das heergeräte in vilen landen, und orten teils ab- geschaffet, teils abgekommen. Hir und da wer- den unter den bürgersleuten die kleidungen, und der geschmuck, harnisch, das gewehr etc dahin ge- rechnet, Haltaus sp. 881 fgg.; es ist auch wohl bei bauern hergebracht, z. e. im altstättischen etc rc (§ 1381 des 1ten th.), repertorium iuris priuati, th. III s. 1840 fg., § 7 fgg., Knorre am a. o. s. 44, von Puffendorfobs. 90 vol. I,Barth cap. VIII § 28 sp. 788 fg. s. 750 fgg., von der Lahr am a. o. s. 46. Daß aber dasselbe den sönen heute zu tage eher nicht gebüre, als wenn die töchter die ge- rate erweißlicher massen, erhilten, ist warheitswi- drig; immittels gehet es dißfalls nach dem her- kommen, und stehet allso dahin: was für stücke des ortes hergebracht sind. Jm preussischen Pommern können die söne aus ires vaters erbschaft das heergeräte nicht fodern; wohl aber sind die brüder darzu befugt; im falle der bruder one lei- bes lehns-erben gestorben ist; und wenn der brü- der verschidene sind, wird dasselbe gleich geteilet, ausweißlich der königlich-preussischen lehns consti- tution § 9, Casp. Matthaei Müllerde eo, quod iuris est circa successionem heergewett. in Pomera- nia orient. etc Rost. 1710, 4t, cap. II § 4 s. 17 n. 9, Ge. Ad. Struvede heergewetta Sax. Jena 1662; von Engelbrecht in obs. 86, s. 488 fg., Joh. Moellerde iure succed. in rebus expedit. Erf. 1646, Ge. Wernerde iure succedendi in rebus expedit. et vtensil. Helmst. 1654, Gottfr. Straußde success. heergewett. Witt. Joh. Carl Heinr. Dreyerde obstagio iuris Eur. gerada et heergewetta in Holsa- tia non exsule, Kiel 1751, 4t, s. 54 fgg. n. 7. Selbst bei den hollsteinischen herren herzogen gebü- ret den prinzen das heergewette, als des verstorbenen bestes pferd, gesattelt, und gezäumet u. s. w.
§ 1379
II b., XXVI h. von der heerwede,
das heergeraͤte in vilen landen, und orten teils ab- geſchaffet, teils abgekommen. Hir und da wer- den unter den buͤrgersleuten die kleidungen, und der geſchmuck, harniſch, das gewehr ꝛc dahin ge- rechnet, Haltaus ſp. 881 fgg.; es iſt auch wohl bei bauern hergebracht, z. e. im altſtaͤttiſchen ꝛc ꝛc (§ 1381 des 1ten th.), repertorium iuris priuati, th. III ſ. 1840 fg., § 7 fgg., Knorre am a. o. ſ. 44, von Puffendorfobſ. 90 vol. I,Barth cap. VIII § 28 ſp. 788 fg. ſ. 750 fgg., von der Lahr am a. o. ſ. 46. Daß aber daſſelbe den ſoͤnen heute zu tage eher nicht gebuͤre, als wenn die toͤchter die ge- rate erweißlicher maſſen, erhilten, iſt warheitswi- drig; immittels gehet es dißfalls nach dem her- kommen, und ſtehet allſo dahin: was fuͤr ſtuͤcke des ortes hergebracht ſind. Jm preuſſiſchen Pommern koͤnnen die ſoͤne aus ires vaters erbſchaft das heergeraͤte nicht fodern; wohl aber ſind die bruͤder darzu befugt; im falle der bruder one lei- bes lehns-erben geſtorben iſt; und wenn der bruͤ- der verſchidene ſind, wird daſſelbe gleich geteilet, ausweißlich der koͤniglich-preuſſiſchen lehns conſti- tution § 9, Caſp. Matthaei Muͤllerde eo, quod iuris eſt circa ſucceſſionem heergewett. in Pomera- nia orient. etc Roſt. 1710, 4t, cap. II § 4 ſ. 17 n. 9, Ge. Ad. Struvede heergewetta Sax. Jena 1662; von Engelbrecht in obſ. 86, ſ. 488 fg., Joh. Moellerde iure ſucced. in rebus expedit. Erf. 1646, Ge. Wernerde iure ſuccedendi in rebus expedit. et vtenſil. Helmſt. 1654, Gottfr. Straußde ſucceſſ. heergewett. Witt. Joh. Carl Heinr. Dreyerde obſtagio iuris Eur. gerada et heergewetta in Holſa- tia non exſule, Kiel 1751, 4t, ſ. 54 fgg. n. 7. Selbſt bei den hollſteiniſchen herren herzogen gebuͤ- ret den prinzen das heergewette, als des verſtorbenen beſtes pferd, geſattelt, und gezaͤumet u. ſ. w.
§ 1379
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II b., XXVI h. von der heerwede,
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den unter den buͤrgersleuten die kleidungen, und
der geſchmuck, harniſch, das gewehr ꝛc dahin ge-
rechnet, Haltaus ſp. 881 fgg.; es iſt auch wohl
bei bauern hergebracht, z. e. im altſtaͤttiſchen ꝛc ꝛc
(§ 1381 des 1ten th.), repertorium iuris priuati, th.
III ſ. 1840 fg., § 7 fgg., Knorre am a. o. ſ. 44,
von Puffendorf obſ. 90 vol. I, Barth cap. VIII
§ 28 ſp. 788 fg. ſ. 750 fgg., von der Lahr am a.
o. ſ. 46. Daß aber daſſelbe den ſoͤnen heute zu
tage eher nicht gebuͤre, als wenn die toͤchter die ge-
rate erweißlicher maſſen, erhilten, iſt warheitswi-
drig; immittels gehet es dißfalls nach dem her-
kommen, und ſtehet allſo dahin: was fuͤr ſtuͤcke
des ortes hergebracht ſind. Jm preuſſiſchen
Pommern koͤnnen die ſoͤne aus ires vaters erbſchaft
das heergeraͤte nicht fodern; wohl aber ſind die
bruͤder darzu befugt; im falle der bruder one lei-
bes lehns-erben geſtorben iſt; und wenn der bruͤ-
der verſchidene ſind, wird daſſelbe gleich geteilet,
ausweißlich der koͤniglich-preuſſiſchen lehns conſti-
tution § 9, Caſp. Matthaei Muͤller de eo, quod
iuris eſt circa ſucceſſionem heergewett. in Pomera-
nia orient. etc Roſt. 1710, 4t, cap. II § 4 ſ. 17 n. 9,
Ge. Ad. Struve de heergewetta Sax. Jena 1662;
von Engelbrecht in obſ. 86, ſ. 488 fg., Joh.
Moeller de iure ſucced. in rebus expedit. Erf. 1646,
Ge. Werner de iure ſuccedendi in rebus expedit. et
vtenſil. Helmſt. 1654, Gottfr. Strauß de ſucceſſ.
heergewett. Witt. Joh. Carl Heinr. Dreyer de
obſtagio iuris Eur. gerada et heergewetta in Holſa-
tia non exſule, Kiel 1751, 4t, ſ. 54 fgg. n. 7.
Selbſt bei den hollſteiniſchen herren herzogen gebuͤ-
ret den prinzen das heergewette, als des verſtorbenen
beſtes pferd, geſattelt, und gezaͤumet u. ſ. w.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/716>, abgerufen am 22.11.2024.
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