wie in sachen der von Reckerodischen gläubiger wider die von Reckerodischen land- und lehn-erben dahir vorgekommen ist. Von dem sterben, und begräbnisse der regenten, auch landesherren, sihe des herrn geheimden rahtes Frid. Carls von Mo- ser teutsches hofrecht im Iten th. 3ten buche, 5ten cap., s. 379 fgg.; imgleichen von zerbrechung des schildes, und helmes ebend. s. 477 fg., § 70, und von besorgung des begräbnisses (§ 3256 des 2ten th.).
§ 1038
Bei bauern, und bürgern ist ein unterschid zuvon besorgung begräbnis- ses. machen: zwischen der besorgung des begräbnisses, und herschüssung der kosten, und zwar wenn der verstorbene nichts im vermögen hat. Die besor- gung der leiche kan derjenige nicht ausschlagen, welchen der verstorbene darzu erwälet hat. Jst ein vollstrecker des lezten willens vom testirer ernen- net; so liget disem die besorgung der leiche ob. Findet sich kein executor des testamentes, kömmt dise besorgung der erdbestattung den erben des ver- storbenen zu. Denn wer den vorteil der erbschaft hat, der muß auch die last tragen. Es ist die re- gel: der nächste erbe, oder der von rechtswegen erben könnte, muß auch die leichen-kosten tragen; wenn er gleich nichts vom toden bekömmt. Stir- bet der son, hat der vater die leiche zu besorgen. Den leichnam, oder toden körper eines uneheli- chen kindes, welches unter 13 jaren stirbet, hat der vater, oder großvater begraben zu lassen. Jst es aber über 13 jare; so fället dise last auf die mutter, oder großaeltern mütterlicher seite. Der son besorget die leiche seines vaters, und seiner mut- ter; der ehemann die erdbestattung seines ehewei- bes, und nimmt die kosten von der brautgift; da-
fern
und deren begraͤbniſſen.
wie in ſachen der von Reckerodiſchen glaͤubiger wider die von Reckerodiſchen land- und lehn-erben dahir vorgekommen iſt. Von dem ſterben, und begraͤbniſſe der regenten, auch landesherren, ſihe des herrn geheimden rahtes Frid. Carls von Mo- ſer teutſches hofrecht im Iten th. 3ten buche, 5ten cap., ſ. 379 fgg.; imgleichen von zerbrechung des ſchildes, und helmes ebend. ſ. 477 fg., § 70, und von beſorgung des begraͤbniſſes (§ 3256 des 2ten th.).
§ 1038
Bei bauern, und buͤrgern iſt ein unterſchid zuvon beſorgung begraͤbniſ- ſes. machen: zwiſchen der beſorgung des begraͤbniſſes, und herſchuͤſſung der koſten, und zwar wenn der verſtorbene nichts im vermoͤgen hat. Die beſor- gung der leiche kan derjenige nicht ausſchlagen, welchen der verſtorbene darzu erwaͤlet hat. Jſt ein vollſtrecker des lezten willens vom teſtirer ernen- net; ſo liget diſem die beſorgung der leiche ob. Findet ſich kein executor des teſtamentes, koͤmmt diſe beſorgung der erdbeſtattung den erben des ver- ſtorbenen zu. Denn wer den vorteil der erbſchaft hat, der muß auch die laſt tragen. Es iſt die re- gel: der naͤchſte erbe, oder der von rechtswegen erben koͤnnte, muß auch die leichen-koſten tragen; wenn er gleich nichts vom toden bekoͤmmt. Stir- bet der ſon, hat der vater die leiche zu beſorgen. Den leichnam, oder toden koͤrper eines uneheli- chen kindes, welches unter 13 jaren ſtirbet, hat der vater, oder großvater begraben zu laſſen. Jſt es aber uͤber 13 jare; ſo faͤllet diſe laſt auf die mutter, oder großaeltern muͤtterlicher ſeite. Der ſon beſorget die leiche ſeines vaters, und ſeiner mut- ter; der ehemann die erdbeſtattung ſeines ehewei- bes, und nimmt die koſten von der brautgift; da-
fern
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und deren begraͤbniſſen.
wie in ſachen der von Reckerodiſchen glaͤubiger
wider die von Reckerodiſchen land- und lehn-erben
dahir vorgekommen iſt. Von dem ſterben, und
begraͤbniſſe der regenten, auch landesherren, ſihe
des herrn geheimden rahtes Frid. Carls von Mo-
ſer teutſches hofrecht im Iten th. 3ten buche, 5ten
cap., ſ. 379 fgg.; imgleichen von zerbrechung des
ſchildes, und helmes ebend. ſ. 477 fg., § 70,
und von beſorgung des begraͤbniſſes (§ 3256 des
2ten th.).
§ 1038
Bei bauern, und buͤrgern iſt ein unterſchid zu
machen: zwiſchen der beſorgung des begraͤbniſſes,
und herſchuͤſſung der koſten, und zwar wenn der
verſtorbene nichts im vermoͤgen hat. Die beſor-
gung der leiche kan derjenige nicht ausſchlagen,
welchen der verſtorbene darzu erwaͤlet hat. Jſt
ein vollſtrecker des lezten willens vom teſtirer ernen-
net; ſo liget diſem die beſorgung der leiche ob.
Findet ſich kein executor des teſtamentes, koͤmmt
diſe beſorgung der erdbeſtattung den erben des ver-
ſtorbenen zu. Denn wer den vorteil der erbſchaft
hat, der muß auch die laſt tragen. Es iſt die re-
gel: der naͤchſte erbe, oder der von rechtswegen
erben koͤnnte, muß auch die leichen-koſten tragen;
wenn er gleich nichts vom toden bekoͤmmt. Stir-
bet der ſon, hat der vater die leiche zu beſorgen.
Den leichnam, oder toden koͤrper eines uneheli-
chen kindes, welches unter 13 jaren ſtirbet, hat
der vater, oder großvater begraben zu laſſen. Jſt
es aber uͤber 13 jare; ſo faͤllet diſe laſt auf die
mutter, oder großaeltern muͤtterlicher ſeite. Der
ſon beſorget die leiche ſeines vaters, und ſeiner mut-
ter; der ehemann die erdbeſtattung ſeines ehewei-
bes, und nimmt die koſten von der brautgift; da-
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von beſorgung
begraͤbniſ-
ſes.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/659>, abgerufen am 22.11.2024.
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