nicht dinen, oder einem herrn nicht gut tun, oder nicht arbeiten will; sondern sich mit leichtfertigen händeln, huren, buben, stelen, betrügen etc hin- bringet; folglich dem gemeinen besten, und der öffentlichen ruhe, auch guter zucht, und erbarkeit entgegen handelt. Daher verschaffet man derglei- chen personen auf dise weise arbeit. Starke wei- bespersonen werden zu wollen-kämmen, kartet- schen etc; die schwächere aber zum spinnen, stri- cken, nähen etc gebrauchet, und angehalten. Mich Graßde ordinationibus censoriis Eslingens. vulgo zuchtordnungen, in specie qua delicta car- nis, Tüb. 1716, 4t.
§ 1800
von dem zucht- hause, u. dessen unterhaltung.
Die errichtung eines zucht- und arbeitshauses gereichet dem gemeinen besten, und den unterta- nen zur sicherheit, auch erhaltung der öffentlichen ruhe wider die übeltäter, zigeuner, vagabonden, müssiggänger, lüderliche, bößartige kinder, leicht- fertige personen, spiler, bankerutirer, dibe, frem- de bettler u. d. gl., Heumann am a. o. s. 197, und s. 256 fgg.; an statt der landesverweisung, welche die erste weihe zum galgen abgibet, Schoepff im cons. XXII, n. 69 fg., s. 248, s. 249, vol. VIIII. Derohalben lässet sich hiraus leicht be- greiffen: daß die untertanen pflichtig seynd: das nötige zum zucht- spinn- und arbeitshause, sowohl was deren erbauung, als auch unterhaltung be- trift, beizutragen, es mag dises so unmittelbar, als mittelbar, auch unvermerkt geschehen (§ 1803 des Iten th.); gedanken von den mitteln, welche eine vernünftige, und christliche obrigkeit in aus- rottung landläuffischen gesindes zu beobachten hat, in des von Pistoriusamoenit. hist. iur. th. III, s. 617 fg; anbenebst müssen sie auch wohl den
plaz
II buch, XLIV haubtſtuͤck,
nicht dinen, oder einem herrn nicht gut tun, oder nicht arbeiten will; ſondern ſich mit leichtfertigen haͤndeln, huren, buben, ſtelen, betruͤgen ꝛc hin- bringet; folglich dem gemeinen beſten, und der oͤffentlichen ruhe, auch guter zucht, und erbarkeit entgegen handelt. Daher verſchaffet man derglei- chen perſonen auf diſe weiſe arbeit. Starke wei- besperſonen werden zu wollen-kaͤmmen, kartet- ſchen ꝛc; die ſchwaͤchere aber zum ſpinnen, ſtri- cken, naͤhen ꝛc gebrauchet, und angehalten. Mich Graßde ordinationibus cenſoriis Eslingens. vulgo zuchtordnungen, in ſpecie qua delicta car- nis, Tuͤb. 1716, 4t.
§ 1800
von dem zucht- hauſe, u. deſſen unterhaltung.
Die errichtung eines zucht- und arbeitshauſes gereichet dem gemeinen beſten, und den unterta- nen zur ſicherheit, auch erhaltung der oͤffentlichen ruhe wider die uͤbeltaͤter, zigeuner, vagabonden, muͤſſiggaͤnger, luͤderliche, boͤßartige kinder, leicht- fertige perſonen, ſpiler, bankerutirer, dibe, frem- de bettler u. d. gl., Heumann am a. o. ſ. 197, und ſ. 256 fgg.; an ſtatt der landesverweiſung, welche die erſte weihe zum galgen abgibet, Schoepff im conſ. XXII, n. 69 fg., ſ. 248, ſ. 249, vol. VIIII. Derohalben laͤſſet ſich hiraus leicht be- greiffen: daß die untertanen pflichtig ſeynd: das noͤtige zum zucht- ſpinn- und arbeitshauſe, ſowohl was deren erbauung, als auch unterhaltung be- trift, beizutragen, es mag diſes ſo unmittelbar, als mittelbar, auch unvermerkt geſchehen (§ 1803 des Iten th.); gedanken von den mitteln, welche eine vernuͤnftige, und chriſtliche obrigkeit in aus- rottung landlaͤuffiſchen geſindes zu beobachten hat, in des von Piſtoriusamoenit. hiſt. iur. th. III, ſ. 617 fg; anbenebſt muͤſſen ſie auch wohl den
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II buch, XLIV haubtſtuͤck,
nicht dinen, oder einem herrn nicht gut tun, oder
nicht arbeiten will; ſondern ſich mit leichtfertigen
haͤndeln, huren, buben, ſtelen, betruͤgen ꝛc hin-
bringet; folglich dem gemeinen beſten, und der
oͤffentlichen ruhe, auch guter zucht, und erbarkeit
entgegen handelt. Daher verſchaffet man derglei-
chen perſonen auf diſe weiſe arbeit. Starke wei-
besperſonen werden zu wollen-kaͤmmen, kartet-
ſchen ꝛc; die ſchwaͤchere aber zum ſpinnen, ſtri-
cken, naͤhen ꝛc gebrauchet, und angehalten.
Mich Graß de ordinationibus cenſoriis Eslingens.
vulgo zuchtordnungen, in ſpecie qua delicta car-
nis, Tuͤb. 1716, 4t.
§ 1800
Die errichtung eines zucht- und arbeitshauſes
gereichet dem gemeinen beſten, und den unterta-
nen zur ſicherheit, auch erhaltung der oͤffentlichen
ruhe wider die uͤbeltaͤter, zigeuner, vagabonden,
muͤſſiggaͤnger, luͤderliche, boͤßartige kinder, leicht-
fertige perſonen, ſpiler, bankerutirer, dibe, frem-
de bettler u. d. gl., Heumann am a. o. ſ. 197,
und ſ. 256 fgg.; an ſtatt der landesverweiſung,
welche die erſte weihe zum galgen abgibet, Schoepff
im conſ. XXII, n. 69 fg., ſ. 248, ſ. 249, vol.
VIIII. Derohalben laͤſſet ſich hiraus leicht be-
greiffen: daß die untertanen pflichtig ſeynd: das
noͤtige zum zucht- ſpinn- und arbeitshauſe, ſowohl
was deren erbauung, als auch unterhaltung be-
trift, beizutragen, es mag diſes ſo unmittelbar,
als mittelbar, auch unvermerkt geſchehen (§ 1803
des Iten th.); gedanken von den mitteln, welche
eine vernuͤnftige, und chriſtliche obrigkeit in aus-
rottung landlaͤuffiſchen geſindes zu beobachten hat,
in des von Piſtorius amoenit. hiſt. iur. th. III,
ſ. 617 fg; anbenebſt muͤſſen ſie auch wohl den
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 774. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/798>, abgerufen am 22.11.2024.
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