licht hinein fället. Sie sind von mancherlei art,öfnung einer thür in seiner wand. auch materi, und bald offene, bald blinde. An manchen orten ist nicht erlaubet: offene, oder guckfenster zu machen, wo vorher keine gewesen sind, Leucht s. 43 fgg. § 19 fg.; folglich be- schränken die rechte jeweilen die freiheit: fenster zu machen, in gewissen fällen; und verordnen wohl: diselbe mit gittern zu verwaren, damit in des nachbars hof etc. nichts geschüttet werden kön- ne, Wirtenbergische bauordn. s. 44, Nürnbergi- sche stadtreform. tit. 26, L. 3, Hamburg. stadt- recht th. II tit. 20 art. 8. Bei kaufleuten saget man: offene fenster, offenen laden haben, und halten, Struvens erklärung rechtsüblicher wör- ter s. 180. Die absicht der fenster ist: teils das tageslicht in das gebäude zu bekommen, teils eine aussicht dadurch zu erhalten, auch frische luft ver- mittels derselben darin zu erlangen, Christian Leonh. Leuchtde iure fenestrorum, Nürnb. 1726, 4to. Jn Teutschlande bringet das fensterrecht mit sich: daß keiner dem andern sein fenster ver- baue; welches nach den römischen rechten sich an- ders verhält, Leucht s. 21 fgg. § 10, s. 141 fgg. Gedinge, und verträge geben dahir ebenfalls ein recht, Freiherr von Lynker im resp. 200 vol. II. Ein jeder kan sich auch seiner bequemlichkeit halber, auf seinem eigentume, in seine wand eine thür machen, und sich derselben bedinen; es könnte dann der nachbar dartun: daß ihm hirdurch eine dinstbarkeit auf seinem grunde, und boden auf- gebürdet werden wolle, oder sie ihm zu grossen schaden gereiche, wie im monate jun. 1759 gen Dillenburg erkannt worden ist, Wildvogelde iure portarum, Jena 1697, cap. 3 n. 33 fg. s. 91 fg. n. 44 s. 98.
§ 2008
J i i 4
von den gerechtigk. und befugniſſen.
licht hinein faͤllet. Sie ſind von mancherlei art,oͤfnung einer thuͤr in ſeiner wand. auch materi, und bald offene, bald blinde. An manchen orten iſt nicht erlaubet: offene, oder guckfenſter zu machen, wo vorher keine geweſen ſind, Leucht ſ. 43 fgg. § 19 fg.; folglich be- ſchraͤnken die rechte jeweilen die freiheit: fenſter zu machen, in gewiſſen faͤllen; und verordnen wohl: diſelbe mit gittern zu verwaren, damit in des nachbars hof ꝛc. nichts geſchuͤttet werden koͤn- ne, Wirtenbergiſche bauordn. ſ. 44, Nuͤrnbergi- ſche ſtadtreform. tit. 26, L. 3, Hamburg. ſtadt- recht th. II tit. 20 art. 8. Bei kaufleuten ſaget man: offene fenſter, offenen laden haben, und halten, Struvens erklaͤrung rechtsuͤblicher woͤr- ter ſ. 180. Die abſicht der fenſter iſt: teils das tageslicht in das gebaͤude zu bekommen, teils eine ausſicht dadurch zu erhalten, auch friſche luft ver- mittels derſelben darin zu erlangen, Chriſtian Leonh. Leuchtde iure feneſtrorum, Nuͤrnb. 1726, 4to. Jn Teutſchlande bringet das fenſterrecht mit ſich: daß keiner dem andern ſein fenſter ver- baue; welches nach den roͤmiſchen rechten ſich an- ders verhaͤlt, Leucht ſ. 21 fgg. § 10, ſ. 141 fgg. Gedinge, und vertraͤge geben dahir ebenfalls ein recht, Freiherr von Lynker im reſp. 200 vol. II. Ein jeder kan ſich auch ſeiner bequemlichkeit halber, auf ſeinem eigentume, in ſeine wand eine thuͤr machen, und ſich derſelben bedinen; es koͤnnte dann der nachbar dartun: daß ihm hirdurch eine dinſtbarkeit auf ſeinem grunde, und boden auf- gebuͤrdet werden wolle, oder ſie ihm zu groſſen ſchaden gereiche, wie im monate jun. 1759 gen Dillenburg erkannt worden iſt, Wildvogelde iure portarum, Jena 1697, cap. 3 n. 33 fg. ſ. 91 fg. n. 44 ſ. 98.
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von den gerechtigk. und befugniſſen.
licht hinein faͤllet. Sie ſind von mancherlei art,
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manchen orten iſt nicht erlaubet: offene, oder
guckfenſter zu machen, wo vorher keine geweſen
ſind, Leucht ſ. 43 fgg. § 19 fg.; folglich be-
ſchraͤnken die rechte jeweilen die freiheit: fenſter
zu machen, in gewiſſen faͤllen; und verordnen
wohl: diſelbe mit gittern zu verwaren, damit in
des nachbars hof ꝛc. nichts geſchuͤttet werden koͤn-
ne, Wirtenbergiſche bauordn. ſ. 44, Nuͤrnbergi-
ſche ſtadtreform. tit. 26, L. 3, Hamburg. ſtadt-
recht th. II tit. 20 art. 8. Bei kaufleuten ſaget
man: offene fenſter, offenen laden haben, und
halten, Struvens erklaͤrung rechtsuͤblicher woͤr-
ter ſ. 180. Die abſicht der fenſter iſt: teils das
tageslicht in das gebaͤude zu bekommen, teils eine
ausſicht dadurch zu erhalten, auch friſche luft ver-
mittels derſelben darin zu erlangen, Chriſtian
Leonh. Leucht de iure feneſtrorum, Nuͤrnb. 1726,
4to. Jn Teutſchlande bringet das fenſterrecht
mit ſich: daß keiner dem andern ſein fenſter ver-
baue; welches nach den roͤmiſchen rechten ſich an-
ders verhaͤlt, Leucht ſ. 21 fgg. § 10, ſ. 141 fgg.
Gedinge, und vertraͤge geben dahir ebenfalls ein
recht, Freiherr von Lynker im reſp. 200 vol. II.
Ein jeder kan ſich auch ſeiner bequemlichkeit halber,
auf ſeinem eigentume, in ſeine wand eine thuͤr
machen, und ſich derſelben bedinen; es koͤnnte
dann der nachbar dartun: daß ihm hirdurch eine
dinſtbarkeit auf ſeinem grunde, und boden auf-
gebuͤrdet werden wolle, oder ſie ihm zu groſſen
ſchaden gereiche, wie im monate jun. 1759 gen
Dillenburg erkannt worden iſt, Wildvogel de
iure portarum, Jena 1697, cap. 3 n. 33 fg. ſ. 91
fg. n. 44 ſ. 98.
oͤfnung einer
thuͤr in ſeiner
wand.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/895>, abgerufen am 22.11.2024.
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