Gard, gaard, gardur bedeutet ebenfalls einvon den gar- den- etc u. gat- terlande. gut, bauerngut (praedium) etc, Dreyerde variis codic. iur. germ. denominat. § 8, s. 32, s. 33, Wachter sp. 524 fg. Hiraus ersprosset der gart- zinß, Haltaus sp. 586. Der teutsche ritterorden hat in der Pfalz zu Schwaigern, oberambtes Bochsberg, gatterland. Vom gatterzinsse sihe (§ 1995, § 1996 des Iten th., auch den § 1996 dises 3ten th.).
§ 1935
Das wort: grund hat mancherlei bedeutun-von grundzinß- gütern. gen, bald bedeutet es das innerste einer sache, die erde, das gut, den boden, bald die oberfläche etc. Wenn allso bei den Teutschen jemanden vergön- net wurde, gegen eine gewisse abgift auf meinen grund, und boden zu bauen, war dises als eine superficies anzusehen. Die grundlage hirvon be- ruhet darin: ehedem gehörete, nach der regel, sand, und land dem oberen, und landesherrn, auch was der bauer inhatte, dem herrn, oder zum ade- lichen gute (§ 1897). Wofern nun einer einen leeren plaz: um darauf zu bauen, haben wollte, mußte er sich solchen entweder vom oberen, oder vom gutsherrn, und edelmanne ausbitten, und zu überkommen suchen; dise vergünstigung geschah gegen eine järliche abgabe, auch wohl andere lei- stungen. Daher sind der grund- boden erb- stän- der zinß, grundhauer, der erbgrundpacht, Frei- herr von Cramer in Wezl. nebenst. th. 36, s. 14 fgg., abh. III, grunddinst, das grundbuch, die grund- erbgüter, erbgründe, das grundrecht, der grundherr, die grundholten etc bekannt, Haltaus sp. 756 fg., Schilterde iure emponem.Riccius im spicil. iur. germ. s. 731 fg. Jnhalts des Kur-
Main-
von den bauerguͤtern.
§ 1934
Gard, gaard, gardur bedeutet ebenfalls einvon den gar- den- ꝛc u. gat- terlande. gut, bauerngut (praedium) ꝛc, Dreyerde variis codic. iur. germ. denominat. § 8, ſ. 32, ſ. 33, Wachter ſp. 524 fg. Hiraus erſproſſet der gart- zinß, Haltaus ſp. 586. Der teutſche ritterorden hat in der Pfalz zu Schwaigern, oberambtes Bochsberg, gatterland. Vom gatterzinſſe ſihe (§ 1995, § 1996 des Iten th., auch den § 1996 diſes 3ten th.).
§ 1935
Das wort: grund hat mancherlei bedeutun-von grundzinß- guͤtern. gen, bald bedeutet es das innerſte einer ſache, die erde, das gut, den boden, bald die oberflaͤche ꝛc. Wenn allſo bei den Teutſchen jemanden vergoͤn- net wurde, gegen eine gewiſſe abgift auf meinen grund, und boden zu bauen, war diſes als eine ſuperficies anzuſehen. Die grundlage hirvon be- ruhet darin: ehedem gehoͤrete, nach der regel, ſand, und land dem oberen, und landesherrn, auch was der bauer inhatte, dem herrn, oder zum ade- lichen gute (§ 1897). Wofern nun einer einen leeren plaz: um darauf zu bauen, haben wollte, mußte er ſich ſolchen entweder vom oberen, oder vom gutsherrn, und edelmanne ausbitten, und zu uͤberkommen ſuchen; diſe verguͤnſtigung geſchah gegen eine jaͤrliche abgabe, auch wohl andere lei- ſtungen. Daher ſind der grund- boden erb- ſtaͤn- der zinß, grundhauer, der erbgrundpacht, Frei- herr von Cramer in Wezl. nebenſt. th. 36, ſ. 14 fgg., abh. III, grunddinſt, das grundbuch, die grund- erbguͤter, erbgruͤnde, das grundrecht, der grundherr, die grundholten ꝛc bekannt, Haltaus ſp. 756 fg., Schilterde iure emponem.Riccius im ſpicil. iur. germ. ſ. 731 fg. Jnhalts des Kur-
Main-
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von den bauerguͤtern.
§ 1934
Gard, gaard, gardur bedeutet ebenfalls ein
gut, bauerngut (praedium) ꝛc, Dreyer de variis
codic. iur. germ. denominat. § 8, ſ. 32, ſ. 33,
Wachter ſp. 524 fg. Hiraus erſproſſet der gart-
zinß, Haltaus ſp. 586. Der teutſche ritterorden
hat in der Pfalz zu Schwaigern, oberambtes
Bochsberg, gatterland. Vom gatterzinſſe ſihe
(§ 1995, § 1996 des Iten th., auch den § 1996
diſes 3ten th.).
von den gar-
den- ꝛc u. gat-
terlande.
§ 1935
Das wort: grund hat mancherlei bedeutun-
gen, bald bedeutet es das innerſte einer ſache, die
erde, das gut, den boden, bald die oberflaͤche ꝛc.
Wenn allſo bei den Teutſchen jemanden vergoͤn-
net wurde, gegen eine gewiſſe abgift auf meinen
grund, und boden zu bauen, war diſes als eine
ſuperficies anzuſehen. Die grundlage hirvon be-
ruhet darin: ehedem gehoͤrete, nach der regel,
ſand, und land dem oberen, und landesherrn, auch
was der bauer inhatte, dem herrn, oder zum ade-
lichen gute (§ 1897). Wofern nun einer einen
leeren plaz: um darauf zu bauen, haben wollte,
mußte er ſich ſolchen entweder vom oberen, oder
vom gutsherrn, und edelmanne ausbitten, und
zu uͤberkommen ſuchen; diſe verguͤnſtigung geſchah
gegen eine jaͤrliche abgabe, auch wohl andere lei-
ſtungen. Daher ſind der grund- boden erb- ſtaͤn-
der zinß, grundhauer, der erbgrundpacht, Frei-
herr von Cramer in Wezl. nebenſt. th. 36, ſ. 14
fgg., abh. III, grunddinſt, das grundbuch, die
grund- erbguͤter, erbgruͤnde, das grundrecht, der
grundherr, die grundholten ꝛc bekannt, Haltaus
ſp. 756 fg., Schilter de iure emponem. Riccius
im ſpicil. iur. germ. ſ. 731 fg. Jnhalts des Kur-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/867>, abgerufen am 22.11.2024.
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