gen derselben. Sie werden in die übereinkommen- den, und wider einander lauffenden, begründeten, auch unbegründeten eingeteilet, R. A. 1654 § 136, und daselbst der Neurodes s. 597 fg.; Kais. und Reichs-visitat. abschid für das Kammer-gericht 1713 § 84. Bei anwendung derselben ist behö- rige behutsamkeit zu gebrauchen, und die sich eräu- dende umstände bei einem ieden vorfalle sind zu- förderst genau zu prüfen, ob sie einander gleich- förmig, und änlich, oder von einander unterschiden sind. Jn disem falle bezihet man sich vergebens darauf, Ge. Melch. von Ludolf in der comm. fyst. de iure cam. s. 247 fg. num. 13, und s. 266, Wezl. 1741, 4t. Dahingegen, wenn der gegen- wärtige fall dem vormals erörterten in allem glei- chet, und nicht davon unterschiden ist, stehet wohl auf die vorhandenen praejudicia rücksicht zu ne- men, Strubens nebenstunden im 4ten th. s. 506 s. 514 s. 546, Gribnerde obseruantiis collegio- rum iurid.
§ 40
Die Teutsche hilten, nach maßgebung des na-warum die Teutsche auf ir versprechen vi- les gehalten haben? türlichen rechtes, dafür: weil dasselbe alle men- schen verbinde; so müßten sie auch dasjenige, was sie versprochen hätten, getreulich halten, und er- füllen.
§ 41
Die gesäze, gewonheiten, gedinge, auch anderevon der ausle- gung der gesä- ze, und gewon- heiten etc. gebarungen, verbrifungen, und handelungen, sind entweder deutlich, und klar, oder unlauter, dunkel, auch zweideutig. Jm lezten falle ist die ausle- gungs-kunst zur hand zu nemen (§ 27 num. 7). Dise ist mancherlei, teils legalis, teils doctrina- lis; die erste erfolget bald vom gesäzgeber selbst, oder wird durch den gebrauch eingefüret. Diser
wird
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und der gerechtigkeit.
gen derſelben. Sie werden in die uͤbereinkommen- den, und wider einander lauffenden, begruͤndeten, auch unbegruͤndeten eingeteilet, R. A. 1654 § 136, und daſelbſt der Neurodes ſ. 597 fg.; Kaiſ. und Reichs-viſitat. abſchid fuͤr das Kammer-gericht 1713 § 84. Bei anwendung derſelben iſt behoͤ- rige behutſamkeit zu gebrauchen, und die ſich eraͤu- dende umſtaͤnde bei einem ieden vorfalle ſind zu- foͤrderſt genau zu pruͤfen, ob ſie einander gleich- foͤrmig, und aͤnlich, oder von einander unterſchiden ſind. Jn diſem falle bezihet man ſich vergebens darauf, Ge. Melch. von Ludolf in der comm. fyſt. de iure cam. ſ. 247 fg. num. 13, und ſ. 266, Wezl. 1741, 4t. Dahingegen, wenn der gegen- waͤrtige fall dem vormals eroͤrterten in allem glei- chet, und nicht davon unterſchiden iſt, ſtehet wohl auf die vorhandenen praejudicia ruͤckſicht zu ne- men, Strubens nebenſtunden im 4ten th. ſ. 506 ſ. 514 ſ. 546, Gribnerde obſeruantiis collegio- rum iurid.
§ 40
Die Teutſche hilten, nach maßgebung des na-warum die Teutſche auf ir verſprechen vi- les gehalten haben? tuͤrlichen rechtes, dafuͤr: weil daſſelbe alle men- ſchen verbinde; ſo muͤßten ſie auch dasjenige, was ſie verſprochen haͤtten, getreulich halten, und er- fuͤllen.
§ 41
Die geſaͤze, gewonheiten, gedinge, auch anderevon der ausle- gung der geſaͤ- ze, und gewon- heiten ꝛc. gebarungen, verbrifungen, und handelungen, ſind entweder deutlich, und klar, oder unlauter, dunkel, auch zweideutig. Jm lezten falle iſt die ausle- gungs-kunſt zur hand zu nemen (§ 27 num. 7). Diſe iſt mancherlei, teils legalis, teils doctrina- lis; die erſte erfolget bald vom geſaͤzgeber ſelbſt, oder wird durch den gebrauch eingefuͤret. Diſer
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und der gerechtigkeit.
gen derſelben. Sie werden in die uͤbereinkommen-
den, und wider einander lauffenden, begruͤndeten,
auch unbegruͤndeten eingeteilet, R. A. 1654 § 136,
und daſelbſt der Neurodes ſ. 597 fg.; Kaiſ. und
Reichs-viſitat. abſchid fuͤr das Kammer-gericht
1713 § 84. Bei anwendung derſelben iſt behoͤ-
rige behutſamkeit zu gebrauchen, und die ſich eraͤu-
dende umſtaͤnde bei einem ieden vorfalle ſind zu-
foͤrderſt genau zu pruͤfen, ob ſie einander gleich-
foͤrmig, und aͤnlich, oder von einander unterſchiden
ſind. Jn diſem falle bezihet man ſich vergebens
darauf, Ge. Melch. von Ludolf in der comm.
fyſt. de iure cam. ſ. 247 fg. num. 13, und ſ. 266,
Wezl. 1741, 4t. Dahingegen, wenn der gegen-
waͤrtige fall dem vormals eroͤrterten in allem glei-
chet, und nicht davon unterſchiden iſt, ſtehet wohl
auf die vorhandenen praejudicia ruͤckſicht zu ne-
men, Strubens nebenſtunden im 4ten th. ſ. 506
ſ. 514 ſ. 546, Gribner de obſeruantiis collegio-
rum iurid.
§ 40
Die Teutſche hilten, nach maßgebung des na-
tuͤrlichen rechtes, dafuͤr: weil daſſelbe alle men-
ſchen verbinde; ſo muͤßten ſie auch dasjenige, was
ſie verſprochen haͤtten, getreulich halten, und er-
fuͤllen.
warum die
Teutſche auf ir
verſprechen vi-
les gehalten
haben?
§ 41
Die geſaͤze, gewonheiten, gedinge, auch andere
gebarungen, verbrifungen, und handelungen, ſind
entweder deutlich, und klar, oder unlauter, dunkel,
auch zweideutig. Jm lezten falle iſt die ausle-
gungs-kunſt zur hand zu nemen (§ 27 num. 7).
Diſe iſt mancherlei, teils legalis, teils doctrina-
lis; die erſte erfolget bald vom geſaͤzgeber ſelbſt,
oder wird durch den gebrauch eingefuͤret. Diſer
wird
von der ausle-
gung der geſaͤ-
ze, und gewon-
heiten ꝛc.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/81>, abgerufen am 24.11.2024.
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