daraus ſelbſt erwaͤlet<lb/>
wurde; von diſem ging es auf die Herzogen, Fuͤr-<lb/>ſten Pfalz-Mark-Land-Burg-Grafen, und<lb/>
Reichsherren, oder Reichsdynaſten (§ 147 des<lb/><hirendition="#aq">I</hi>ſten th.), wie z. e. Muͤnzenberg, Hanau, Jſen-<lb/>
burg-Buͤtingen ꝛc waren, welche nobiles, illu-<lb/>ſtres ꝛc benimet wurden, <hirendition="#fr">Hanſelmann</hi> am a. o.<lb/><hirendition="#aq">I</hi>ter th. ſ. 17 fgg., ſ. 119 fgg., ſ. 295 fg., <hirendition="#fr">von<lb/>
Gudenus</hi> im <hirendition="#aq">Cod. diplom.</hi>ſ. 676, ſ. 678. Sie<lb/>
hiſen auch wohl domicelli, jonkherren, junkher-<lb/>
ren ꝛc; wiwohl diſe redensart in unterſchidlicher<lb/>
bedeutung fuͤrkoͤmmt, worunter angezeiget werden:<lb/>
1) die vom hohen adel, welche zu rittern noch nicht<lb/>
geſchlagen waren, <hirendition="#fr">von Ploenies</hi>ſ. 23, 24; 2) die<lb/>
junge erlauchte perſonen, deren vaͤter noch am le-<lb/>
ben waren, <hirendition="#fr">Scheidt</hi>ſ. 29 (<hirendition="#aq">t</hi>), ſ. 141, (<hirendition="#aq">d</hi>); 3) die<lb/>
abgefundene herren. Der heutige nidere adel be-<lb/>ſtand allſo aus den freigebornen, und den dinſt-<lb/>
maͤnnern, welche ſich ſchon im <hirendition="#aq">XIII</hi>ten und <hirendition="#aq">XIIII</hi>ten<lb/>
jarhunderte milites, militares, rittere, edle und<lb/>
freie leute ꝛc zu nennen anfingen, auch geſchriben<lb/>
wurden, <hirendition="#fr">Herm. Heinr. Engelbrecht</hi><hirendition="#aq">de iuribus<lb/>
ord. equeſt. in Pomer. Suet.</hi> 1742, 4t, in der <hirendition="#aq">man-<lb/>
tiſſa</hi> num. 2, ſ. 4, <hirendition="#fr">Riccius</hi> vom landſaͤſſigen adel<lb/>ſ. 228, ſ. 234, ſ. 297, <hirendition="#fr">Scheidt</hi>ſ. 20, ſ. 139<lb/>
fgg., um ſich dadurch von den freien buͤrgern zu<lb/>
unterſcheiden, fuͤr welchen er ſich verſchidene vor-<lb/>
zuͤge beilegete. Vom rechte, und ſchriftmaͤſſigen<lb/>
unterſchide des hohen, und nidern adels koͤnnen<lb/>
noch weiter nachgeſehen werden: des <hirendition="#fr">Koͤnigs</hi><hirendition="#aq">ſel.<lb/>
iur. publ.</hi> th. <hirendition="#aq">XXVI,</hi> die <hirendition="#fr">wolfartiſche</hi> ausfuͤrung:<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ob</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[159/0183]
insbeſondere dem hohen adel.
grund zu dem Reichsherren-ſtande, und hohen
adel, auch der dynaſten geleget; die andere aber
zur ritterſchaft anlaß gegeben; der Reichsherren-
ſtand enthilt allſo den eigentlichen adelſtand, bis
auf den Kaiſer, und teutſchen Koͤnig, welcher das
haubt des adels war, auch daraus ſelbſt erwaͤlet
wurde; von diſem ging es auf die Herzogen, Fuͤr-
ſten Pfalz-Mark-Land-Burg-Grafen, und
Reichsherren, oder Reichsdynaſten (§ 147 des
Iſten th.), wie z. e. Muͤnzenberg, Hanau, Jſen-
burg-Buͤtingen ꝛc waren, welche nobiles, illu-
ſtres ꝛc benimet wurden, Hanſelmann am a. o.
Iter th. ſ. 17 fgg., ſ. 119 fgg., ſ. 295 fg., von
Gudenus im Cod. diplom. ſ. 676, ſ. 678. Sie
hiſen auch wohl domicelli, jonkherren, junkher-
ren ꝛc; wiwohl diſe redensart in unterſchidlicher
bedeutung fuͤrkoͤmmt, worunter angezeiget werden:
1) die vom hohen adel, welche zu rittern noch nicht
geſchlagen waren, von Ploenies ſ. 23, 24; 2) die
junge erlauchte perſonen, deren vaͤter noch am le-
ben waren, Scheidt ſ. 29 (t), ſ. 141, (d); 3) die
abgefundene herren. Der heutige nidere adel be-
ſtand allſo aus den freigebornen, und den dinſt-
maͤnnern, welche ſich ſchon im XIIIten und XIIIIten
jarhunderte milites, militares, rittere, edle und
freie leute ꝛc zu nennen anfingen, auch geſchriben
wurden, Herm. Heinr. Engelbrecht de iuribus
ord. equeſt. in Pomer. Suet. 1742, 4t, in der man-
tiſſa num. 2, ſ. 4, Riccius vom landſaͤſſigen adel
ſ. 228, ſ. 234, ſ. 297, Scheidt ſ. 20, ſ. 139
fgg., um ſich dadurch von den freien buͤrgern zu
unterſcheiden, fuͤr welchen er ſich verſchidene vor-
zuͤge beilegete. Vom rechte, und ſchriftmaͤſſigen
unterſchide des hohen, und nidern adels koͤnnen
noch weiter nachgeſehen werden: des Koͤnigs ſel.
iur. publ. th. XXVI, die wolfartiſche ausfuͤrung:
ob
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/183>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.