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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XVIII haubtstück,
liferung der maulwürfe zum landgerichte sihe die
Hessen Casselische greben ordnung tit. VI § 9 s. 21,
Dan. Gottfr. Schrebers sammlung verschidener
schriften, welche in die oeconomischen wissenschaften
einschlagen, im XIIIten th. Halle 1764, 8v.

§ 1285
von den wolfs-
jagt-geltern,
und luchsen.

Ein gewisses forstamt begerete von den adelichen
hintersassen die wolfsjagt-gelter mit beizutragen;
allein dise sageten: wenn sich wölfe einfinden; so
sollen unsere bauern mit jagen helfen; hingegen gel-
ter davon zu geben, wäre das größte unrecht. Jn
den fürstl hessen-casselischen landen sind sotane gel-
ter, vermöge des landtagsabschides vom jare 1731
auf beständig aufgehoben worden (§ 413). Die
luchse sind der wildban gleichfalls sehr schädlich,
Büchtings entwurf der jägerei, im 1ten th. abschn.
3 s. 100 s. 105 fg.

Achtzehntes haubtstück
von den binen, oder immen.

§ 1296
von den gat-
tungen der
binen.

Die binen teilet man in die zamen. wald- oder
heide- und wilden- oder raub-binen, laut
der anweisung für die beambten s. 443 fg. § 677;
auf bergen, und wenn sie über ein wasser fligen
müssen, tun sie kein gut. Der wind beschädiget sie
alsdann leicht, und wegen der ladung können sie
nicht wohl in die höhe fligen. Eine ebene, ein na-
hes wässerlein, auch mistpfüze, blühende bäume,
und heide etc sind gut, und nötig für sie.

§ 1297
vom eigentu-
me des binen-
schwarmes.

Vermöge der römischen rechte muß ein nachbar
leiden: daß ich in das seinige gehe, um das meini-

ge

II buch, XVIII haubtſtuͤck,
liferung der maulwuͤrfe zum landgerichte ſihe die
Heſſen Caſſeliſche greben ordnung tit. VI § 9 ſ. 21,
Dan. Gottfr. Schrebers ſammlung verſchidener
ſchriften, welche in die oeconomiſchen wiſſenſchaften
einſchlagen, im XIIIten th. Halle 1764, 8v.

§ 1285
von den wolfs-
jagt-geltern,
und luchſen.

Ein gewiſſes forſtamt begerete von den adelichen
hinterſaſſen die wolfsjagt-gelter mit beizutragen;
allein diſe ſageten: wenn ſich woͤlfe einfinden; ſo
ſollen unſere bauern mit jagen helfen; hingegen gel-
ter davon zu geben, waͤre das groͤßte unrecht. Jn
den fuͤrſtl heſſen-caſſeliſchen landen ſind ſotane gel-
ter, vermoͤge des landtagsabſchides vom jare 1731
auf beſtaͤndig aufgehoben worden (§ 413). Die
luchſe ſind der wildban gleichfalls ſehr ſchaͤdlich,
Buͤchtings entwurf der jaͤgerei, im 1ten th. abſchn.
3 ſ. 100 ſ. 105 fg.

Achtzehntes haubtſtuͤck
von den binen, oder immen.

§ 1296
von den gat-
tungen der
binen.

Die binen teilet man in die zamen. wald- oder
heide- und wilden- oder raub-binen, laut
der anweiſung fuͤr die beambten ſ. 443 fg. § 677;
auf bergen, und wenn ſie uͤber ein waſſer fligen
muͤſſen, tun ſie kein gut. Der wind beſchaͤdiget ſie
alsdann leicht, und wegen der ladung koͤnnen ſie
nicht wohl in die hoͤhe fligen. Eine ebene, ein na-
hes waͤſſerlein, auch miſtpfuͤze, bluͤhende baͤume,
und heide ꝛc ſind gut, und noͤtig fuͤr ſie.

§ 1297
vom eigentu-
me des binen-
ſchwarmes.

Vermoͤge der roͤmiſchen rechte muß ein nachbar
leiden: daß ich in das ſeinige gehe, um das meini-

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[682/0706] II buch, XVIII haubtſtuͤck, liferung der maulwuͤrfe zum landgerichte ſihe die Heſſen Caſſeliſche greben ordnung tit. VI § 9 ſ. 21, Dan. Gottfr. Schrebers ſammlung verſchidener ſchriften, welche in die oeconomiſchen wiſſenſchaften einſchlagen, im XIIIten th. Halle 1764, 8v. § 1285 Ein gewiſſes forſtamt begerete von den adelichen hinterſaſſen die wolfsjagt-gelter mit beizutragen; allein diſe ſageten: wenn ſich woͤlfe einfinden; ſo ſollen unſere bauern mit jagen helfen; hingegen gel- ter davon zu geben, waͤre das groͤßte unrecht. Jn den fuͤrſtl heſſen-caſſeliſchen landen ſind ſotane gel- ter, vermoͤge des landtagsabſchides vom jare 1731 auf beſtaͤndig aufgehoben worden (§ 413). Die luchſe ſind der wildban gleichfalls ſehr ſchaͤdlich, Buͤchtings entwurf der jaͤgerei, im 1ten th. abſchn. 3 ſ. 100 ſ. 105 fg. Achtzehntes haubtſtuͤck von den binen, oder immen. § 1296 Die binen teilet man in die zamen. wald- oder heide- und wilden- oder raub-binen, laut der anweiſung fuͤr die beambten ſ. 443 fg. § 677; auf bergen, und wenn ſie uͤber ein waſſer fligen muͤſſen, tun ſie kein gut. Der wind beſchaͤdiget ſie alsdann leicht, und wegen der ladung koͤnnen ſie nicht wohl in die hoͤhe fligen. Eine ebene, ein na- hes waͤſſerlein, auch miſtpfuͤze, bluͤhende baͤume, und heide ꝛc ſind gut, und noͤtig fuͤr ſie. § 1297 Vermoͤge der roͤmiſchen rechte muß ein nachbar leiden: daß ich in das ſeinige gehe, um das meini- ge

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/706>, abgerufen am 22.11.2024.