von der forst- wissenschaft, und forstwirt- schaft.
Die forstwissenschaft hat zu gegenständen: 1) wie man waldungen, und holzungen ordentlich er- langen, 2) in gutem stande erhalten, auch 3) ver- bessern, und in aufname bringen, und 4) bestmög- lichst benuzen könne. Die forstwirtschaft hat die erforderlichen einrichtungen, und maaßregeln, in absicht auf die waldung zum augenmerke, Wilh. Gottfr. Mosers grundsäze der forstoeconomie, im 1ten th. 1757, gr. 8, s. 4 § 3.
§ 1754
vom forst-wal- de, und holze.
Forstwald bedeutet eigentlich dijenige waldung, darin nicht ein jeder holzen, noch hüten darf. Holz begreifet 1) einen kleinen teil eines forstes: folglich sind die hölzer: die in einem forste gelegene, mit holz bewachsene berge, und täler etc, 2) einen grü- nen ast etc; z. e. das waldgericht zu Lindes etc wird gehäget mit holz, und halm. Buschhölzer enthal- ten sträuche von waldbäumen, worin die remisen gemeiniglich angetroffen, und angeleget werden. Remise ist ein plaz, welcher zur retirade für die rehe, haasen etc dinet. Man hat feldhölzer, vorber- ge, vorkoepfe, welche im zweiffel zu den nächstgele- genen forsten gerechnet werden. Jn Nider-Teutsch- lande hat man noch die so genannten heiden.
§ 1756
von der tanne.
Die tanne erfodert zu irem boden ein gutes erd- reich, eine starke, schwarze, auch mit etwas sand vermischete küle, aber nicht feuchte erde, noch sum- pfigten grund. Der same wird, ordentlicher weise, im october reif; wiwohl die witterung dises bald befördern, bald auch verspäten kan. Daher kan er auch noch vor winters, und zwar vor dem froste ganz dick gesäet werden; welches besser als im frü-
linge
II b., XLII h. von den wald-
§ 1753
von der forſt- wiſſenſchaft, und forſtwirt- ſchaft.
Die forſtwiſſenſchaft hat zu gegenſtaͤnden: 1) wie man waldungen, und holzungen ordentlich er- langen, 2) in gutem ſtande erhalten, auch 3) ver- beſſern, und in aufname bringen, und 4) beſtmoͤg- lichſt benuzen koͤnne. Die forſtwirtſchaft hat die erforderlichen einrichtungen, und maaßregeln, in abſicht auf die waldung zum augenmerke, Wilh. Gottfr. Moſers grundſaͤze der forſtoeconomie, im 1ten th. 1757, gr. 8, ſ. 4 § 3.
§ 1754
vom forſt-wal- de, und holze.
Forſtwald bedeutet eigentlich dijenige waldung, darin nicht ein jeder holzen, noch huͤten darf. Holz begreifet 1) einen kleinen teil eines forſtes: folglich ſind die hoͤlzer: die in einem forſte gelegene, mit holz bewachſene berge, und taͤler ꝛc, 2) einen gruͤ- nen aſt ꝛc; z. e. das waldgericht zu Lindes ꝛc wird gehaͤget mit holz, und halm. Buſchhoͤlzer enthal- ten ſtraͤuche von waldbaͤumen, worin die remiſen gemeiniglich angetroffen, und angeleget werden. Remiſe iſt ein plaz, welcher zur retirade fuͤr die rehe, haaſen ꝛc dinet. Man hat feldhoͤlzer, vorber- ge, vorkoepfe, welche im zweiffel zu den naͤchſtgele- genen forſten gerechnet werden. Jn Nider-Teutſch- lande hat man noch die ſo genannten heiden.
§ 1756
von der tanne.
Die tanne erfodert zu irem boden ein gutes erd- reich, eine ſtarke, ſchwarze, auch mit etwas ſand vermiſchete kuͤle, aber nicht feuchte erde, noch ſum- pfigten grund. Der ſame wird, ordentlicher weiſe, im october reif; wiwohl die witterung diſes bald befoͤrdern, bald auch verſpaͤten kan. Daher kan er auch noch vor winters, und zwar vor dem froſte ganz dick geſaͤet werden; welches beſſer als im fruͤ-
linge
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II b., XLII h. von den wald-
§ 1753
Die forſtwiſſenſchaft hat zu gegenſtaͤnden: 1)
wie man waldungen, und holzungen ordentlich er-
langen, 2) in gutem ſtande erhalten, auch 3) ver-
beſſern, und in aufname bringen, und 4) beſtmoͤg-
lichſt benuzen koͤnne. Die forſtwirtſchaft hat die
erforderlichen einrichtungen, und maaßregeln, in
abſicht auf die waldung zum augenmerke, Wilh.
Gottfr. Moſers grundſaͤze der forſtoeconomie, im
1ten th. 1757, gr. 8, ſ. 4 § 3.
§ 1754
Forſtwald bedeutet eigentlich dijenige waldung,
darin nicht ein jeder holzen, noch huͤten darf. Holz
begreifet 1) einen kleinen teil eines forſtes: folglich
ſind die hoͤlzer: die in einem forſte gelegene, mit
holz bewachſene berge, und taͤler ꝛc, 2) einen gruͤ-
nen aſt ꝛc; z. e. das waldgericht zu Lindes ꝛc wird
gehaͤget mit holz, und halm. Buſchhoͤlzer enthal-
ten ſtraͤuche von waldbaͤumen, worin die remiſen
gemeiniglich angetroffen, und angeleget werden.
Remiſe iſt ein plaz, welcher zur retirade fuͤr die
rehe, haaſen ꝛc dinet. Man hat feldhoͤlzer, vorber-
ge, vorkoepfe, welche im zweiffel zu den naͤchſtgele-
genen forſten gerechnet werden. Jn Nider-Teutſch-
lande hat man noch die ſo genannten heiden.
§ 1756
Die tanne erfodert zu irem boden ein gutes erd-
reich, eine ſtarke, ſchwarze, auch mit etwas ſand
vermiſchete kuͤle, aber nicht feuchte erde, noch ſum-
pfigten grund. Der ſame wird, ordentlicher weiſe,
im october reif; wiwohl die witterung diſes bald
befoͤrdern, bald auch verſpaͤten kan. Daher kan
er auch noch vor winters, und zwar vor dem froſte
ganz dick geſaͤet werden; welches beſſer als im fruͤ-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/776>, abgerufen am 22.11.2024.
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