Durch stöcke verstehet man die stümpfe, wel-von dem han- deln der unter- tanen mit den förstern auf stö- cke, lese-ge- schirr- u. werk- holz. che von den abgehauenen bäumen stehen gebliben sind. Einige wollen sie nicht im walde dulten, an dere sehen sie als einen schuz des aufschusses, und anfluges an, grundriß der practischen forstwissen- schaft s. 32 n. 6, s. 97 fg. Allein wenn dise her- nach ausgehoben, oder gehauen werden, tut dises den jungen schößlingen mehr schaden, als man nuz davon zu hoffen hat. Jn der Moserischen forst- oeconomie th. I s. 212 fg., und der Hirschischen angezogenen sammlung ist der waldhebel auch für- gestellet. Wo man auf die waldnuzungen genau sihet; allda werden auch die stöcke mit darzu gezo- gen. An manchen orten werden sie als ein acci- dens der förster betrachtet, und zu derselben besol- dung angewisen. Daher handelten noch in disem jarhunderte die bauern hir, und da, auf stöcke, le- seholz, auch zihung der dürren aeste mit einem ha- ken gegen 1/2 fl. des jares mit den förstern. Das übrige findet man in der anleitung für die beamb- ten. Jm Lüneburgischen hatte die müle zu Klein- rechtenbach hergebracht: daß sie mit dem märker- förster auf das geschirrholz handelte. Die märker wollten das holz nicht abfolgen lassen. Weshal- ber es zum rechtsstreite kam. Es wurde für die müle gesprochen.
§ 2471
Derjenige, welcher einen wald hat, kan darinvon anbauung eines hauses für den forst- wärter im walde. für seinen waldknecht, oder seinen holzwärter ein haus bauen. Er ist nun entweder allein eigentü- mer davon, oder es gehören merere teilhabere dar- zu. Wenn im lezteren falle die übrige | teilhabere, oder gevättern bei sotaner erbauung nicht beitreten wollen, kan auch die bauung und bestellung eines
wald-
O o o 2
von der forſtl. hoheit, u. forſtregale.
§ 2470
Durch ſtoͤcke verſtehet man die ſtuͤmpfe, wel-von dem han- deln der unter- tanen mit den foͤrſtern auf ſtoͤ- cke, leſe-ge- ſchirr- u. werk- holz. che von den abgehauenen baͤumen ſtehen gebliben ſind. Einige wollen ſie nicht im walde dulten, an dere ſehen ſie als einen ſchuz des aufſchuſſes, und anfluges an, grundriß der practiſchen forſtwiſſen- ſchaft ſ. 32 n. 6, ſ. 97 fg. Allein wenn diſe her- nach ausgehoben, oder gehauen werden, tut diſes den jungen ſchoͤßlingen mehr ſchaden, als man nuz davon zu hoffen hat. Jn der Moſeriſchen forſt- oeconomie th. I ſ. 212 fg., und der Hirſchiſchen angezogenen ſammlung iſt der waldhebel auch fuͤr- geſtellet. Wo man auf die waldnuzungen genau ſihet; allda werden auch die ſtoͤcke mit darzu gezo- gen. An manchen orten werden ſie als ein acci- dens der foͤrſter betrachtet, und zu derſelben beſol- dung angewiſen. Daher handelten noch in diſem jarhunderte die bauern hir, und da, auf ſtoͤcke, le- ſeholz, auch zihung der duͤrren aeſte mit einem ha- ken gegen ½ fl. des jares mit den foͤrſtern. Das uͤbrige findet man in der anleitung fuͤr die beamb- ten. Jm Luͤneburgiſchen hatte die muͤle zu Klein- rechtenbach hergebracht: daß ſie mit dem maͤrker- foͤrſter auf das geſchirrholz handelte. Die maͤrker wollten das holz nicht abfolgen laſſen. Weshal- ber es zum rechtsſtreite kam. Es wurde fuͤr die muͤle geſprochen.
§ 2471
Derjenige, welcher einen wald hat, kan darinvon anbauung eines hauſes fuͤr den forſt- waͤrter im walde. fuͤr ſeinen waldknecht, oder ſeinen holzwaͤrter ein haus bauen. Er iſt nun entweder allein eigentuͤ- mer davon, oder es gehoͤren merere teilhabere dar- zu. Wenn im lezteren falle die uͤbrige | teilhabere, oder gevaͤttern bei ſotaner erbauung nicht beitreten wollen, kan auch die bauung und beſtellung eines
wald-
O o o 2
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0971"n="947"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der forſtl. hoheit, u. forſtregale.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§ 2470</head><lb/><p>Durch ſtoͤcke verſtehet man die ſtuͤmpfe, wel-<noteplace="right">von dem han-<lb/>
deln der unter-<lb/>
tanen mit den<lb/>
foͤrſtern auf ſtoͤ-<lb/>
cke, leſe-ge-<lb/>ſchirr- u. werk-<lb/>
holz.</note><lb/>
che von den abgehauenen baͤumen ſtehen gebliben<lb/>ſind. Einige wollen ſie nicht im walde dulten, an<lb/>
dere ſehen ſie als einen ſchuz des aufſchuſſes, und<lb/>
anfluges an, grundriß der practiſchen forſtwiſſen-<lb/>ſchaft ſ. 32 n. 6, ſ. 97 fg. Allein wenn diſe her-<lb/>
nach ausgehoben, oder gehauen werden, tut diſes<lb/>
den jungen ſchoͤßlingen mehr ſchaden, als man nuz<lb/>
davon zu hoffen hat. Jn der <hirendition="#fr">Moſeriſchen</hi> forſt-<lb/>
oeconomie th. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 212 fg., und der <hirendition="#fr">Hirſchiſchen</hi><lb/>
angezogenen ſammlung iſt der waldhebel auch fuͤr-<lb/>
geſtellet. Wo man auf die waldnuzungen genau<lb/>ſihet; allda werden auch die ſtoͤcke mit darzu gezo-<lb/>
gen. An manchen orten werden ſie als ein acci-<lb/>
dens der foͤrſter betrachtet, und zu derſelben beſol-<lb/>
dung angewiſen. Daher handelten noch in diſem<lb/>
jarhunderte die bauern hir, und da, auf ſtoͤcke, le-<lb/>ſeholz, auch zihung der duͤrren aeſte mit einem ha-<lb/>
ken gegen ½ fl. des jares mit den foͤrſtern. Das<lb/>
uͤbrige findet man in der anleitung fuͤr die beamb-<lb/>
ten. Jm Luͤneburgiſchen hatte die muͤle zu Klein-<lb/>
rechtenbach hergebracht: daß ſie mit dem maͤrker-<lb/>
foͤrſter auf das geſchirrholz handelte. Die maͤrker<lb/>
wollten das holz nicht abfolgen laſſen. Weshal-<lb/>
ber es zum rechtsſtreite kam. Es wurde fuͤr die<lb/>
muͤle geſprochen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2471</head><lb/><p>Derjenige, welcher einen wald hat, kan darin<noteplace="right">von anbauung<lb/>
eines hauſes<lb/>
fuͤr den forſt-<lb/>
waͤrter im<lb/>
walde.</note><lb/>
fuͤr ſeinen waldknecht, oder ſeinen holzwaͤrter ein<lb/>
haus bauen. Er iſt nun entweder allein eigentuͤ-<lb/>
mer davon, oder es gehoͤren merere teilhabere dar-<lb/>
zu. Wenn im lezteren falle die uͤbrige | teilhabere,<lb/>
oder gevaͤttern bei ſotaner erbauung nicht beitreten<lb/>
wollen, kan auch die bauung und beſtellung eines<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O o o 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">wald-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[947/0971]
von der forſtl. hoheit, u. forſtregale.
§ 2470
Durch ſtoͤcke verſtehet man die ſtuͤmpfe, wel-
che von den abgehauenen baͤumen ſtehen gebliben
ſind. Einige wollen ſie nicht im walde dulten, an
dere ſehen ſie als einen ſchuz des aufſchuſſes, und
anfluges an, grundriß der practiſchen forſtwiſſen-
ſchaft ſ. 32 n. 6, ſ. 97 fg. Allein wenn diſe her-
nach ausgehoben, oder gehauen werden, tut diſes
den jungen ſchoͤßlingen mehr ſchaden, als man nuz
davon zu hoffen hat. Jn der Moſeriſchen forſt-
oeconomie th. I ſ. 212 fg., und der Hirſchiſchen
angezogenen ſammlung iſt der waldhebel auch fuͤr-
geſtellet. Wo man auf die waldnuzungen genau
ſihet; allda werden auch die ſtoͤcke mit darzu gezo-
gen. An manchen orten werden ſie als ein acci-
dens der foͤrſter betrachtet, und zu derſelben beſol-
dung angewiſen. Daher handelten noch in diſem
jarhunderte die bauern hir, und da, auf ſtoͤcke, le-
ſeholz, auch zihung der duͤrren aeſte mit einem ha-
ken gegen ½ fl. des jares mit den foͤrſtern. Das
uͤbrige findet man in der anleitung fuͤr die beamb-
ten. Jm Luͤneburgiſchen hatte die muͤle zu Klein-
rechtenbach hergebracht: daß ſie mit dem maͤrker-
foͤrſter auf das geſchirrholz handelte. Die maͤrker
wollten das holz nicht abfolgen laſſen. Weshal-
ber es zum rechtsſtreite kam. Es wurde fuͤr die
muͤle geſprochen.
von dem han-
deln der unter-
tanen mit den
foͤrſtern auf ſtoͤ-
cke, leſe-ge-
ſchirr- u. werk-
holz.
§ 2471
Derjenige, welcher einen wald hat, kan darin
fuͤr ſeinen waldknecht, oder ſeinen holzwaͤrter ein
haus bauen. Er iſt nun entweder allein eigentuͤ-
mer davon, oder es gehoͤren merere teilhabere dar-
zu. Wenn im lezteren falle die uͤbrige | teilhabere,
oder gevaͤttern bei ſotaner erbauung nicht beitreten
wollen, kan auch die bauung und beſtellung eines
wald-
von anbauung
eines hauſes
fuͤr den forſt-
waͤrter im
walde.
O o o 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 947. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/971>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.