reten sich darüber; worauf zwar die hisige fürstl. regirung den Schenken das zigelbrennen nicht we- rete; allein mit der bedeutung: daß sie nicht an den wegen; sondern auf iren boden, und wo keine gefar zu befürchten wäre, den leimen graben soll- ten. Die[|]runde öfen zum kalkbrennen sind die beste. Dise befugniß, samt andern geringen rega- lien, pflegen die adeliche aus den in den lehnbrifen gemeiniglich befindlichen clauseln: gesucht, und un- gesucht, oder ersocht, und unersocht etc herzuleiten; darnebst die jagtgerechtigkeit darauf zu bauen, sihe meine alten kleinen schriften, den Haltaus am a. o. sp. 693, sp. 694, unter dem worte: gesucht etc. Jn einem alten hessischen lehnbrife stehen die worte: Wir belehnen dich -- -- mit des -- -- gü- tern, -- -- alles, was in wasch, und watern, und wyden, besocht, und unbesocht etc rc
Zwei und sibenzigstes haubtstück von töpfern.
§ 560
Jm Kur-Trierischen, Jsenburgischen, Sayn- und Witgensteinischen, Wiedtischen, und Metter- nichischen landen befindet sich eine so genannte blau- steinerne kannen- und krug-bäcker-zunft, welche binnen fünf meilen um Grenßhausen wonet, und aus vilen hunderten personen bestehet. Sie hat eine zunftordnung errichtet, welche von iren landesher- ren am 25 sten tag jun. 1643, und nachher öfters, auch noch am 23sten aug. 1756 von dem herrn kurfürsten zu Trier bestätiget worden ist, Coblenz 1746, 4t. Dermalen ist die frage: ob die kur- trierische hofrent-kammer innerhalb den gedachten 5 meilen eine besondere unzünftige steinerne krug-
und
LXXII haubtſt. von toͤpfern.
reten ſich daruͤber; worauf zwar die hiſige fuͤrſtl. regirung den Schenken das zigelbrennen nicht we- rete; allein mit der bedeutung: daß ſie nicht an den wegen; ſondern auf iren boden, und wo keine gefar zu befuͤrchten waͤre, den leimen graben ſoll- ten. Die[|]runde oͤfen zum kalkbrennen ſind die beſte. Diſe befugniß, ſamt andern geringen rega- lien, pflegen die adeliche aus den in den lehnbrifen gemeiniglich befindlichen clauſeln: geſucht, und un- geſucht, oder erſocht, und unerſocht ꝛc herzuleiten; darnebſt die jagtgerechtigkeit darauf zu bauen, ſihe meine alten kleinen ſchriften, den Haltaus am a. o. ſp. 693, ſp. 694, unter dem worte: geſucht ꝛc. Jn einem alten heſſiſchen lehnbrife ſtehen die worte: Wir belehnen dich — — mit des — — guͤ- tern, — — alles, was in waſch, und watern, und wyden, beſocht, und unbeſocht ꝛc ꝛc
Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von toͤpfern.
§ 560
Jm Kur-Trieriſchen, Jſenburgiſchen, Sayn- und Witgenſteiniſchen, Wiedtiſchen, und Metter- nichiſchen landen befindet ſich eine ſo genannte blau- ſteinerne kannen- und krug-baͤcker-zunft, welche binnen fuͤnf meilen um Grenßhauſen wonet, und aus vilen hunderten perſonen beſtehet. Sie hat eine zunftordnung errichtet, welche von iren landesher- ren am 25 ſten tag jun. 1643, und nachher oͤfters, auch noch am 23ſten aug. 1756 von dem herrn kurfuͤrſten zu Trier beſtaͤtiget worden iſt, Coblenz 1746, 4t. Dermalen iſt die frage: ob die kur- trieriſche hofrent-kammer innerhalb den gedachten 5 meilen eine beſondere unzuͤnftige ſteinerne krug-
und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0430"n="406"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXII</hi> haubtſt. von toͤpfern.</hi></fw><lb/>
reten ſich daruͤber; worauf zwar die hiſige fuͤrſtl.<lb/>
regirung den Schenken das zigelbrennen nicht we-<lb/>
rete; allein mit der bedeutung: daß ſie nicht an<lb/>
den wegen; ſondern auf iren boden, und wo keine<lb/>
gefar zu befuͤrchten waͤre, den leimen graben ſoll-<lb/>
ten. Die<supplied>|</supplied>runde oͤfen zum kalkbrennen ſind die<lb/>
beſte. Diſe befugniß, ſamt andern geringen rega-<lb/>
lien, pflegen die adeliche aus den in den lehnbrifen<lb/>
gemeiniglich befindlichen clauſeln: <hirendition="#fr">geſucht,</hi> und <hirendition="#fr">un-<lb/>
geſucht,</hi> oder erſocht, und unerſocht ꝛc herzuleiten;<lb/>
darnebſt die jagtgerechtigkeit darauf zu bauen, ſihe<lb/>
meine alten kleinen ſchriften, den <hirendition="#fr">Haltaus</hi> am a. o.<lb/>ſp. 693, ſp. 694, unter dem worte: <hirendition="#fr">geſucht</hi>ꝛc. Jn<lb/>
einem alten heſſiſchen lehnbrife ſtehen die worte:<lb/>
Wir belehnen dich —— mit des —— guͤ-<lb/>
tern, —— alles, was in waſch, und watern, und<lb/>
wyden, beſocht, und unbeſocht ꝛc ꝛc</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von toͤpfern.</hi></head><lb/><divn="2"><head>§ 560</head><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>m Kur-Trieriſchen, Jſenburgiſchen, Sayn- und<lb/>
Witgenſteiniſchen, Wiedtiſchen, und Metter-<lb/>
nichiſchen landen befindet ſich eine ſo genannte blau-<lb/>ſteinerne kannen- und krug-baͤcker-zunft, welche<lb/>
binnen fuͤnf meilen um Grenßhauſen wonet, und aus<lb/>
vilen hunderten perſonen beſtehet. Sie hat eine<lb/>
zunftordnung errichtet, welche von iren landesher-<lb/>
ren am 25 ſten tag jun. 1643, und nachher oͤfters,<lb/>
auch noch am 23ſten aug. 1756 von dem herrn<lb/>
kurfuͤrſten zu Trier beſtaͤtiget worden iſt, Coblenz<lb/>
1746, 4t. Dermalen iſt die frage: ob die kur-<lb/>
trieriſche hofrent-kammer innerhalb den gedachten<lb/>
5 meilen eine beſondere unzuͤnftige ſteinerne krug-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[406/0430]
LXXII haubtſt. von toͤpfern.
reten ſich daruͤber; worauf zwar die hiſige fuͤrſtl.
regirung den Schenken das zigelbrennen nicht we-
rete; allein mit der bedeutung: daß ſie nicht an
den wegen; ſondern auf iren boden, und wo keine
gefar zu befuͤrchten waͤre, den leimen graben ſoll-
ten. Die|runde oͤfen zum kalkbrennen ſind die
beſte. Diſe befugniß, ſamt andern geringen rega-
lien, pflegen die adeliche aus den in den lehnbrifen
gemeiniglich befindlichen clauſeln: geſucht, und un-
geſucht, oder erſocht, und unerſocht ꝛc herzuleiten;
darnebſt die jagtgerechtigkeit darauf zu bauen, ſihe
meine alten kleinen ſchriften, den Haltaus am a. o.
ſp. 693, ſp. 694, unter dem worte: geſucht ꝛc. Jn
einem alten heſſiſchen lehnbrife ſtehen die worte:
Wir belehnen dich — — mit des — — guͤ-
tern, — — alles, was in waſch, und watern, und
wyden, beſocht, und unbeſocht ꝛc ꝛc
Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von toͤpfern.
§ 560
Jm Kur-Trieriſchen, Jſenburgiſchen, Sayn- und
Witgenſteiniſchen, Wiedtiſchen, und Metter-
nichiſchen landen befindet ſich eine ſo genannte blau-
ſteinerne kannen- und krug-baͤcker-zunft, welche
binnen fuͤnf meilen um Grenßhauſen wonet, und aus
vilen hunderten perſonen beſtehet. Sie hat eine
zunftordnung errichtet, welche von iren landesher-
ren am 25 ſten tag jun. 1643, und nachher oͤfters,
auch noch am 23ſten aug. 1756 von dem herrn
kurfuͤrſten zu Trier beſtaͤtiget worden iſt, Coblenz
1746, 4t. Dermalen iſt die frage: ob die kur-
trieriſche hofrent-kammer innerhalb den gedachten
5 meilen eine beſondere unzuͤnftige ſteinerne krug-
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/430>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.