cap. 3 § 23, 1693, 4t. Sonst werden auch den winkeln änliche pläze darunter verstanden, Orth im VIIIten th. der anmerkungen über die frankfur- tische stadtreformation, tit. XII § 1 s. 573. Die gemeindsleute, oder nachbaren haben aber nicht al- lein an den gemeinen sachen ire gerechtsamen, und nuzungen; sondern auch die gemeinden selbst. Die trennung einiger gemeindeglider in gemeinen ange- legenheiten, und wenn darin ein schluß zu fassen ist; aus mancherlei absichten, kömmt in keine betrach- tung; sintemal das dorf, dessen ungeachtet, eine gemeine bleibet, und die rechte derselben behält, von Berger in oecon. iur. lib. IIII, tit. X § 2 note 1. Derohalben, wenn das dorf etwa 18 männer ent- hält, und alle namentlich an dem gewönlichen orte vom schuldheisse etc zu erscheinen bedeutet worden sind; iedoch nur 12 sich stellen; alsdann heisset, was der mereste teil diser 12, nämlich 7, in sachen welche sie alle angehet, und die ganze gemeine be- trift, beschlüssen, ein förmlicher, und giltiger gemein- de-schluß, Joh. Matth. Wincopde iure maioris partis, § 12, W. Ad. Lauterbachde syndicis § 27. Die anwesende und gar protestirende können den schluß der merheit nicht behindern, Ge. Engel- brechtde pluralitate votorum § 53; iedoch wird nicht einmal auf die merheit der stimmen gesehen, wenn die sache auf eines ieden beutel, oder rechte gehen soll, Sam. Frid. Willenbergde votorum pluralitare non concludente, Leipz. 1750, 4t, § 23 fgg., s. 20 fg., Frid. Christian von Edelsheim de pluralitate votor. in negotiis I. R. G. tam publi- cis, quam priuatis, Marb. 1691, 4t, cap. 4 § 2 fg s. 37 fg., oder die religion, oder es die erhaltung ei- ner gerechtsame betrift, Peter Müller über des StruvsS. I. C. exerc. VII § 43, e, n. 2 s. 404, vol. 1. Wenn aber eine sache zu beschlüssen ist,
muß
u. den von inen zu ſezenden perſonen.
cap. 3 § 23, 1693, 4t. Sonſt werden auch den winkeln aͤnliche plaͤze darunter verſtanden, Orth im VIIIten th. der anmerkungen uͤber die frankfur- tiſche ſtadtreformation, tit. XII § 1 ſ. 573. Die gemeindsleute, oder nachbaren haben aber nicht al- lein an den gemeinen ſachen ire gerechtſamen, und nuzungen; ſondern auch die gemeinden ſelbſt. Die trennung einiger gemeindeglider in gemeinen ange- legenheiten, und wenn darin ein ſchluß zu faſſen iſt; aus mancherlei abſichten, koͤmmt in keine betrach- tung; ſintemal das dorf, deſſen ungeachtet, eine gemeine bleibet, und die rechte derſelben behaͤlt, von Berger in oecon. iur. lib. IIII, tit. X § 2 note 1. Derohalben, wenn das dorf etwa 18 maͤnner ent- haͤlt, und alle namentlich an dem gewoͤnlichen orte vom ſchuldheiſſe ꝛc zu erſcheinen bedeutet worden ſind; iedoch nur 12 ſich ſtellen; alsdann heiſſet, was der mereſte teil diſer 12, naͤmlich 7, in ſachen welche ſie alle angehet, und die ganze gemeine be- trift, beſchluͤſſen, ein foͤrmlicher, und giltiger gemein- de-ſchluß, Joh. Matth. Wincopde iure maioris partis, § 12, W. Ad. Lauterbachde ſyndicis § 27. Die anweſende und gar proteſtirende koͤnnen den ſchluß der merheit nicht behindern, Ge. Engel- brechtde pluralitate votorum § 53; iedoch wird nicht einmal auf die merheit der ſtimmen geſehen, wenn die ſache auf eines ieden beutel, oder rechte gehen ſoll, Sam. Frid. Willenbergde votorum pluralitare non concludente, Leipz. 1750, 4t, § 23 fgg., ſ. 20 fg., Frid. Chriſtian von Edelsheim de pluralitate votor. in negotiis I. R. G. tam publi- cis, quam priuatis, Marb. 1691, 4t, cap. 4 § 2 fg ſ. 37 fg., oder die religion, oder es die erhaltung ei- ner gerechtſame betrift, Peter Muͤller uͤber des StruvsS. I. C. exerc. VII § 43, e, n. 2 ſ. 404, vol. 1. Wenn aber eine ſache zu beſchluͤſſen iſt,
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cap. 3 § 23, 1693, 4t. Sonſt werden auch den
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im VIIIten th. der anmerkungen uͤber die frankfur-
tiſche ſtadtreformation, tit. XII § 1 ſ. 573. Die
gemeindsleute, oder nachbaren haben aber nicht al-
lein an den gemeinen ſachen ire gerechtſamen, und
nuzungen; ſondern auch die gemeinden ſelbſt. Die
trennung einiger gemeindeglider in gemeinen ange-
legenheiten, und wenn darin ein ſchluß zu faſſen iſt;
aus mancherlei abſichten, koͤmmt in keine betrach-
tung; ſintemal das dorf, deſſen ungeachtet, eine
gemeine bleibet, und die rechte derſelben behaͤlt,
von Berger in oecon. iur. lib. IIII, tit. X § 2 note 1.
Derohalben, wenn das dorf etwa 18 maͤnner ent-
haͤlt, und alle namentlich an dem gewoͤnlichen orte
vom ſchuldheiſſe ꝛc zu erſcheinen bedeutet worden
ſind; iedoch nur 12 ſich ſtellen; alsdann heiſſet,
was der mereſte teil diſer 12, naͤmlich 7, in ſachen
welche ſie alle angehet, und die ganze gemeine be-
trift, beſchluͤſſen, ein foͤrmlicher, und giltiger gemein-
de-ſchluß, Joh. Matth. Wincop de iure maioris
partis, § 12, W. Ad. Lauterbach de ſyndicis § 27.
Die anweſende und gar proteſtirende koͤnnen den
ſchluß der merheit nicht behindern, Ge. Engel-
brecht de pluralitate votorum § 53; iedoch wird
nicht einmal auf die merheit der ſtimmen geſehen,
wenn die ſache auf eines ieden beutel, oder rechte
gehen ſoll, Sam. Frid. Willenberg de votorum
pluralitare non concludente, Leipz. 1750, 4t, § 23
fgg., ſ. 20 fg., Frid. Chriſtian von Edelsheim
de pluralitate votor. in negotiis I. R. G. tam publi-
cis, quam priuatis, Marb. 1691, 4t, cap. 4 § 2 fg
ſ. 37 fg., oder die religion, oder es die erhaltung ei-
ner gerechtſame betrift, Peter Muͤller uͤber des
Struvs S. I. C. exerc. VII § 43, e, n. 2 ſ. 404,
vol. 1. Wenn aber eine ſache zu beſchluͤſſen iſt,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/391>, abgerufen am 22.11.2024.
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