Cons. Tub.,Schöpff im cons. 4, n. 23 fgg, vol. VIIII. Bei den ungemessenen dinsten muß der bauer auch die zeitungen von einem andern orte holen; brife auf die post bringen.
§ 400
Die gemessene dinste haben ire fürschrift, undvon gemesse- nen dinsten. bestimmung. Die gedinge, verjärung, landes- herrliche verordnungen, richterliche aussprüche, und andere ursachen haben sie veranlasset. Die eivili- sten achten die fronen im zweiffel für gemessene, und sehen darauf, wie sie vom herrn erwisen wer- den; welches aber, im zweiffel, nach maaßgebung der teutschen rechte nicht zu vermuten stehet, Reinhart am a. o. s. 279 fg., BoehmerT. III, P. III, cons. 625 n. 4. Wenn einer gutsherr, und der andere gerichtsherr ist, stehen die fronen im zweiffel dem gutsherrn zu, da der leibeigene, wie die güter, zum eigentume des herrn gehören. Je- weilen haben die dinstleute ire gemessene arbeit zur ernte-zeit etc, daß sie nämlich eine gewisse anzal morgen mähen sollen, wie nachher (§ 417) gezei- get werden soll.
§ 404
Der bauer, welcher dinste zu leisten schuldigwie fern sich der bauer wi- der die dinste mit der verjä- rung schüzen kan? ist, hat die vermutung der dinste wider sich (§ 398 fgg.); folglich kan er sich mit der verjärung nicht schüzen; im falle sie der herr nicht nötig gehabt hat; mithin diser lange zeit hindurch selbige von dem bauer nicht gefodert hat; gestalt die dinste one fo- derung nicht geleistet werden; das begeren aber derselben hänget vom freien willküre des herrn ab, MeviusP. IIII, decis. 131. Wenn aber die bau- ern dem dinstheischen widersprechen, und solche nicht leisten; darnebst der herr es die zur verjärung erfor-
derliche
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von den frondinſten.
Conſ. Tub.,Schoͤpff im conſ. 4, n. 23 fgg, vol. VIIII. Bei den ungemeſſenen dinſten muß der bauer auch die zeitungen von einem andern orte holen; brife auf die poſt bringen.
§ 400
Die gemeſſene dinſte haben ire fuͤrſchrift, undvon gemeſſe- nen dinſten. beſtimmung. Die gedinge, verjaͤrung, landes- herrliche verordnungen, richterliche ausſpruͤche, und andere urſachen haben ſie veranlaſſet. Die eivili- ſten achten die fronen im zweiffel fuͤr gemeſſene, und ſehen darauf, wie ſie vom herrn erwiſen wer- den; welches aber, im zweiffel, nach maaßgebung der teutſchen rechte nicht zu vermuten ſtehet, Reinhart am a. o. ſ. 279 fg., BoehmerT. III, P. III, conſ. 625 n. 4. Wenn einer gutsherr, und der andere gerichtsherr iſt, ſtehen die fronen im zweiffel dem gutsherrn zu, da der leibeigene, wie die guͤter, zum eigentume des herrn gehoͤren. Je- weilen haben die dinſtleute ire gemeſſene arbeit zur ernte-zeit ꝛc, daß ſie naͤmlich eine gewiſſe anzal morgen maͤhen ſollen, wie nachher (§ 417) gezei- get werden ſoll.
§ 404
Der bauer, welcher dinſte zu leiſten ſchuldigwie fern ſich der bauer wi- der die dinſte mit der verjaͤ- rung ſchuͤzen kan? iſt, hat die vermutung der dinſte wider ſich (§ 398 fgg.); folglich kan er ſich mit der verjaͤrung nicht ſchuͤzen; im falle ſie der herr nicht noͤtig gehabt hat; mithin diſer lange zeit hindurch ſelbige von dem bauer nicht gefodert hat; geſtalt die dinſte one fo- derung nicht geleiſtet werden; das begeren aber derſelben haͤnget vom freien willkuͤre des herrn ab, MeviusP. IIII, deciſ. 131. Wenn aber die bau- ern dem dinſtheiſchen widerſprechen, und ſolche nicht leiſten; darnebſt der herr es die zur verjaͤrung erfor-
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von den frondinſten.
Conſ. Tub., Schoͤpff im conſ. 4, n. 23 fgg, vol.
VIIII. Bei den ungemeſſenen dinſten muß der
bauer auch die zeitungen von einem andern orte
holen; brife auf die poſt bringen.
§ 400
Die gemeſſene dinſte haben ire fuͤrſchrift, und
beſtimmung. Die gedinge, verjaͤrung, landes-
herrliche verordnungen, richterliche ausſpruͤche, und
andere urſachen haben ſie veranlaſſet. Die eivili-
ſten achten die fronen im zweiffel fuͤr gemeſſene,
und ſehen darauf, wie ſie vom herrn erwiſen wer-
den; welches aber, im zweiffel, nach maaßgebung
der teutſchen rechte nicht zu vermuten ſtehet,
Reinhart am a. o. ſ. 279 fg., Boehmer T. III,
P. III, conſ. 625 n. 4. Wenn einer gutsherr, und
der andere gerichtsherr iſt, ſtehen die fronen im
zweiffel dem gutsherrn zu, da der leibeigene, wie
die guͤter, zum eigentume des herrn gehoͤren. Je-
weilen haben die dinſtleute ire gemeſſene arbeit zur
ernte-zeit ꝛc, daß ſie naͤmlich eine gewiſſe anzal
morgen maͤhen ſollen, wie nachher (§ 417) gezei-
get werden ſoll.
von gemeſſe-
nen dinſten.
§ 404
Der bauer, welcher dinſte zu leiſten ſchuldig
iſt, hat die vermutung der dinſte wider ſich (§ 398
fgg.); folglich kan er ſich mit der verjaͤrung nicht
ſchuͤzen; im falle ſie der herr nicht noͤtig gehabt hat;
mithin diſer lange zeit hindurch ſelbige von dem
bauer nicht gefodert hat; geſtalt die dinſte one fo-
derung nicht geleiſtet werden; das begeren aber
derſelben haͤnget vom freien willkuͤre des herrn ab,
Mevius P. IIII, deciſ. 131. Wenn aber die bau-
ern dem dinſtheiſchen widerſprechen, und ſolche nicht
leiſten; darnebſt der herr es die zur verjaͤrung erfor-
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der bauer wi-
der die dinſte
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/363>, abgerufen am 22.11.2024.
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