meinen (universitaeten) sind mancherlei, Heinrich Bruningde variis vniuersit. speciebus, earumque iuribus, Marb. 1609, Giessen 1621, welcher sich auch in den zusammengedruckten streitschriften eini- ger westphälischen rechtsgelehrten, die den titel fü- ren: S. I. R. ius publicum etc Hanau 1614, 4t, s. 303 fgg. T. I, befindet. Jm urtelsbrife der veste Schawenburg halber zwischen dem markgrafen Bernhardt zu Baaden, und den von Winterbach vom jare 1403, bei dem Reinhardt in der ausfü- rung wegen Dhaun s. 441 werden der Winter- bacher güter zwar ebenfalls allmenden genennet; allein dahir wird die gemeinschaft dadurch angezei- get. Die gemeine güter sind, bekanntermassen, in Teutschlande zweierlei, 1) bei den städten: die kämmerei-güter, und einkünfte, welche zum besten der stadt benuzet, und verwendet werden sollen (§ 313 § 314); mithin sich derselben ein ieder aus der bürgerschaft nicht bedinen kan; vilmehr machen sie das patrimonium universitatis aus; 2) gemei- ne güter, deren sich ein ieder in der stadt, oder iedes mitglid (mitnachbar, markgenoß) eines dorfes, oder bezirkes, bedinen, und gebrauchen darf, Bruning § 81 fg. s. 389 fg., Nic. Lossaeusde iure vniuers. Cöln 1693, 8v, P. III cap. 1 s. 146 fag; obschon hirbei eine gewisse ordnung, zeit, und art bestimmet werden kan, Leyser im iure georg. lib. III cap. 10 n. 4 fgg, Strykde iure cratium, cap. 3 n. 47 fg., meine anweisung für die beambten s. 138 fgg. § 182 fgg. Jm Osnabrückischen kömmt das so ge- nannte hammerwurfsrecht hirbei in betrachtung, welches auch der anschuß heisset, z. e. im ambte Widenbrug, Fürstenau, vogtei Ankum etc vermöge dessen ein ieder erbmann, erbgesessener, markköter etc, oder zur bauerschaft gehöriger, welcher als ein mit- glid an den gemeinen lasten anteil nimmet, vom
gemei-
III.Teil. T t
von den einteilungen der ſachen.
meinen (univerſitaeten) ſind mancherlei, Heinrich Bruningde variis vniuerſit. ſpeciebus, earumque iuribus, Marb. 1609, Gieſſen 1621, welcher ſich auch in den zuſammengedruckten ſtreitſchriften eini- ger weſtphaͤliſchen rechtsgelehrten, die den titel fuͤ- ren: S. I. R. ius publicum etc Hanau 1614, 4t, ſ. 303 fgg. T. I, befindet. Jm urtelsbrife der veſte Schawenburg halber zwiſchen dem markgrafen Bernhardt zu Baaden, und den von Winterbach vom jare 1403, bei dem Reinhardt in der ausfuͤ- rung wegen Dhaun ſ. 441 werden der Winter- bacher guͤter zwar ebenfalls allmenden genennet; allein dahir wird die gemeinſchaft dadurch angezei- get. Die gemeine guͤter ſind, bekanntermaſſen, in Teutſchlande zweierlei, 1) bei den ſtaͤdten: die kaͤmmerei-guͤter, und einkuͤnfte, welche zum beſten der ſtadt benuzet, und verwendet werden ſollen (§ 313 § 314); mithin ſich derſelben ein ieder aus der buͤrgerſchaft nicht bedinen kan; vilmehr machen ſie das patrimonium univerſitatis aus; 2) gemei- ne guͤter, deren ſich ein ieder in der ſtadt, oder iedes mitglid (mitnachbar, markgenoß) eines dorfes, oder bezirkes, bedinen, und gebrauchen darf, Bruning § 81 fg. ſ. 389 fg., Nic. Loſſaeusde iure vniuerſ. Coͤln 1693, 8v, P. III cap. 1 ſ. 146 fag; obſchon hirbei eine gewiſſe ordnung, zeit, und art beſtimmet werden kan, Leyſer im iure georg. lib. III cap. 10 n. 4 fgg, Strykde iure cratium, cap. 3 n. 47 fg., meine anweiſung fuͤr die beambten ſ. 138 fgg. § 182 fgg. Jm Osnabruͤckiſchen koͤmmt das ſo ge- nannte hammerwurfsrecht hirbei in betrachtung, welches auch der anſchuß heiſſet, z. e. im ambte Widenbrug, Fuͤrſtenau, vogtei Ankum ꝛc vermoͤge deſſen ein ieder erbmann, erbgeſeſſener, markkoͤter ꝛc, oder zur bauerſchaft gehoͤriger, welcher als ein mit- glid an den gemeinen laſten anteil nimmet, vom
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von den einteilungen der ſachen.
meinen (univerſitaeten) ſind mancherlei, Heinrich
Bruning de variis vniuerſit. ſpeciebus, earumque
iuribus, Marb. 1609, Gieſſen 1621, welcher ſich
auch in den zuſammengedruckten ſtreitſchriften eini-
ger weſtphaͤliſchen rechtsgelehrten, die den titel fuͤ-
ren: S. I. R. ius publicum etc Hanau 1614, 4t, ſ.
303 fgg. T. I, befindet. Jm urtelsbrife der veſte
Schawenburg halber zwiſchen dem markgrafen
Bernhardt zu Baaden, und den von Winterbach
vom jare 1403, bei dem Reinhardt in der ausfuͤ-
rung wegen Dhaun ſ. 441 werden der Winter-
bacher guͤter zwar ebenfalls allmenden genennet;
allein dahir wird die gemeinſchaft dadurch angezei-
get. Die gemeine guͤter ſind, bekanntermaſſen, in
Teutſchlande zweierlei, 1) bei den ſtaͤdten: die
kaͤmmerei-guͤter, und einkuͤnfte, welche zum beſten
der ſtadt benuzet, und verwendet werden ſollen (§
313 § 314); mithin ſich derſelben ein ieder aus
der buͤrgerſchaft nicht bedinen kan; vilmehr machen
ſie das patrimonium univerſitatis aus; 2) gemei-
ne guͤter, deren ſich ein ieder in der ſtadt, oder iedes
mitglid (mitnachbar, markgenoß) eines dorfes, oder
bezirkes, bedinen, und gebrauchen darf, Bruning
§ 81 fg. ſ. 389 fg., Nic. Loſſaeus de iure vniuerſ.
Coͤln 1693, 8v, P. III cap. 1 ſ. 146 fag; obſchon
hirbei eine gewiſſe ordnung, zeit, und art beſtimmet
werden kan, Leyſer im iure georg. lib. III cap. 10
n. 4 fgg, Stryk de iure cratium, cap. 3 n. 47 fg.,
meine anweiſung fuͤr die beambten ſ. 138 fgg. §
182 fgg. Jm Osnabruͤckiſchen koͤmmt das ſo ge-
nannte hammerwurfsrecht hirbei in betrachtung,
welches auch der anſchuß heiſſet, z. e. im ambte
Widenbrug, Fuͤrſtenau, vogtei Ankum ꝛc vermoͤge
deſſen ein ieder erbmann, erbgeſeſſener, markkoͤter ꝛc,
oder zur bauerſchaft gehoͤriger, welcher als ein mit-
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III. Teil. T t
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/681>, abgerufen am 22.11.2024.
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