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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXI haubtstück,
Reinhart de iure for. Germ. cap. 1, § 4, s. 6.
Wofern allso eine gemeine das holzungs- und weid-
gangsrecht in dem herrschaftlichen, oder adelichen
walde hat, wird nicht vermutet, daß ihr auch
das eigentum desselben übergeben sei, Joh. Koep-
pens
enucl. iur. decad. II, enucl. 9, n. 33, s. 61,
Carpzov im comm. ad L. reg. germ. cap. XIII,
sect. II,
n. 22, s. 334, s. 335, von Wernher
T. III, P. I, obs. 73, n. 5, s. 64, 1749 fol;
vilmehr wird nach maßgebung der rechte dafür ge-
halten: daß demjenigen, welcher ehedem das ei-
gentum einer sache gehabt hat, solches noch zuste-
he, Boehmer T. III, P. II, cons. 160, n. 7, s.
275, Mevius P. I, decis. 163, n. 2; gestalt dann
derjenige, welcher sein eigentum, in rücksicht auf
die vorigen zeiten, erwisen hat, solches auch für
das gegenwärtige sattsam dargetan zu haben ge-
halten wird, und durch die vergönnete, oder ver-
lihene beholzungsgerechtigkeit nicht entzogen wer-
den darf. Den Beweiß des eigentumes kan man
allso dißfalls auf mancherlei weise füren, und zwar
sowohl durch zeugen, als auch vermittels der la-
ger-saal-bücher etc, recesse, vergleiche, und andere
giltige urkunden, lehnbrife, nicht minder, gewis-
ser massen, mit den forstregistern, Strubens
rechtl. bedenken im 1ten th. s. 130, § 3; ausser
dem durch eigenes geständniß, eideszuschübung;
imgleichen vermittels der vermutungen, auch aus
der lage, Boehmer T. III, P. II, cons. 174, n. 2,
s. 301, P. III, cons. 743, n. 1, n. 10, s. 676,
s. 677. Wenn allso gemeine sich das eigentum
der waldung beilegen, und sie als gemeine wal-
dungen ausgeben wollen, müssen sie solches erwei-
sen; wiwohl sie auch gewisser massen eine vermu-
tung vor sich, in absicht auf dijenigen haben, wel-
che in irer gemarkung, oder dorfflure ligen, wenn

das

II buch, LXI haubtſtuͤck,
Reinhart de iure for. Germ. cap. 1, § 4, ſ. 6.
Wofern allſo eine gemeine das holzungs- und weid-
gangsrecht in dem herrſchaftlichen, oder adelichen
walde hat, wird nicht vermutet, daß ihr auch
das eigentum deſſelben uͤbergeben ſei, Joh. Koep-
pens
enucl. iur. decad. II, enucl. 9, n. 33, ſ. 61,
Carpzov im comm. ad L. reg. germ. cap. XIII,
ſect. II,
n. 22, ſ. 334, ſ. 335, von Wernher
T. III, P. I, obſ. 73, n. 5, ſ. 64, 1749 fol;
vilmehr wird nach maßgebung der rechte dafuͤr ge-
halten: daß demjenigen, welcher ehedem das ei-
gentum einer ſache gehabt hat, ſolches noch zuſte-
he, Boehmer T. III, P. II, conſ. 160, n. 7, ſ.
275, Mevius P. I, deciſ. 163, n. 2; geſtalt dann
derjenige, welcher ſein eigentum, in ruͤckſicht auf
die vorigen zeiten, erwiſen hat, ſolches auch fuͤr
das gegenwaͤrtige ſattſam dargetan zu haben ge-
halten wird, und durch die vergoͤnnete, oder ver-
lihene beholzungsgerechtigkeit nicht entzogen wer-
den darf. Den Beweiß des eigentumes kan man
allſo dißfalls auf mancherlei weiſe fuͤren, und zwar
ſowohl durch zeugen, als auch vermittels der la-
ger-ſaal-buͤcher ꝛc, receſſe, vergleiche, und andere
giltige urkunden, lehnbrife, nicht minder, gewiſ-
ſer maſſen, mit den forſtregiſtern, Strubens
rechtl. bedenken im 1ten th. ſ. 130, § 3; auſſer
dem durch eigenes geſtaͤndniß, eideszuſchuͤbung;
imgleichen vermittels der vermutungen, auch aus
der lage, Boehmer T. III, P. II, conſ. 174, n. 2,
ſ. 301, P. III, conſ. 743, n. 1, n. 10, ſ. 676,
ſ. 677. Wenn allſo gemeine ſich das eigentum
der waldung beilegen, und ſie als gemeine wal-
dungen ausgeben wollen, muͤſſen ſie ſolches erwei-
ſen; wiwohl ſie auch gewiſſer maſſen eine vermu-
tung vor ſich, in abſicht auf dijenigen haben, wel-
che in irer gemarkung, oder dorfflure ligen, wenn

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[944/0968] II buch, LXI haubtſtuͤck, Reinhart de iure for. Germ. cap. 1, § 4, ſ. 6. Wofern allſo eine gemeine das holzungs- und weid- gangsrecht in dem herrſchaftlichen, oder adelichen walde hat, wird nicht vermutet, daß ihr auch das eigentum deſſelben uͤbergeben ſei, Joh. Koep- pens enucl. iur. decad. II, enucl. 9, n. 33, ſ. 61, Carpzov im comm. ad L. reg. germ. cap. XIII, ſect. II, n. 22, ſ. 334, ſ. 335, von Wernher T. III, P. I, obſ. 73, n. 5, ſ. 64, 1749 fol; vilmehr wird nach maßgebung der rechte dafuͤr ge- halten: daß demjenigen, welcher ehedem das ei- gentum einer ſache gehabt hat, ſolches noch zuſte- he, Boehmer T. III, P. II, conſ. 160, n. 7, ſ. 275, Mevius P. I, deciſ. 163, n. 2; geſtalt dann derjenige, welcher ſein eigentum, in ruͤckſicht auf die vorigen zeiten, erwiſen hat, ſolches auch fuͤr das gegenwaͤrtige ſattſam dargetan zu haben ge- halten wird, und durch die vergoͤnnete, oder ver- lihene beholzungsgerechtigkeit nicht entzogen wer- den darf. Den Beweiß des eigentumes kan man allſo dißfalls auf mancherlei weiſe fuͤren, und zwar ſowohl durch zeugen, als auch vermittels der la- ger-ſaal-buͤcher ꝛc, receſſe, vergleiche, und andere giltige urkunden, lehnbrife, nicht minder, gewiſ- ſer maſſen, mit den forſtregiſtern, Strubens rechtl. bedenken im 1ten th. ſ. 130, § 3; auſſer dem durch eigenes geſtaͤndniß, eideszuſchuͤbung; imgleichen vermittels der vermutungen, auch aus der lage, Boehmer T. III, P. II, conſ. 174, n. 2, ſ. 301, P. III, conſ. 743, n. 1, n. 10, ſ. 676, ſ. 677. Wenn allſo gemeine ſich das eigentum der waldung beilegen, und ſie als gemeine wal- dungen ausgeben wollen, muͤſſen ſie ſolches erwei- ſen; wiwohl ſie auch gewiſſer maſſen eine vermu- tung vor ſich, in abſicht auf dijenigen haben, wel- che in irer gemarkung, oder dorfflure ligen, wenn das

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 944. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/968>, abgerufen am 22.11.2024.