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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und dessen gattungen.
§ 1849

Die flüsse treten jeweilen aus; mithin eräugetvon den üb[er-]
schwemmun-
gen.

sich hirbei ein übergang, oder eine überschwem-
mung. Dise wird in die zeitige, und beständige
eingeteilet. Dahir entstehet die frage: wem ge-
höret dergleichen überschwemmetes land? Man
hat dabei einen unterschid zu machen: ob hofnung
da ist: daß man das wasser wider, bald durch
kunst, bald auf andere weise, ableiten könne, oder
dasselbe nach, und nach wider abzihen, auch ver-
trocknen werde, oder keine hofnung übrig bleibet?
Jm ersten falle lässet man es dem vorigen besizer,
und eigentümer; ob er gleich zeither die nuzungen
hat entberen müssen, Meurer am a. o. s. 10,
§ 11; im andern falle aber wird es dem oberen
zugeschriben; wobei dann auch die steuern, und
andere abgaben wegfallen; allein die untertanen
dürfen auf dergleichen überschwemmeten lande kei-
ne wilde enten schüssen; sihe jedoch den Heinr.
Link
de iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III,
thes.
2. Jm übrigen ist dem oberen unbenom-
men: an solchen öffentlichen flüssen die dämme zu
erhöhen, Link cap. II, th. 38. Jn wie weit aber
es für eine entsezung anzusehen ist: den damm ei-
nes baches durchzustechen, und das wasser in sei-
nen graben eigenmächtig zu leiten, ist in den von
Cramerischen
beiträgen, IIIten th., 4ten abh.,
s. 13 fgg. bemerket.

Von dem strandrechte, und dem ufer.
§ 1850

Nach den teutschen grundsäzen ist dises recht
weder barbarisch, noch gottlos (§ 118), noch sind
die leute, welche die verunglücketen sachen aufge-
fangen haben, als räuber anzusehen gewesen, wie

einige
III Teil. E e e
und deſſen gattungen.
§ 1849

Die fluͤſſe treten jeweilen aus; mithin eraͤugetvon den uͤb[er-]
ſchwemmun-
gen.

ſich hirbei ein uͤbergang, oder eine uͤberſchwem-
mung. Diſe wird in die zeitige, und beſtaͤndige
eingeteilet. Dahir entſtehet die frage: wem ge-
hoͤret dergleichen uͤberſchwemmetes land? Man
hat dabei einen unterſchid zu machen: ob hofnung
da iſt: daß man das waſſer wider, bald durch
kunſt, bald auf andere weiſe, ableiten koͤnne, oder
daſſelbe nach, und nach wider abzihen, auch ver-
trocknen werde, oder keine hofnung uͤbrig bleibet?
Jm erſten falle laͤſſet man es dem vorigen beſizer,
und eigentuͤmer; ob er gleich zeither die nuzungen
hat entberen muͤſſen, Meurer am a. o. ſ. 10,
§ 11; im andern falle aber wird es dem oberen
zugeſchriben; wobei dann auch die ſteuern, und
andere abgaben wegfallen; allein die untertanen
duͤrfen auf dergleichen uͤberſchwemmeten lande kei-
ne wilde enten ſchuͤſſen; ſihe jedoch den Heinr.
Link
de iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III,
theſ.
2. Jm uͤbrigen iſt dem oberen unbenom-
men: an ſolchen oͤffentlichen fluͤſſen die daͤmme zu
erhoͤhen, Link cap. II, th. 38. Jn wie weit aber
es fuͤr eine entſezung anzuſehen iſt: den damm ei-
nes baches durchzuſtechen, und das waſſer in ſei-
nen graben eigenmaͤchtig zu leiten, iſt in den von
Crameriſchen
beitraͤgen, IIIten th., 4ten abh.,
ſ. 13 fgg. bemerket.

Von dem ſtrandrechte, und dem ufer.
§ 1850

Nach den teutſchen grundſaͤzen iſt diſes recht
weder barbariſch, noch gottlos (§ 118), noch ſind
die leute, welche die verungluͤcketen ſachen aufge-
fangen haben, als raͤuber anzuſehen geweſen, wie

einige
III Teil. E e e
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[801/0825] und deſſen gattungen. § 1849 Die fluͤſſe treten jeweilen aus; mithin eraͤuget ſich hirbei ein uͤbergang, oder eine uͤberſchwem- mung. Diſe wird in die zeitige, und beſtaͤndige eingeteilet. Dahir entſtehet die frage: wem ge- hoͤret dergleichen uͤberſchwemmetes land? Man hat dabei einen unterſchid zu machen: ob hofnung da iſt: daß man das waſſer wider, bald durch kunſt, bald auf andere weiſe, ableiten koͤnne, oder daſſelbe nach, und nach wider abzihen, auch ver- trocknen werde, oder keine hofnung uͤbrig bleibet? Jm erſten falle laͤſſet man es dem vorigen beſizer, und eigentuͤmer; ob er gleich zeither die nuzungen hat entberen muͤſſen, Meurer am a. o. ſ. 10, § 11; im andern falle aber wird es dem oberen zugeſchriben; wobei dann auch die ſteuern, und andere abgaben wegfallen; allein die untertanen duͤrfen auf dergleichen uͤberſchwemmeten lande kei- ne wilde enten ſchuͤſſen; ſihe jedoch den Heinr. Link de iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III, theſ. 2. Jm uͤbrigen iſt dem oberen unbenom- men: an ſolchen oͤffentlichen fluͤſſen die daͤmme zu erhoͤhen, Link cap. II, th. 38. Jn wie weit aber es fuͤr eine entſezung anzuſehen iſt: den damm ei- nes baches durchzuſtechen, und das waſſer in ſei- nen graben eigenmaͤchtig zu leiten, iſt in den von Crameriſchen beitraͤgen, IIIten th., 4ten abh., ſ. 13 fgg. bemerket. von den uͤber- ſchwemmun- gen. Von dem ſtrandrechte, und dem ufer. § 1850 Nach den teutſchen grundſaͤzen iſt diſes recht weder barbariſch, noch gottlos (§ 118), noch ſind die leute, welche die verungluͤcketen ſachen aufge- fangen haben, als raͤuber anzuſehen geweſen, wie einige III Teil. E e e

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/825>, abgerufen am 22.11.2024.