im zweifel keine freiheit, Haltaus unter dem wor- te: bannzaun sp. 99.
§ 441
Jm Hohen-Solmischen ist schulz, und hainber-von den hain- bergen in der nachharschaft. ger einerlei; an einigen orten sind schulzen, an etli- chen hainberge, welche die herrschaftliche befele be- sorgen; dabeneben sind 2 vorsteher, welche die ge- meindssachen dirigiren, und ein burgmeister, wel- cher die gelter erhebet; welcher aber one jenen nichts tun darf, in der tat gleichsam dorfknecht ist, wie in grossen Seelheim, bei Marburg, der unter- schulz. Jm eussergerichte nennet man die hamber- gen auch greben; besonders auf den dörfern, welche an das Hessen-Casselische grenzen; allein vom ambte werden sie heimbergen genennet.
§ 442
An manchen orten hat man besondere säzer.von den säzern. Die stadt, und das ambt haben gewisse leistungen jeweilen zu besorgen. Der stadtraht, und die säzer namens des ambtes tun sich zusammen, und sezen feste: wie vil es der stadt, und einer ieden gemein- de im ambte beträget. Die säzer haben auch auf die erb- grenz-flur- lagebücher; imgleichen auf die ambts- und hberegister zu sehen. Von den saz- leuten sihe den Haltaus sp. 1593.
§ 447
Der ort wird dem dorfe entgegen gesezet (§ 354),von den örtern, weilern, höfen, bauerschaften, nachtwäch- tern etc. ortschaft, das ist, ort, darin wollen die eingesessene keine bauern seyn; sondern männer etc. Ein inbe- griff von verschidenen bauerhäusern, welches keine kirche hat, wird ein weiler genennet, Frisch, am a. o. im IIten th. s. 439, Wachter sp. 1851; sonst nennet man ein dorf, wo keine kirche sich befindet,
bauer-
u. den von inen zu ſezenden perſonen.
im zweifel keine freiheit, Haltaus unter dem wor- te: bannzaun ſp. 99.
§ 441
Jm Hohen-Solmiſchen iſt ſchulz, und hainber-von den hain- bergen in der nachharſchaft. ger einerlei; an einigen orten ſind ſchulzen, an etli- chen hainberge, welche die herrſchaftliche befele be- ſorgen; dabeneben ſind 2 vorſteher, welche die ge- meindsſachen dirigiren, und ein burgmeiſter, wel- cher die gelter erhebet; welcher aber one jenen nichts tun darf, in der tat gleichſam dorfknecht iſt, wie in groſſen Seelheim, bei Marburg, der unter- ſchulz. Jm euſſergerichte nennet man die hamber- gen auch greben; beſonders auf den doͤrfern, welche an das Heſſen-Caſſeliſche grenzen; allein vom ambte werden ſie heimbergen genennet.
§ 442
An manchen orten hat man beſondere ſaͤzer.von den ſaͤzern. Die ſtadt, und das ambt haben gewiſſe leiſtungen jeweilen zu beſorgen. Der ſtadtraht, und die ſaͤzer namens des ambtes tun ſich zuſammen, und ſezen feſte: wie vil es der ſtadt, und einer ieden gemein- de im ambte betraͤget. Die ſaͤzer haben auch auf die erb- grenz-flur- lagebuͤcher; imgleichen auf die ambts- und hberegiſter zu ſehen. Von den ſaz- leuten ſihe den Haltaus ſp. 1593.
§ 447
Der ort wird dem dorfe entgegen geſezet (§ 354),von den oͤrteꝛn, weilern, hoͤfen, bauerſchaften, nachtwaͤch- tern ꝛc. ortſchaft, das iſt, ort, darin wollen die eingeſeſſene keine bauern ſeyn; ſondern maͤnner ꝛc. Ein inbe- griff von verſchidenen bauerhaͤuſern, welches keine kirche hat, wird ein weiler genennet, Friſch, am a. o. im IIten th. ſ. 439, Wachter ſp. 1851; ſonſt nennet man ein dorf, wo keine kirche ſich befindet,
bauer-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0389"n="365"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">u. den von inen zu ſezenden perſonen.</hi></fw><lb/>
im zweifel keine freiheit, <hirendition="#fr">Haltaus</hi> unter dem wor-<lb/>
te: <hirendition="#fr">bannzaun</hi>ſp. 99.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 441</head><lb/><p>Jm Hohen-Solmiſchen iſt ſchulz, und hainber-<noteplace="right">von den hain-<lb/>
bergen in der<lb/>
nachharſchaft.</note><lb/>
ger einerlei; an einigen orten ſind ſchulzen, an etli-<lb/>
chen hainberge, welche die herrſchaftliche befele be-<lb/>ſorgen; dabeneben ſind 2 vorſteher, welche die ge-<lb/>
meindsſachen dirigiren, und ein burgmeiſter, wel-<lb/>
cher die gelter erhebet; welcher aber one jenen<lb/>
nichts tun darf, in der tat gleichſam dorfknecht iſt,<lb/>
wie in groſſen Seelheim, bei Marburg, der unter-<lb/>ſchulz. Jm euſſergerichte nennet man die hamber-<lb/>
gen auch greben; beſonders auf den doͤrfern, welche<lb/>
an das Heſſen-Caſſeliſche grenzen; allein vom<lb/>
ambte werden ſie heimbergen genennet.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 442</head><lb/><p>An manchen orten hat man beſondere ſaͤzer.<noteplace="right">von den ſaͤzern.</note><lb/>
Die ſtadt, und das ambt haben gewiſſe leiſtungen<lb/>
jeweilen zu beſorgen. Der ſtadtraht, und die ſaͤzer<lb/>
namens des ambtes tun ſich zuſammen, und ſezen<lb/>
feſte: wie vil es der ſtadt, und einer ieden gemein-<lb/>
de im ambte betraͤget. Die ſaͤzer haben auch auf<lb/>
die erb- grenz-flur- lagebuͤcher; imgleichen auf die<lb/>
ambts- und hberegiſter zu ſehen. Von den ſaz-<lb/>
leuten ſihe den <hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 1593.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 447</head><lb/><p>Der ort wird dem dorfe entgegen geſezet (§ 354),<noteplace="right">von den oͤrteꝛn,<lb/>
weilern, hoͤfen,<lb/>
bauerſchaften,<lb/>
nachtwaͤch-<lb/>
tern ꝛc.</note><lb/>
ortſchaft, das iſt, ort, darin wollen die eingeſeſſene<lb/>
keine bauern ſeyn; ſondern maͤnner ꝛc. Ein inbe-<lb/>
griff von verſchidenen bauerhaͤuſern, welches keine<lb/>
kirche hat, wird ein weiler genennet, <hirendition="#fr">Friſch,</hi> am a.<lb/>
o. im <hirendition="#aq">II</hi>ten th. ſ. 439, <hirendition="#fr">Wachter</hi>ſp. 1851; ſonſt<lb/>
nennet man ein dorf, wo keine kirche ſich befindet,<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">bauer-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[365/0389]
u. den von inen zu ſezenden perſonen.
im zweifel keine freiheit, Haltaus unter dem wor-
te: bannzaun ſp. 99.
§ 441
Jm Hohen-Solmiſchen iſt ſchulz, und hainber-
ger einerlei; an einigen orten ſind ſchulzen, an etli-
chen hainberge, welche die herrſchaftliche befele be-
ſorgen; dabeneben ſind 2 vorſteher, welche die ge-
meindsſachen dirigiren, und ein burgmeiſter, wel-
cher die gelter erhebet; welcher aber one jenen
nichts tun darf, in der tat gleichſam dorfknecht iſt,
wie in groſſen Seelheim, bei Marburg, der unter-
ſchulz. Jm euſſergerichte nennet man die hamber-
gen auch greben; beſonders auf den doͤrfern, welche
an das Heſſen-Caſſeliſche grenzen; allein vom
ambte werden ſie heimbergen genennet.
von den hain-
bergen in der
nachharſchaft.
§ 442
An manchen orten hat man beſondere ſaͤzer.
Die ſtadt, und das ambt haben gewiſſe leiſtungen
jeweilen zu beſorgen. Der ſtadtraht, und die ſaͤzer
namens des ambtes tun ſich zuſammen, und ſezen
feſte: wie vil es der ſtadt, und einer ieden gemein-
de im ambte betraͤget. Die ſaͤzer haben auch auf
die erb- grenz-flur- lagebuͤcher; imgleichen auf die
ambts- und hberegiſter zu ſehen. Von den ſaz-
leuten ſihe den Haltaus ſp. 1593.
von den ſaͤzern.
§ 447
Der ort wird dem dorfe entgegen geſezet (§ 354),
ortſchaft, das iſt, ort, darin wollen die eingeſeſſene
keine bauern ſeyn; ſondern maͤnner ꝛc. Ein inbe-
griff von verſchidenen bauerhaͤuſern, welches keine
kirche hat, wird ein weiler genennet, Friſch, am a.
o. im IIten th. ſ. 439, Wachter ſp. 1851; ſonſt
nennet man ein dorf, wo keine kirche ſich befindet,
bauer-
von den oͤrteꝛn,
weilern, hoͤfen,
bauerſchaften,
nachtwaͤch-
tern ꝛc.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/389>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.