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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LI haubtstück,
erlegen: daß sie in diser müle malen, in der herrn-
schenke bir holen, im backhause backen sollten,
Just Meier im colleg. Argent. lib. I, tit. V, th.
17, 18, Pet. Müller de molend. sect. IIII, § XI.
Dises mußten sie freilich tun, da sie ire eigenbehö-
rige waren (§ 2078 fg. des Iten th.). Die wor-
te: bann, und zwang haben mancherlei bedeu-
tungen (§ 4926 des 2ten th.), Haltaus sp. 93 fgg.
sp. 2184 fg., Wachter sp. 114. Das wort:
bann wird, unter andern, genommen: 1) für
peinliche gerichte, 2) heisset bann sovil: als la-
dung; darnebst wird auch das interdictum darun-
ter angezeiget, z. e. banno regali interdicebat; im-
gleichen begriff er auch die gerichtliche buße (mul-
cta judiciaria); wozu noch die acht kömmt, samt
der ausschlüssung vom gottesdinste; 3) ist bann
d. r bezirk, soweit sich die gerichtbarkeit erstrecket;
4) was im ambt- oder stadtbezirke, oder in der
dorfmarkung, im bann-zaune gelegen ist; 5) das
verbitungsrecht: daß der bauer anderswo nicht
male, noch backe etc; woraus die bann-backgerech-
tigkeiten ersprossen, Freiherr von Cramer T. II,
P. II, obs.
782, s. 490 fgg. Man hat bann-
forste; der wildbann; die bannerneuerung, Frid.
Wieger
de renouat. bannor. Grenzen heissen
bannscheiden; bannwasser, in welchen nimand
anders fischen darf; bannwein (§ 2077 des Iten th.),
wenn der herr, oder adeliche den weinschank allein
hat; die bann-einung, bann-bete; die alte lehn-
brife lauten öfters; belehnen ihn mit zwing, und
bann, d. i. mit der civil- und peinlichen gerichtbar-
keit. Zwang wird entweder für etwas gewalt-
thätiges, auch widerrechtliches angesehen (§ 3521
des 2ten th.), bald für etwas rechtliches geachtet.
Disemnach hat man den gerichtszwang, die
zwangsbrife, die zwangsmittel, die zwangdinste,

die

II buch, LI haubtſtuͤck,
erlegen: daß ſie in diſer muͤle malen, in der herrn-
ſchenke bir holen, im backhauſe backen ſollten,
Juſt Meier im colleg. Argent. lib. I, tit. V, th.
17, 18, Pet. Muͤller de molend. ſect. IIII, § XI.
Diſes mußten ſie freilich tun, da ſie ire eigenbehoͤ-
rige waren (§ 2078 fg. des Iten th.). Die wor-
te: bann, und zwang haben mancherlei bedeu-
tungen (§ 4926 des 2ten th.), Haltaus ſp. 93 fgg.
ſp. 2184 fg., Wachter ſp. 114. Das wort:
bann wird, unter andern, genommen: 1) fuͤr
peinliche gerichte, 2) heiſſet bann ſovil: als la-
dung; darnebſt wird auch das interdictum darun-
ter angezeiget, z. e. banno regali interdicebat; im-
gleichen begriff er auch die gerichtliche buße (mul-
cta judiciaria); wozu noch die acht koͤmmt, ſamt
der ausſchluͤſſung vom gottesdinſte; 3) iſt bann
d. r bezirk, ſoweit ſich die gerichtbarkeit erſtrecket;
4) was im ambt- oder ſtadtbezirke, oder in der
dorfmarkung, im bann-zaune gelegen iſt; 5) das
verbitungsrecht: daß der bauer anderswo nicht
male, noch backe ꝛc; woraus die bann-backgerech-
tigkeiten erſproſſen, Freiherr von Cramer T. II,
P. II, obſ.
782, ſ. 490 fgg. Man hat bann-
forſte; der wildbann; die bannerneuerung, Frid.
Wieger
de renouat. bannor. Grenzen heiſſen
bannſcheiden; bannwaſſer, in welchen nimand
anders fiſchen darf; bannwein (§ 2077 des Iten th.),
wenn der herr, oder adeliche den weinſchank allein
hat; die bann-einung, bann-bete; die alte lehn-
brife lauten oͤfters; belehnen ihn mit zwing, und
bann, d. i. mit der civil- und peinlichen gerichtbar-
keit. Zwang wird entweder fuͤr etwas gewalt-
thaͤtiges, auch widerrechtliches angeſehen (§ 3521
des 2ten th.), bald fuͤr etwas rechtliches geachtet.
Diſemnach hat man den gerichtszwang, die
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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 886. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/910>, abgerufen am 22.11.2024.