re, § 10, s. 38, Smalkalder s. 19 fg., auch ehe- gatten, wegen der gemeinschaft der güter, Smal- kalder s. 21, § 15, s. 22, § 17, Q. S. Fl. Ri- vinusde fauore iuris circa bona diu absentium, Leipz. 1679, § 16. Sind irer vile von einerlei grade, welche dise verwesung begeren; so kan sie auch zwischen inen geteilet werden; jedoch kömmt es hirin auf das ermessen der obrigkeit zugleich an, wenn, und wie sie mereren derselben die verwal- tung überlassen wolle; sintemal ein richter bei der- gleichen vorfällen auf die zureichende sicherheit für den abwesenden sein augenmerk zu richten hat, Joh. Ge. Simonde curatore absentis etc, cap. 3, § 17, cap. 4, § 9; bevorab, da einem ab- wesenden auf seines vormundes vermögen ein still- schweigendes unterpfand, nach der regel, nicht zu- stehet (§ 982); dafern die besondere landesgesäze solches ausdrücklich nicht verordnen, wie das pro- ject des corp. Frider. th. IIII, cap. 9, § 102, das corp. constitut. Brandenb. Culm. th. II, tit. I, s. 217 fg., ausweisen. Dargegen tut nichts, wenn der nächste blutsfreund sich an dem orte der gelegenen sache nicht befindet; sondern es ist genug: wenn selbiger der obrigkeit, in deren gerichtsspren- gel die güter des abwesenden ligen, die sicherheit verschaffet, Schilterexerc. XV, § 71 fg., Hert in decis. 264, s. 238, Richter in decis. 65, n. 4, 20, fg., s. 420, von Lynker am a. o. n. 20, s. 46. Die bewegliche sachen richten sich, samt deren verwaltung, nach dem wonungsstande, Smalkalder s. 21, § 16, s. 24 fg. Bei lehn- gütern wird ein tüchtiger lehnträger erfodert, wo- bei die nächste lehnerben ein vorzugsrecht haben, eb. § 18, s. 23 fg. Jst kein leibliches geschwister vorhanden, oder verlanget die vormundschaft nicht; so kan auch das stifgeschwister dise verweserschaft
bege-
CXXIII h. von den vormunden
re, § 10, ſ. 38, Smalkalder ſ. 19 fg., auch ehe- gatten, wegen der gemeinſchaft der guͤter, Smal- kalder ſ. 21, § 15, ſ. 22, § 17, Q. S. Fl. Ri- vinusde fauore iuris circa bona diu abſentium, Leipz. 1679, § 16. Sind irer vile von einerlei grade, welche diſe verweſung begeren; ſo kan ſie auch zwiſchen inen geteilet werden; jedoch koͤmmt es hirin auf das ermeſſen der obrigkeit zugleich an, wenn, und wie ſie mereren derſelben die verwal- tung uͤberlaſſen wolle; ſintemal ein richter bei der- gleichen vorfaͤllen auf die zureichende ſicherheit fuͤr den abweſenden ſein augenmerk zu richten hat, Joh. Ge. Simonde curatore abſentis etc, cap. 3, § 17, cap. 4, § 9; bevorab, da einem ab- weſenden auf ſeines vormundes vermoͤgen ein ſtill- ſchweigendes unterpfand, nach der regel, nicht zu- ſtehet (§ 982); dafern die beſondere landesgeſaͤze ſolches ausdruͤcklich nicht verordnen, wie das pro- ject des corp. Frider. th. IIII, cap. 9, § 102, das corp. conſtitut. Brandenb. Culm. th. II, tit. I, ſ. 217 fg., ausweiſen. Dargegen tut nichts, wenn der naͤchſte blutsfreund ſich an dem orte der gelegenen ſache nicht befindet; ſondern es iſt genug: wenn ſelbiger der obrigkeit, in deren gerichtsſpren- gel die guͤter des abweſenden ligen, die ſicherheit verſchaffet, Schilterexerc. XV, § 71 fg., Hert in deciſ. 264, ſ. 238, Richter in deciſ. 65, n. 4, 20, fg., ſ. 420, von Lynker am a. o. n. 20, ſ. 46. Die bewegliche ſachen richten ſich, ſamt deren verwaltung, nach dem wonungsſtande, Smalkalder ſ. 21, § 16, ſ. 24 fg. Bei lehn- guͤtern wird ein tuͤchtiger lehntraͤger erfodert, wo- bei die naͤchſte lehnerben ein vorzugsrecht haben, eb. § 18, ſ. 23 fg. Jſt kein leibliches geſchwiſter vorhanden, oder verlanget die vormundſchaft nicht; ſo kan auch das ſtifgeſchwiſter diſe verweſerſchaft
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CXXIII h. von den vormunden
re, § 10, ſ. 38, Smalkalder ſ. 19 fg., auch ehe-
gatten, wegen der gemeinſchaft der guͤter, Smal-
kalder ſ. 21, § 15, ſ. 22, § 17, Q. S. Fl. Ri-
vinus de fauore iuris circa bona diu abſentium,
Leipz. 1679, § 16. Sind irer vile von einerlei
grade, welche diſe verweſung begeren; ſo kan ſie
auch zwiſchen inen geteilet werden; jedoch koͤmmt
es hirin auf das ermeſſen der obrigkeit zugleich an,
wenn, und wie ſie mereren derſelben die verwal-
tung uͤberlaſſen wolle; ſintemal ein richter bei der-
gleichen vorfaͤllen auf die zureichende ſicherheit fuͤr
den abweſenden ſein augenmerk zu richten hat,
Joh. Ge. Simon de curatore abſentis etc, cap.
3, § 17, cap. 4, § 9; bevorab, da einem ab-
weſenden auf ſeines vormundes vermoͤgen ein ſtill-
ſchweigendes unterpfand, nach der regel, nicht zu-
ſtehet (§ 982); dafern die beſondere landesgeſaͤze
ſolches ausdruͤcklich nicht verordnen, wie das pro-
ject des corp. Frider. th. IIII, cap. 9, § 102, das
corp. conſtitut. Brandenb. Culm. th. II, tit. I,
ſ. 217 fg., ausweiſen. Dargegen tut nichts,
wenn der naͤchſte blutsfreund ſich an dem orte der
gelegenen ſache nicht befindet; ſondern es iſt genug:
wenn ſelbiger der obrigkeit, in deren gerichtsſpren-
gel die guͤter des abweſenden ligen, die ſicherheit
verſchaffet, Schilter exerc. XV, § 71 fg., Hert
in deciſ. 264, ſ. 238, Richter in deciſ. 65, n. 4,
20, fg., ſ. 420, von Lynker am a. o. n. 20,
ſ. 46. Die bewegliche ſachen richten ſich, ſamt
deren verwaltung, nach dem wonungsſtande,
Smalkalder ſ. 21, § 16, ſ. 24 fg. Bei lehn-
guͤtern wird ein tuͤchtiger lehntraͤger erfodert, wo-
bei die naͤchſte lehnerben ein vorzugsrecht haben,
eb. § 18, ſ. 23 fg. Jſt kein leibliches geſchwiſter
vorhanden, oder verlanget die vormundſchaft nicht;
ſo kan auch das ſtifgeſchwiſter diſe verweſerſchaft
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/626>, abgerufen am 22.11.2024.
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