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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, I haubtstück,
schidene dinsame, und nuzbare dinge angemasset.
Die ausgaben des landes sind haubtsächlich zweier-
lei, entweder in absicht auf den civil- oder militar-
stat, zur beschüzung des landes, Reiches, und
kreisses.

1056
von den allge-
meinen sachen.

Die Teutsche haben zwar ebenfalls allgemeine
sachen, sowohl überhaubt, als auch dem eigentu-
me nach. Davon sind unterschiden: die gemeine
sachen der städte, gemeine (§ 453), und privat-
personen; allein das wasser in grossen flüssen, mit
iren zubehörungen, die luft etc; so fern sie nuz brin-
gen, werden im zweiffel dem regenten, und landes-
herrn beigeleget (§ 1060 des 1ten th.); gestalt
dann auch dise dahin wachet: daß die luft nicht
verunreiniget, und das wasser, samt den dämmen
gut behalten werden. Solchemnach darf nimand
in den flüssen, one des oberherrn erlaubniß, fischen,
vögel fangen, jagen, mühlen anlegen, noch andere
werke daran, oder darauf bauen.

§ 1057
von den könig-
lichen sachen.

Die Teutsche, so bald sie in bürgerlichen stand
kamen, etwäleten sich merenteils ire oberherren, und
könige, wo sie von disen nicht unter ire botmässig-
keit gebracht wurden. Den königen kamen die
königliche sachen, welche regalien genennet werden,
zu; sie heissen auch in den fränkischen, und andern
alten teutschen sazungen: fiscalia bona, das ist, do-
mainen, wie man sie heute zu tage benimet. Die
königliche, und kaiserliche tafel-güter, tafel-provin-
zen, steuern, strafen, zölle, zehnte, münzen, nuzun-
gen von den königsforsten, und jagten, bergwer-
ken etc sind bekannt. Die teutsche könige hatten in
allen provinzen güter, und ire einkünfte; es waren

auch

II buch, I haubtſtuͤck,
ſchidene dinſame, und nuzbare dinge angemaſſet.
Die ausgaben des landes ſind haubtſaͤchlich zweier-
lei, entweder in abſicht auf den civil- oder militar-
ſtat, zur beſchuͤzung des landes, Reiches, und
kreiſſes.

1056
von den allge-
meinen ſachen.

Die Teutſche haben zwar ebenfalls allgemeine
ſachen, ſowohl uͤberhaubt, als auch dem eigentu-
me nach. Davon ſind unterſchiden: die gemeine
ſachen der ſtaͤdte, gemeine (§ 453), und privat-
perſonen; allein das waſſer in groſſen fluͤſſen, mit
iren zubehoͤrungen, die luft ꝛc; ſo fern ſie nuz brin-
gen, werden im zweiffel dem regenten, und landes-
herrn beigeleget (§ 1060 des 1ten th.); geſtalt
dann auch diſe dahin wachet: daß die luft nicht
verunreiniget, und das waſſer, ſamt den daͤmmen
gut behalten werden. Solchemnach darf nimand
in den fluͤſſen, one des oberherrn erlaubniß, fiſchen,
voͤgel fangen, jagen, muͤhlen anlegen, noch andere
werke daran, oder darauf bauen.

§ 1057
von den koͤnig-
lichen ſachen.

Die Teutſche, ſo bald ſie in buͤrgerlichen ſtand
kamen, etwaͤleten ſich merenteils ire oberherren, und
koͤnige, wo ſie von diſen nicht unter ire botmaͤſſig-
keit gebracht wurden. Den koͤnigen kamen die
koͤnigliche ſachen, welche regalien genennet werden,
zu; ſie heiſſen auch in den fraͤnkiſchen, und andern
alten teutſchen ſazungen: fiſcalia bona, das iſt, do-
mainen, wie man ſie heute zu tage benimet. Die
koͤnigliche, und kaiſerliche tafel-guͤter, tafel-provin-
zen, ſteuern, ſtrafen, zoͤlle, zehnte, muͤnzen, nuzun-
gen von den koͤnigsforſten, und jagten, bergwer-
ken ꝛc ſind bekannt. Die teutſche koͤnige hatten in
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[654/0678] II buch, I haubtſtuͤck, ſchidene dinſame, und nuzbare dinge angemaſſet. Die ausgaben des landes ſind haubtſaͤchlich zweier- lei, entweder in abſicht auf den civil- oder militar- ſtat, zur beſchuͤzung des landes, Reiches, und kreiſſes. 1056 Die Teutſche haben zwar ebenfalls allgemeine ſachen, ſowohl uͤberhaubt, als auch dem eigentu- me nach. Davon ſind unterſchiden: die gemeine ſachen der ſtaͤdte, gemeine (§ 453), und privat- perſonen; allein das waſſer in groſſen fluͤſſen, mit iren zubehoͤrungen, die luft ꝛc; ſo fern ſie nuz brin- gen, werden im zweiffel dem regenten, und landes- herrn beigeleget (§ 1060 des 1ten th.); geſtalt dann auch diſe dahin wachet: daß die luft nicht verunreiniget, und das waſſer, ſamt den daͤmmen gut behalten werden. Solchemnach darf nimand in den fluͤſſen, one des oberherrn erlaubniß, fiſchen, voͤgel fangen, jagen, muͤhlen anlegen, noch andere werke daran, oder darauf bauen. § 1057 Die Teutſche, ſo bald ſie in buͤrgerlichen ſtand kamen, etwaͤleten ſich merenteils ire oberherren, und koͤnige, wo ſie von diſen nicht unter ire botmaͤſſig- keit gebracht wurden. Den koͤnigen kamen die koͤnigliche ſachen, welche regalien genennet werden, zu; ſie heiſſen auch in den fraͤnkiſchen, und andern alten teutſchen ſazungen: fiſcalia bona, das iſt, do- mainen, wie man ſie heute zu tage benimet. Die koͤnigliche, und kaiſerliche tafel-guͤter, tafel-provin- zen, ſteuern, ſtrafen, zoͤlle, zehnte, muͤnzen, nuzun- gen von den koͤnigsforſten, und jagten, bergwer- ken ꝛc ſind bekannt. Die teutſche koͤnige hatten in allen provinzen guͤter, und ire einkuͤnfte; es waren auch

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/678>, abgerufen am 22.11.2024.