wird. Von rechtswegen richtet der bräutigam die hochzeit aus.
Hundert und achtes Haubtstück von der morgengabe.
§ 801
Die braut erhilt die morgengabe als ein geschenk, zum zeichen der geschehenen besiznemung des ehebettes (§ 713). Sie ist in hisigen gegenden nicht unbekannt; besonders aber kömmt sie öfters bei den adelichen in Hessen, und deren verlobun- gen für, wie die beispile in meinen neuen kleinen schriften, 3ten stücke, s. 511, s. 514, und 4ten stücke, s. 47, §, ferners etc, s. 48, ausweissen. Jm Reiche machet sie merenteils eine summe gel- tes bei dem hohen, und nideren adel aus, von Ludolfde iure fem. ill. P. II, cap. 2, § 5, s. 109. Weder die landesgesäze, noch die rechts-gelehrte hägen hirunter einerlei meinungen. Zu Zittau in der Lausiz, ist die morgengabe bei den bürgern ebenfalls bräuchlich, Andr. Myliusde morgen- gaba Zittauiensi, Leipz. 1684, Sam. Reichelde origine ac definitione morgengabae, Leipz. 1757, Haltaus sp. 1265 fg. Von der morgengabe der bremischen adelichen witben ist in der von Pu- fendorfischenobs. XVII, th. II, s. 101 fg., und in der Mark, obs. 198, s. 610, th. II, gehan- delt. Sie ist in den ältesten teutschen gesäzen zu finden, Polaclib. I, cap. 9, § 8, s. 36; hat aber mancherlei benennungen (§ 799 des Iten th.), von Pufendorfobs. CXVIIII, s. 325 fg. des 3ten th. Jn Baiern heisset sie eine vertrauung. Ob aber der frau der morgengabe halber in des mannes gütern ein stillschweigendes unterpfand zustehet?
ist
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CVIII haubtſt. von der morgengabe.
wird. Von rechtswegen richtet der braͤutigam die hochzeit aus.
Hundert und achtes Haubtſtuͤck von der morgengabe.
§ 801
Die braut erhilt die morgengabe als ein geſchenk, zum zeichen der geſchehenen beſiznemung des ehebettes (§ 713). Sie iſt in hiſigen gegenden nicht unbekannt; beſonders aber koͤmmt ſie oͤfters bei den adelichen in Heſſen, und deren verlobun- gen fuͤr, wie die beiſpile in meinen neuen kleinen ſchriften, 3ten ſtuͤcke, ſ. 511, ſ. 514, und 4ten ſtuͤcke, ſ. 47, §, ferners ꝛc, ſ. 48, ausweiſſen. Jm Reiche machet ſie merenteils eine ſumme gel- tes bei dem hohen, und nideren adel aus, von Ludolfde iure fem. ill. P. II, cap. 2, § 5, ſ. 109. Weder die landesgeſaͤze, noch die rechts-gelehrte haͤgen hirunter einerlei meinungen. Zu Zittau in der Lauſiz, iſt die morgengabe bei den buͤrgern ebenfalls braͤuchlich, Andr. Myliusde morgen- gaba Zittauienſi, Leipz. 1684, Sam. Reichelde origine ac definitione morgengabae, Leipz. 1757, Haltaus ſp. 1265 fg. Von der morgengabe der bremiſchen adelichen witben iſt in der von Pu- fendorfiſchenobſ. XVII, th. II, ſ. 101 fg., und in der Mark, obſ. 198, ſ. 610, th. II, gehan- delt. Sie iſt in den aͤlteſten teutſchen geſaͤzen zu finden, Polaclib. I, cap. 9, § 8, ſ. 36; hat aber mancherlei benennungen (§ 799 des Iten th.), von Pufendorfobſ. CXVIIII, ſ. 325 fg. des 3ten th. Jn Baiern heiſſet ſie eine vertrauung. Ob aber der frau der morgengabe halber in des mannes guͤtern ein ſtillſchweigendes unterpfand zuſtehet?
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CVIII haubtſt. von der morgengabe.
wird. Von rechtswegen richtet der braͤutigam die
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Hundert und achtes Haubtſtuͤck
von der morgengabe.
§ 801
Die braut erhilt die morgengabe als ein geſchenk,
zum zeichen der geſchehenen beſiznemung des
ehebettes (§ 713). Sie iſt in hiſigen gegenden
nicht unbekannt; beſonders aber koͤmmt ſie oͤfters
bei den adelichen in Heſſen, und deren verlobun-
gen fuͤr, wie die beiſpile in meinen neuen kleinen
ſchriften, 3ten ſtuͤcke, ſ. 511, ſ. 514, und 4ten
ſtuͤcke, ſ. 47, §, ferners ꝛc, ſ. 48, ausweiſſen.
Jm Reiche machet ſie merenteils eine ſumme gel-
tes bei dem hohen, und nideren adel aus, von
Ludolf de iure fem. ill. P. II, cap. 2, § 5, ſ. 109.
Weder die landesgeſaͤze, noch die rechts-gelehrte
haͤgen hirunter einerlei meinungen. Zu Zittau in
der Lauſiz, iſt die morgengabe bei den buͤrgern
ebenfalls braͤuchlich, Andr. Mylius de morgen-
gaba Zittauienſi, Leipz. 1684, Sam. Reichel de
origine ac definitione morgengabae, Leipz. 1757,
Haltaus ſp. 1265 fg. Von der morgengabe der
bremiſchen adelichen witben iſt in der von Pu-
fendorfiſchen obſ. XVII, th. II, ſ. 101 fg., und
in der Mark, obſ. 198, ſ. 610, th. II, gehan-
delt. Sie iſt in den aͤlteſten teutſchen geſaͤzen zu
finden, Polac lib. I, cap. 9, § 8, ſ. 36; hat aber
mancherlei benennungen (§ 799 des Iten th.), von
Pufendorf obſ. CXVIIII, ſ. 325 fg. des 3ten th.
Jn Baiern heiſſet ſie eine vertrauung. Ob aber
der frau der morgengabe halber in des mannes
guͤtern ein ſtillſchweigendes unterpfand zuſtehet?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/509>, abgerufen am 22.11.2024.
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