Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

und dessen gattungen.
vermutet werden könnte, solche des finders sei;
jedoch war er schuldig: solches bekannt zu machen;
wenn sich nun der ware eigentümer darzu meldet;
so bekömmt der finder ein finde-lon, Herr lib. I,
paroem. XVII,
§ 3 am ende, Born am a. o.
§ X, note (c), Carpzov P. II, const. 3, def. 15,
n. 5, oder berge-lon. Wofern aber sich hirzu
nimand gebürend legitimiren kan; gleichwohl 2
beisammen sind, und der eine etwas findet; der
andere saget sogleich: halb etc fund; so muß er,
nach dem teutschen sprüchworte, halb bekommen;
saget er aber dises nicht; so bekömmt er auch nichts
davon, Pistorius am a. o., Hert lib. I, paroem.
85. Nach Sachsen-rechte bekömmt auch der ober-
richter einen teil davon; im falle der eigentümer
binnen 6 wochen, von zeit des ausrufens, sich
nicht angibet, Carpzov am a. o., Born § X.
Sonst saget man auch: wo einer sein gut findet,
da spricht er es an, Hert lib. I, paroem. XVI,
Born am a. o. § XI. Ein anderes ist, wenn ei-
ne sache verleget ist, daß man sie nicht gleich wi-
der finden kan. Jmmittels wird derjenige, wel-
cher eine sache gefunden, und nicht angezeiget hat,
als ein eigentlicher dib heute zu tage nicht mehr an-
gesehen.

§ 1833

Von den edelgesteinen, und andern kostbarenvon den edeln,
und andern
steinen.

arten der steine handelt der Joh. Heinr. Gottlob
von Justi
im grundrisse des gesamten mineral-
reiches etc Goett. 1757, gr. 8. Die steine wer-
den in edele, auch unedele unterschiden. Die ede-
le teilet man wider in vollkommen edele, welche
man edelgesteine heisset, und in halbedelgesteine
ein, welche nämlich nicht alle eigenschaften der edel-
gesteine, oder zum wenigsten nicht im höchsten gra-
de an sich haben.

Von

und deſſen gattungen.
vermutet werden koͤnnte, ſolche des finders ſei;
jedoch war er ſchuldig: ſolches bekannt zu machen;
wenn ſich nun der ware eigentuͤmer darzu meldet;
ſo bekoͤmmt der finder ein finde-lon, Herr lib. I,
paroem. XVII,
§ 3 am ende, Born am a. o.
§ X, note (c), Carpzov P. II, conſt. 3, def. 15,
n. 5, oder berge-lon. Wofern aber ſich hirzu
nimand gebuͤrend legitimiren kan; gleichwohl 2
beiſammen ſind, und der eine etwas findet; der
andere ſaget ſogleich: halb ꝛc fund; ſo muß er,
nach dem teutſchen ſpruͤchworte, halb bekommen;
ſaget er aber diſes nicht; ſo bekoͤmmt er auch nichts
davon, Piſtorius am a. o., Hert lib. I, paroem.
85. Nach Sachſen-rechte bekoͤmmt auch der ober-
richter einen teil davon; im falle der eigentuͤmer
binnen 6 wochen, von zeit des ausrufens, ſich
nicht angibet, Carpzov am a. o., Born § X.
Sonſt ſaget man auch: wo einer ſein gut findet,
da ſpricht er es an, Hert lib. I, paroem. XVI,
Born am a. o. § XI. Ein anderes iſt, wenn ei-
ne ſache verleget iſt, daß man ſie nicht gleich wi-
der finden kan. Jmmittels wird derjenige, wel-
cher eine ſache gefunden, und nicht angezeiget hat,
als ein eigentlicher dib heute zu tage nicht mehr an-
geſehen.

§ 1833

Von den edelgeſteinen, und andern koſtbarenvon den edeln,
und andern
ſteinen.

arten der ſteine handelt der Joh. Heinr. Gottlob
von Juſti
im grundriſſe des geſamten mineral-
reiches ꝛc Goett. 1757, gr. 8. Die ſteine wer-
den in edele, auch unedele unterſchiden. Die ede-
le teilet man wider in vollkommen edele, welche
man edelgeſteine heiſſet, und in halbedelgeſteine
ein, welche naͤmlich nicht alle eigenſchaften der edel-
geſteine, oder zum wenigſten nicht im hoͤchſten gra-
de an ſich haben.

Von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0821" n="797"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und de&#x017F;&#x017F;en gattungen.</hi></fw><lb/>
vermutet werden ko&#x0364;nnte, &#x017F;olche des finders &#x017F;ei;<lb/>
jedoch war er &#x017F;chuldig: &#x017F;olches bekannt zu machen;<lb/>
wenn &#x017F;ich nun der ware eigentu&#x0364;mer darzu meldet;<lb/>
&#x017F;o beko&#x0364;mmt der finder ein finde-lon, <hi rendition="#fr">Herr</hi> <hi rendition="#aq">lib. I,<lb/>
paroem. XVII,</hi> § 3 am ende, <hi rendition="#fr">Born</hi> am a. o.<lb/>
§ <hi rendition="#aq">X,</hi> note (c), <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">P. II, con&#x017F;t. 3, def.</hi> 15,<lb/>
n. 5, oder berge-lon. Wofern aber &#x017F;ich hirzu<lb/>
nimand gebu&#x0364;rend legitimiren kan; gleichwohl 2<lb/>
bei&#x017F;ammen &#x017F;ind, und der eine etwas findet; der<lb/>
andere &#x017F;aget &#x017F;ogleich: halb &#xA75B;c fund; &#x017F;o muß er,<lb/>
nach dem teut&#x017F;chen &#x017F;pru&#x0364;chworte, halb bekommen;<lb/>
&#x017F;aget er aber di&#x017F;es nicht; &#x017F;o beko&#x0364;mmt er auch nichts<lb/>
davon, <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Hert</hi> <hi rendition="#aq">lib. I, paroem.</hi><lb/>
85. Nach Sach&#x017F;en-rechte beko&#x0364;mmt auch der ober-<lb/>
richter einen teil davon; im falle der eigentu&#x0364;mer<lb/>
binnen 6 wochen, von zeit des ausrufens, &#x017F;ich<lb/>
nicht angibet, <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Born</hi> § <hi rendition="#aq">X.</hi><lb/>
Son&#x017F;t &#x017F;aget man auch: wo einer &#x017F;ein gut findet,<lb/>
da &#x017F;pricht er es an, <hi rendition="#fr">Hert</hi> <hi rendition="#aq">lib. I, paroem. XVI,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Born</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">XI.</hi> Ein anderes i&#x017F;t, wenn ei-<lb/>
ne &#x017F;ache verleget i&#x017F;t, daß man &#x017F;ie nicht gleich wi-<lb/>
der finden kan. Jmmittels wird derjenige, wel-<lb/>
cher eine &#x017F;ache gefunden, und nicht angezeiget hat,<lb/>
als ein eigentlicher dib heute zu tage nicht mehr an-<lb/>
ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1833</head><lb/>
          <p>Von den edelge&#x017F;teinen, und andern ko&#x017F;tbaren<note place="right">von den edeln,<lb/>
und andern<lb/>
&#x017F;teinen.</note><lb/>
arten der &#x017F;teine handelt der <hi rendition="#fr">Joh. Heinr. Gottlob<lb/>
von Ju&#x017F;ti</hi> im grundri&#x017F;&#x017F;e des ge&#x017F;amten mineral-<lb/>
reiches &#xA75B;c Goett. 1757, gr. 8. Die &#x017F;teine wer-<lb/>
den in edele, auch unedele unter&#x017F;chiden. Die ede-<lb/>
le teilet man wider in vollkommen edele, welche<lb/>
man edelge&#x017F;teine hei&#x017F;&#x017F;et, und in halbedelge&#x017F;teine<lb/>
ein, welche na&#x0364;mlich nicht alle eigen&#x017F;chaften der edel-<lb/>
ge&#x017F;teine, oder zum wenig&#x017F;ten nicht im ho&#x0364;ch&#x017F;ten gra-<lb/>
de an &#x017F;ich haben.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[797/0821] und deſſen gattungen. vermutet werden koͤnnte, ſolche des finders ſei; jedoch war er ſchuldig: ſolches bekannt zu machen; wenn ſich nun der ware eigentuͤmer darzu meldet; ſo bekoͤmmt der finder ein finde-lon, Herr lib. I, paroem. XVII, § 3 am ende, Born am a. o. § X, note (c), Carpzov P. II, conſt. 3, def. 15, n. 5, oder berge-lon. Wofern aber ſich hirzu nimand gebuͤrend legitimiren kan; gleichwohl 2 beiſammen ſind, und der eine etwas findet; der andere ſaget ſogleich: halb ꝛc fund; ſo muß er, nach dem teutſchen ſpruͤchworte, halb bekommen; ſaget er aber diſes nicht; ſo bekoͤmmt er auch nichts davon, Piſtorius am a. o., Hert lib. I, paroem. 85. Nach Sachſen-rechte bekoͤmmt auch der ober- richter einen teil davon; im falle der eigentuͤmer binnen 6 wochen, von zeit des ausrufens, ſich nicht angibet, Carpzov am a. o., Born § X. Sonſt ſaget man auch: wo einer ſein gut findet, da ſpricht er es an, Hert lib. I, paroem. XVI, Born am a. o. § XI. Ein anderes iſt, wenn ei- ne ſache verleget iſt, daß man ſie nicht gleich wi- der finden kan. Jmmittels wird derjenige, wel- cher eine ſache gefunden, und nicht angezeiget hat, als ein eigentlicher dib heute zu tage nicht mehr an- geſehen. § 1833 Von den edelgeſteinen, und andern koſtbaren arten der ſteine handelt der Joh. Heinr. Gottlob von Juſti im grundriſſe des geſamten mineral- reiches ꝛc Goett. 1757, gr. 8. Die ſteine wer- den in edele, auch unedele unterſchiden. Die ede- le teilet man wider in vollkommen edele, welche man edelgeſteine heiſſet, und in halbedelgeſteine ein, welche naͤmlich nicht alle eigenſchaften der edel- geſteine, oder zum wenigſten nicht im hoͤchſten gra- de an ſich haben. von den edeln, und andern ſteinen. Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/821
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/821>, abgerufen am 22.11.2024.